Narbenbruch (Narbenhernie) – Labordiagnostik

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Kleines Blutbild – zur Erfassung einer Anämie (Blutarmut) oder Infektionszeichen (Leukozytose – Erhöhung der weißen Blutkörperchen)
  • Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) bzw. BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) [↑ bei lokaler oder systemischer Inflammation (Entzündung)]
  • Elektrolyte – Natrium, Kalium
  • Nierenparameter – Kreatinin (zur Beurteilung der Nierenfunktion vor Operation)
  • Gerinnungsparameter – PTT, Quick/INR (präoperative Operationsvorbereitung)
  • Blutzucker (Glucose) – zur Erkennung von Hyperglykämie (erhöhter Blutzucker), die die Wundheilung beeinträchtigen kann

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese (Krankengeschichte), der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Differentialblutbild – bei unklarer Leukozytose oder Verdacht auf hämatologische Erkrankung (Bluterkrankung)
  • Procalcitonin (PCT) – bei Verdacht auf intraabdominelle Infektion (Infektion im Bauchraum) oder Sepsis (Blutvergiftung)
  • Lactat – bei klinischem Verdacht auf Inkarzeration (Einklemmung) oder Ischämie (Minderdurchblutung)
  • Albumin, Gesamteiweiß – bei Verdacht auf Mangelernährung (Unterernährung; unzureichende Eiweißzufuhr)

Red Flags (Warnzeichen) bei Narbenhernie (Narbenbruch)

  • Akut einsetzende, starke Schmerzen über dem Bruch
  • Übelkeit, Erbrechen, Wind- und Stuhlverhalt → Verdacht auf Inkarzeration (Einklemmung) oder Ileus (Darmverschluss)
  • Fieber, Anstieg von CRP oder PCT → Hinweis auf Infektion oder Sepsis (Blutvergiftung)
  • Peritonismus (brettharter Bauch) → Verdacht auf Darmischämie (Durchblutungsstörung) oder Perforation (Darmdurchbruch)