Therapie
Plötzlicher Kindstod

Reanimation (Wiederbelebung)

Allgemeines

  • Eine kardiopulmonale Reanimation ist erforderlich bei Herz- und/oder Atemstillstand
  • Die Wiederbelebung des Herzens wird durch Herzmassage, Defibrillation (Schockgeber; Behandlungsmethode gegen lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen) und Verabreichung von Medikamenten durchgeführt
  • Die Therapie beim Atemstillstand beinhaltet das Freimachen der Atemwege und die künstliche Beatmung zur Wiederherstellung des Gasaustausches in der Lunge
  • Man kann den Basic-Life-Support vom Advanced-Life-Support (durch professionell Helfer) unterscheiden

Indikationen

  • Herzstillstand ‒ vor allem durch Myokardinfarkt (Herzinfarkt) und Herzrhythmusstörungen bedingt
  • Atemstillstand

Vorgehen bei einer Reanimation

  • Bewusstsein prüfen, Hilfe rufen, ggf. AED (automatisierter externer Defibrillator) anbringen
  • A ‒ Atemwege frei machen
  • B ‒ Beatmung
  • C ‒ Circulation (Herzdruckmassage)
  • D ‒ Drugs (Medikamente)

Bewusstsein prüfen (Basic-Life-Support)

  • Person ansprechen, schütteln
  • Wenn keine Reaktion: Hilfe rufen, Rückenlagerung

Atemwege freimachen (Basic-Life-Support)                            

  • Überstrecken des Halses
  • Anheben des Kinns
  • Professionelle Helfer verwenden Absauggeräte, Atemwegshilfen wie Güdel-Tubus (zum Offenhalten der oberen Atemwege)

Äußere Herzdruckmassage (Basic-Life-Support)

  • Patient liegt auf harter Unterlage in Rückenlage
  • Der Druckpunkt liegt in der Mitte des Brustkorbs
  • Der Druck muss mit den Handballen platziert werden
  • Der Brustkorb soll zwischen 5 und 6 Zentimeter eingedrückt werden
  • Die Druckfrequenz soll zwischen 100-120/ Minute liegen
  • Der Brustkorb muss nach der Kompression komplett entlastet werden; die Hand wird jedoch nicht abgehoben
  • Der Helfer kniet seitlich neben dem Patienten; der Oberkörper ist senkrecht über dem Druckpunkt; die Ellenbogen werden durchgedrückt
  • Die Helfer sollten nach circa 2 Minuten wechseln
  • Grundsätzlich wird bei der Laienreanimation mit 30 Kompressionen begonnen, dann folgen 2 Beatmungen

Gefahren der Herzdruckmassage

  • Rippen-/Rippenserienbrüche ‒ vor allem bei falschem Druckpunkt
    Reanimation nicht unterbrechen/abbrechen

Beatmung (Basic-Life-Support)

  • Ohne Hilfsmittel ‒ Mund-zu-Mund-/Mund-zu-Nase-Beatmung
  • Mit Hilfsmittel ‒ professionelle Helfer nutzen zur Sicherung der Atemwege Endotracheltuben (Beatmungsschlauch, einer Hohlsonde aus Kunststoff), Larynxmasken (Kehlkopfmaske, Mittel zum Offenhalten der Atemwege) etc.
  • Zwei Beatmungen sollen nicht länger als 5 Sekunden dauern

Gefahren der Beatmung

  • Hyperventilation (vertiefte und/oder beschleunigte Atmung, d. h. eine über den Bedarf gesteigerte Lungenbelüftung) kann die Auswurfleistung des Herzens vermindern
  • Hyperventilation erhöht die Gefahr der Regurgitation ‒ Zurückfließen von Mageninhalt in den Rachenraum
  • Das Risiko einer Infektion während der Atemspende ist extrem gering

Erweiterte Reanimationsmaßnahmen (Advanced-Life-Support)

  • Defibrillation (Behandlungsmethode/Schockgeber gegen die lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen) bei Kammerflimmern und pulsloser ventrikulärer Tachykardie/Kammertachykardie (Asystolie (ohne Herzkontraktion) und pulslose elektrische Aktivität können nicht defibrilliert werden)
  • Intubation ‒ Einführen eines Endotrachealtubus zur Sicherung des Atemwegs
  • Applikation von Medikamenten

Nach erfolgreicher Reanimation

  • Patienten nach erfolgreicher Reanimation werden 24 Stunden gekühlt (= milde therapeutische Hypothermie), um das Nervensystem zu schützen
     
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