Körperliche Untersuchung
Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:

  • Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
    • Inspektion (Betrachtung) [Kachexie; Virilisierungserscheinungen (Vermännlichung)]
      • Haut und Schleimhäute
      • Bauchdecke und Inguinalregion (Leistenbereich) 
    • Auskultation (Abhören) des Herzens
    • Auskultation der Lunge
    • Perkussion der Bauchdecke (Aszites?) [Phänomen der Fluktuationswelle. Diese lässt sich wie folgt auslösen: klopft man gegen eine Flanke wird eine Flüssigkeitswelle bis zur anderen Flanke weitergeleitet, die man durch Auflegen der Hand spüren kann (Undulationsphänomen); Flankendämpfung]
    • Palpation der Bauchdecke (weich? eindrückbar?, Abwehrspannung?, Tumor tastbar?)  und der Inguinalregion (tastbare Lymphknoten?)
  • Gynäkologische Untersuchung
    • Inspektion
      • Vulva (äußere, primäre Geschlechtsorgane der Frau)
      • Vagina (Scheide)
      • Cervix uteri (Gebärmutterhals) bzw. Portio (Muttermund; Übergang vom Gebärmutterhals (Cervix uteri) in die Vagina (Scheide)), Entnahme eines Pap-Abstriches (zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs)
    • Palpation (bimanuell; Tastuntersuchung mit beiden Händen) der inneren Genitalorgane
      • Cervix uteri (Gebärmutterhals) [vaginale Blutungen (Blutung aus der Scheide); auch postmenopausale Blutung]
      • Uterus (Gebärmutter) [Normal: anteflektiert/nach vorne abgewinkelt, normalgroß, kein Druckschmerz; ggf. nicht mehr abgrenzbar von den Adnexen (Tumorwachstum auf das kleine Becken beschränkt; FIGO II)]
      • Adnexe (Anhangsgebilde des Uterus, d. h. das Ovar (Eierstock) und die Tuba uterina (Eileiter)) [Normal: frei; Nachweis eines Ovarialtumors (mit einer Oberfläche die glatt, derb bzw. höckerig ist, gibt es alle Variationen) ohne und mit ausgedehnter intraperitonealer Ausbreitung (Peritonealkarzinose)]
      • Parametrien (Beckenbindegewebe vor dem Gebärmutterhals bis zur Harnblase und beiderseits bis zur seitlichen Beckenwand) [Normal: frei]
      • Beckenwände [Normal: frei; Metastasierung]
      • Douglas-Raum (taschenförmige Aussackung des Peritoneums (Bauchfell) zwischen Rektum (Mastdarm) hinten und Uterus (Gebärmutter) vorne) [Normal: frei; ggf. Resistenzen tastbar; hier treten schon sehr früh Metastasen auf!]
      • Palpation des Abdomens (Bauch) [Aszites (Bauchwassersucht); abdominelles Spannungsgefühl; Meteorismus*; Metastasierung in das große Netz und die rechte Zwerchfellkuppel; ggf. Metastasierung im Leberbereich (an der Oberfläche sitzend); Metastasierung in die Leistenlymphknoten]
      • Digital rektale Untersuchung (DRU): Untersuchung des Rektums (Mastdarm) und der angrenzenden Organe mit dem Finger per Palpation [Resistenzen; ggf. auch rektale Blutung]
    • Inspektion der Mammae (Brüste), rechts und links; der Mamille (Brustwarze), rechts und links, und der Haut [Normal: unauffällig]
    • Palpation der Mammae, der beiden Supraclaviculargruben (oberen Schlüsselbeingruben) und der Axillae (Achselhöhlen) [Normal: unauffällig]
  • Gesundheitscheck (als zusätzliche Nachsorgemaßnahme)

*Bei ca. 85 % der Ovarialkarzinom-Patientinnen treten vor der Krebsdiagnose typische Reizdarmsyndrom-Beschwerden neu und als erstes Symptom auf! (ca. 6 Monate vor Diagnosestellung)

In eckigen Klammern [ ] wird auf mögliche pathologische (krankhafte) körperliche Befunde hingewiesen.

     
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