Ursachen
Hirsutismus

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

In der Regel tritt der Hirsutismus idiopathisch auf. Bei Südländerinnen gibt es vor allem den familiär-idiopathischen Hirsutismus.
Der idiopathische Hirsutismus beruht auf erhöhte Ansprechbarkeit des Endoorgans auf normale Androgen-Serumspiegel.

Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Hormonelle Faktoren – Menopause (Wechseljahre der Frau): idiopathischer Hirsutismus 

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Übergewicht (BMI ≥ 25, Adipositas)

Krankheitsbedingte Ursachen

Angeborene Fehlbildungen, Deformitäten und Chromosomenanomalien (Q00-Q99)

  • Hermaphroditismus verus (Zwitterbildung; hier: gleichzeitige Vorhandensein von Ovar- und Hodengewebe)

Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)

  • Abnormer Cortisolmetabolismus
  • Adrenogenitales Syndrom (AGS) – autosomal-rezessiv vererbte Stoffwechselkrankheit, die durch Störungen der Hormonsynthese in der Nebennierenrinde gekennzeichnet ist; diese Störungen führen zu einem Mangel an Aldosteron und Cortisol; bei Mädchen zur Virilisierung (Vermännlichung) beziehungsweise zur Pubertas praecox (vorzeitige Geschlechtsentwicklung) beim Jungen
  • Adipositas (Übergewicht)
  • Akromegalie – Erkrankung, die durch eine Überproduktion des Wachstumshormons (somatotropes Hormon (STH), Somatotropin) hervorgerufen wird; mit ausgeprägter Vergrößerung der Körperendglieder
  • Morbus Cushing/Cushing-Syndrom – Erkrankung, bei der ein Tumor in den ACTH-produzierenden Zellen der Hypophyse zu viel ACTH produziert, wodurch es zu einer vermehrten Stimulation der Nebennierenrinde und als Folge davon zu einer übermäßigen Cortisolproduktion kommt.
  • Hyperprolaktinämie – Erhöhung des Prolaktinspiegels im Blut
  • Ovarielle Hyperandrogenämie – zu hohe Androgenproduktion in den Eierstöcken
  • Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCO-Syndrom) – Symptomenkomplex, der durch eine hormonelle Funktionsstörung der Ovarien (Eierstöcke) gekennzeichnet ist [50 % aller Frauen mit Hirsutismus]
  • Syndrome einer extremen Insulinresistenz (verminderte Wirksamkeit des körpereigenen Insulins an den Zielorganen Skelettmuskulatur, Fettgewebe und Leber)
  • Vorzeitige Andrenarche – vorzeitiger Beginn der Nebennierenreifung, die beim Mädchen durch einen Anstieg der adrenalen 17-Ketosteroid-Produktion (normalerweise: ab etwa dem neunten Lebensjahr) gekennzeichnet ist. Zu diesem Zeitpunkt steigt das Prohormon Dehydroepiandrosteron (DHEA) und seine sulfatierte Form (DHEAS) messbar an.

Neubildungen – Tumorerkrankungen (C00-D48)

  • Adrenale Neubildungen, nicht näher bezeichnet – Neubildungen, die von der Nebenniere ausgehen
  • Ovarielle Neubildungen, nicht näher bezeichnet – Neubildungen, die von den Ovarien (Eierstöcke) ausgehen
  • Thekom – seltener, meist (benigner) gutartiger Tumor, der von den Thekazellen der Ovarien ausgeht

Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett (O00-O99)

  • Schwangerschaftsassoziierte Hyperandrogenämie (Überproduktion männlicher Geschlechtshormone) wie bei der Hyperreaktion des Corpus luteum (Gelbkörper)

Medikamente

  • Anabolika – Substanzen, die den Aufbau von körpereigenem Gewebe vorwiegend durch eine verstärkte Proteinbiosynthese (Neubildung von Proteinen) fördern
  • Androgene – männliche Geschlechtshormone
  • Antikonzeptiva ("Pille") mit androgener Partialwirkung
  • Ciclosporin (Cyclosporin A) – Medikament aus der Gruppe der Immunsuppressiva
  • Danazol – Antigonadotropin, das zu einer eversiblen Hemmung der Synthese und/oder Ausschüttung der hypophysären Gonadotropine LH (luteinisierendes Hormon) und FSH (follikelstimulierendes Hormon) führt; Danazol wird eingesetzt zur Behandlung der Endometriose (Besserung der Symptome wie: Dysmenorrhöe (Regelschmerzen), Unterleibsschmerzen und Dyspareunie, d. h. Schmerzen beim Verkehr)
  • Diazoxid – Medikament, welches als Antihypertensivum (Bluthochdruckmittel) eingesetzt wird
  • Minoxidil – Medikament, welches bei Bluthochdruck und Alopecia eingesetzt wird
  • Phenytoin – Medikament aus der Gruppe der Antiepileptika
  • Progestine – sind synthetische progesteronähnliche Substanzen (C21- Steroide)
  • Spironolacton (kaliumsparendes Diuretikum) – Medikament aus der Gruppe der Diuretika (dient der Ausschwemmung von Wasser)
     
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