Einleitung
Subduralhämatom (SDH)

Ein Subduralhämatom (SDH) (Synonyme: subdurales Hämatom; akute nichttraumatische subdurale Blutung; akute nichttraumatische subdurale Hämorrhagie; akutes subdurales Hämatom; chronisches subdurales Hämatom; Durablutung; Durahämatom; nichttraumatisches; nichttraumatische Subduralblutung; subakute nichttraumatische subdurale Blutung; Subduralblutung; subdurale Blutung; subdurale Hämorrhagie; subtentoriale Blutung; subtentoriale Hämorrhagie; Subduralhämatom; traumatisches subdurales Hämatom; traumatische subdurale Blutung; traumatische subdurale Hämorrhagie; ICD-10-GM S06.5: Traumatische subdurale Blutung; ICD-10-GM I62.0-: Nichttraumatische subdurale Blutung) ist eine Blutung in den Subduralraum des Schädels (zwischen Dura mater (harte Hirnhaut) und Arachnoidea mater (Spinnwebenhaut; mittlere Hirnhaut)) oder einfacher ausgedrückt zwischen zwei Hirnhäuten, die das Gehirn umgeben.

Das Subduralhämatom gehört zu den intrakraniellen Blutungen (Hirnblutungen im Inneren des Schädels) und ist wie das Epiduralhämatom und die Subarachnoidalblutung (SAB) eine extrazerebrale Blutung (außerhalb des Schädels; im Bereich der Hirnhäute/Meningen) und somit von der intrazerebralen Blutung (ICB; Hirnblutung) zu unterscheiden.

Folgende Formen werden unterschieden:

  • Akutes Subduralhämatom (aSDH)
    • Nach schweren Schädel-Hirn-Traumata (SHT) mit Hirnkontusionen (Hirnquetschungen)
    • Die Einblutung entwickelt sich innerhalb von wenigen Stunden; der intrakranielle Druck steigt an
    • Geht mit Bewusstseinsverlust einher
  • Chronisches Subduralhämatom (cSDH) (> zwei Wochen Abstand zum Trauma)
    • Besonders betroffen sind ältere Patienten und Alkoholkranke nach leichten Traumata (Bagatelltraumata) mit kleiner Einblutung sowie Patienten, die Antikoagulantien (Gerinnungshemmer) einnehmen.
    • Symptome entwickeln sich über Wochen
    • Häufig erinnern sich die Betroffenen nicht an ein ursächliches Ereignis.

Ein traumatisches Subduralhämatom findet sich bei 10-20 % aller Schädel-Hirn-Traumata (SHT).

In ca. 20 % der Fälle liegt neben dem Subduralhämatom noch eine andere Hämatomform wie eine Subarachnoidalblutung oder eine intrazerebrale Blutung (ICB) vor.

Häufigkeitsgipfel: Im Alter zwischen 70 und 79 Jahren ist das Risiko für ein Subduralhämatom 5-fach erhöht.

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) für ein chronisches Subduralhämatom beträgt ca. 5 Erkrankungen pro 100.000 Menschen pro Jahr (in den westlichen Ländern).

Verlauf und Prognose: Die Prognose eines Subduralhämatoms ist abhängig von der Größe der Blutung sowie von der Symptomatik. Wird das Hämatom rechtzeitig erkannt und behandelt, ist die Prognose gut. Bei einer akuten Subduralblutung handelt es sich um einen Notfall – es besteht Lebensgefahr! Um das Gehirn zu entlasten, muss so schnell wie möglich eine Kraniotomie (chirurgische Eröffnung des knöchernen Schädels) mit Eröffnung der Dura mater und Hämatomevakuation (Ausräumung des Blutergusses) erfolgen. Nur so können eine Hirndrucksteigerung und lebensbedrohliche Schäden am Gehirn vermieden werden.
Chronische Subduralblutungen werden in der Regel ebenfalls operiert, nur ist hier das Zeitfenster größer. Verursacht ein chronisches Subduralhämatom keine Beschwerden, kann zunächst mit der Behandlung abgewartet werden. Die Blutung muss aber durch regelmäßige CT-Aufnahmen beobachtet werden. Es ist sogar möglich, dass sich kleine chronische Subduralhämatome spontan zurückbilden.

Die Letalität (Sterblichkeit bezogen auf die Gesamtzahl der an der Krankheit Erkrankten) des akuten Subduralhämatoms liegt zwischen 30 und 80 %.


     
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