Einleitung
Hitzschlag und Sonnenstich

Beim Hitzschlag (Hitzeschlag, Hitzehyperpyrexie; ICD-10-GM T67.0: Hitzschlag und Sonnenstich) handelt es sich um die schwerste Form eines Hitzeschadens, bei der es zu einer starken Erhöhung der Körpertemperatur kommt, die bis zum Herz-Kreislauf-Versagen führen kann.

Vom Hitzschlag abzugrenzen sind:

  • Hitzerschöpfung – entsteht durch Flüssigkeitsverlust und Elektrolytverarmung (Salzverarmung des Körpers) – ohne entsprechende Zufuhr von außen – durch starkes Schwitzen, mit der Folge von Schwäche, Nausea (Übelkeit)/Erbrechen, Diarrhoe (Durchfall), Krämpfe, Sehstörungen, Cephalgie (Kopfschmerzen), Ohrensausen, Anurie (maximal 100 ml Urin pro Tag), Kreislaufinsuffizienz (Kreislaufschwäche), psychoneurotische Störungen; die Symptome entwickeln sich über mehrere Tage (3-5 Tage). Komplikation: Hitzschlag (s. o.)
  • Hitzekollaps (Synonyme: Hitzeohnmacht, Hitzesynkope) – entsteht durch hitzebedingte Dilatation (Erweiterung) von peripheren Blutgefäßen, mit der Folge von kurz andauernder Bewusstlosigkeit, die sich häufig durch Schwindel und Nausea (Übelkeit)/Erbrechen ankündigt.
  • Hitzekrampf – entsteht durch Flüssigkeits- und Elektrolytverlust (Salzverarmung des Körpers, vor allem Natrium) durch erhöhtes Schwitzen, mit der Folge von Vertigo (Schwindel), Schwäche und Muskelkrämpfen.
  • Sonnenstich (Synonyme: Insolation, Heliosis, Ictus solari, Insolationsmeningismus) – entsteht durch lang andauernde direkte Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf und Nacken, mit der Folge der Irritation der Meningen (Hirnhäute) und des Hirngewebes, die zu einer Entzündungsreaktion führen und in schweren Fällen in ein Hirnödem (Hirnschwellung) übergehen kann.

Die nachfolgenden epidemiologischen Angaben beziehen sich auf den Hitzschlag.

Geschlechterverhältnis: Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen.

Häufigkeitsgipfel: Das Maximum des Auftretens des Hitzschlags liegt im Kindesalter sowie bei älteren Personen.

Verlauf und Prognose: Sonnenstich, Hitzesynkope (kurz andauernde Bewusstlosigkeit aufgrund von Hitze), Hitzekrämpfe und Hitzeerschöpfung sind Zustände, die im Regelfall gut zu behandeln sind. Zu den Erstmaßnahmen gehören schattige kühle Umgebung, Kühlung des Kopfes, Oberkörperhochlagerung und die orale Gabe von Flüssigkeit (Elektrolytlösungen).
Der Hitzschlag gilt als lebensbedrohliche Erkrankung. Hier müssen umgehend eine Sicherung der Vitalfunktionen und effektive Kühlungsmaßnahmen (z. B. Eiswasserklistiere) erfolgen. Im Ernstfall droht ein Multiorganversagen (MOV), d. h. ein gleichzeitiges oder sequentielles Versagen bzw. schwere Funktionseinschränkung verschiedener lebenswichtiger Organsysteme des Körpers. Daneben besteht das Risiko von Gerinnungsstörungen und einem Hirnödem (Flüssigkeitseinlagerung im Gehirn).

Die Letalität (Sterblichkeit bezogen auf die Gesamtzahl der an der Krankheit Erkrankten) des Hitzschlags beträgt zwischen 8 und 80 % (Jüngere mind. 5 %; alte Leute: > 50 %).

Leitlinien

  1. S1-Leitlinie: Arbeit unter klimatischer Belastung: Hitze. (AWMF-Registernummer: 002 - 039), Juli 2012 Langfassung

     
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