Ursachen
Chlamydien

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Infektionen mit Chlamydia trachomatis der Serotypen D-K werden meist über ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen.

Die Bakterien heften sich an die Zellen des Urogenitaltraktes (Harn- und Geschlechtsapparat) und/oder Respirationstraktes (Atemwege) und dringen anschließend in diese ein. Dort vermehren sie sich und bilden Einschlusskörperchen. Später rupturiert (aufbrechen) das Einschlusskörperchen und die darin enthaltenen Bakterien können weitere Zellen infizieren.

Bei der Frau kommt es zu vermehrtem Fluor vaginalis (Scheidenausfluss), Pruritus (Juckreiz) und Dysurie (Brennen beim Wasserlassen). Die Infektion beschränkt sich anfangs auf die Cervix uteri (Gebärmutterhals) beziehungsweise auf die Urethra (Harnröhre). Es besteht jedoch die Möglichkeit einer aszendierenden (aufsteigenden) Infektion in das Cavum uteri (Gebärmutterhöhle) – hier entsteht eine Endometritis (Gebärmutterentzündung) und weiter aufsteigend in den Adnexen (zusammenfassende Bezeichnung für die Anhangsgebilde der Gebärmutter: Eileiter und Eierstöcke) eine Adnexitis. Über die Tuben (Eileiter) hinaus kann das gesamte kleine Becken in die Entzündung einbezogen werden, das heißt es kommt zu einer Pelveoperitonitis (Bauchfellentzündung im kleinen Becken).

Beim Mann kommt es zu einer Urethritis (Harnröhrenentzündung).

Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Hormonelle Faktoren

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Sexuelle Übertragung 
    • Promiskuität (sexueller Kontakte mit relativ häufig wechselnden verschiedenen Partnern)
    • Prostitution
    • Männer, die Sex mit Männern haben (engl. men who have sex with men (MSM))
    • Sexuelle Kontakte im Urlaubsland
    • Ungeschützter Koitus; insb bei jungen Mädchen Koitus mit älteren Partnern
  • Sexuelle Praktiken mit hohem Risiko der Schleimhautverletzung (z. B. ungeschützter Analverkehr/Analsex)
  • Schwimmbäder, in denen das Wasser unzureichend gechlort wird.
  • Unzureichende hygienische Verhältnisse

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Bestehende Infektionen mit anderen Erregern

Medikamente

  • Hormonelle Kontrazeptiva [1]

Literatur

  1. Gille, Gisela; Klapp, Christine; Diedrich, Klaus; Schäfer, Axel; Moter, Annette; Griesinger, Georg; Kirschner, Rolf: Chlamydien – eine heimliche Epidemie unter Jugendlichen. Dtsch Arztebl 2005; 102(28-29): A-2021 / B-1706 / C-1610
     
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