Einleitung
Morbus Hodgkin

Beim Morbus Hodgkin (HL; Bösartige Lymphogranulomatose; Bösartiges Hodgkin-Lymphom; Hodgkin-Granulom; Hodgkin-Krankheit; Hodgkin-Lymphom; Lymphogranulom; Lymphogranuloma maligne; Lymphogranulomatose; Malignes Lymphogranulom; Zerebrales Hodgkin-Lymphom; ICD-10-GM C81.-: Hodgkin-Lymphom [Lymphogranulomatose]) handelt es sich um eine maligne Neoplasie (bösartige Neubildung) des lymphatischen Systems mit möglichen Befall weiterer Organe. Sie wird zu den malignen Lymphomen gezählt.

Seit der Erkenntnis, dass es sich bei der Erkrankung um ein B-Zell-Lymphom handelt, tritt die früher gebräuchliche Bezeichnung Morbus Hodgkin zunehmend in den Hintergrund. Nachfolgend benutzen wir weiterhin den Terminus "Morbus Hodgkin".

Bei ca 12 % aller Lymphome handelt es sich um ein Hodgkin-Lymphom. 

Das Hodgkin-Lymphom ist die häufigste hämatologische Neoplasie (bösartige Erkrankung des Blut(-bildenden)-Systems) bei jungen Erwachsenen und die dritthäufigsten Neoplasie im Kindesalter.

Geschlechterverhältnis: Männer sind geringfügig häufiger betroffen.

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung hat zwei Häufigkeitsgipfel. Der erste Häufigkeitsgipfel liegt zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr und der zweite nach dem 65. Lebensjahr. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwa 46 Jahren unter Männern und bei 43 Jahren unter Frauen.
Bei Kindern liegt der Erkrankungsgipfel bei 15 Jahren. Kleinkinder erkranken nur selten.

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) beträgt ca. 2-3 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr in den Industrieländern. Die Inzidenz steigt mit dem Lebensalter an.

Verlauf und Prognose: Die Erkrankung gilt heutzutage als heilbar. Derzeit wird mehr als die Hälfte der Patienten in Deutschland in klinischen Stadien behandelt, die dadurch ein verbessertes progressionsfreies Überleben zu erwarten haben.
Nach der Erstbehandlung kommt es bei circa 15-20 % der Fälle zu einem primären Progress (Fortschreiten der Krankheit) oder Rezidiv (Wiederauftreten der Erkrankung).
Zwei Drittel aller Rezidive treten innerhalb der ersten zweieinhalb Jahre nach Therapie auf; 90 Prozent innerhalb der ersten fünf Jahre. Deshalb ist eine engmaschige Nachsorge insbesondere in den ersten fünf Jahren nach Therapieabschluss erforderlich.

Die 5-Jahres-Überlebensrate ist mit 94 % sehr gut; nach 15 Jahren liegt die Überlebensrate bei ca. 92 % [1].

Literatur

  1. Deutsches Kinderkrebsregister (2019) DKKR Jahresbericht 2019. https://​www.​kinderkrebsregis​ter.​de/​typo3temp/​secure_​downloads/​42507/​0/​1c5976c2ab8af5b6​b388149df7182582​a4cd6a39/​Buch_​DKKR_​Jahresbericht_​2019_​wichtigste_​Ergebnisse.​pdf. Zugegriffen: 8. November 2021

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Hodgkin Lymphoms bei erwachsenen Patienten. (AWMF-Registernummer: 018 - 029OL), Oktober 2020 Kurzfassung Langfassung
  2. Patientenleitlinie: Hodgkin Lymphom; Ratgeber für Patientinnen und Patienten. Februar 2021. Leitlinienprogramm Onkologie

     
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