Ursachen
Listeriose

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Bei der Listeriose handelt es sich um eine beim Menschen sporadisch auftretende Infektionserkrankung, die durch Listeria monocytogenes hervorgerufen wird. Diese zu der Gruppe der Listerien zählende Art sind grampositive Stäbchenbakterien.

Die Übertragungswege sind vielfältig:

  • Kontamination von Lebensmitteln – Verunreinigungen mit infektiösen Ausscheidungen
  • Kontaktinfektion
  • Schwangerschafts- oder Neugeboreneninfektionen – diaplazentar ("durch die Plazenta (Mutterkuchen) hindurch") übertragbar; peripartal (während der Geburt); postnatale (nach der Geburt) Kontaktinfektion

Nach der Aufnahme der Listerien, meist gastrointestinal (Magen-Darm-Trakt), binden diese im Dünndarm an die Epithelzellen und induzieren dort ihre Internalisierung (Verinnerlichung). Intrazellulär (innerhalb der Zellen) sind sie gegen humorale Antikörper (Immunantwort findet im flüssigen Medium des Körpers statt, d. h. im Blut) geschützt und vermehren sich dort. Nur durch T-Lymphozyten (spezielle Abwehrzellen) ist eine Elimination (Entfernung) möglich. Dadurch kann es bei Immunsupprimierten zu einer Erkrankung kommen.

Ätiologie (Ursachen)

 Biographische Ursachen

  • Immungeschwächte

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Ernährung
    • Kontaminierte Lebensmittel wie rohes Fleisch (Rohwurst oder Hackfleisch); Räucherfisch; Rohmilch (nicht pasteurisierte Milch); Weichkäse aus nicht pasteurisierter Milch; nicht selten auch über kontaminierte pflanzliche Lebensmittel
  • Kontaktinfektionen
    • Infektion durch gesunde Ausscheider auf fäkal-oralem Weg
    • direkter Kontakt mit infizierten Tieren
    • tierische Ausscheidungen
    • verunreinigtes Wasser
    • Vorkommen in Böden

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Chronische Erkrankung wie bösartige Tumoren, HIV-Infektion, Tuberkulose
  • Immunsuppression wie beispielsweise nach Organtransplantationen

Medikamente

  • Langzeittherapie mit Glucocorticoiden (Cortison)
  • Langzeittherapie mit Protonenpumpenhemmer (Protonenpumpeninhibitoren, PPI; Säureblocker) – Esomeprazol, Lansoprazol, Omeprazol, Pantoprazol, Rabeprazol 
    Cave! PPI erhöhten das Risiko für eine schwere Darminfektion mit Listerien um das 2,81-fache [1].

Literatur

  1. Jensen AK et al.: Use of proton pump inhibitors and the risk of listeriosis. A nationwide registry-based case-control study. Clin Infect Dis. (2016). doi: 10.1093/cid/ciw860
     
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