Morbus Basedow – Ursachen

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung, die gehäuft bei Menschen mit HLA-DR3 vorkommt. Die Krankheit ist häufig mit anderen Autoimmunerkrankungen assoziiert (Diabetes mellitus Typ 1, rheumatoide Arthritis, Morbus Addison).

Die Ursache des Morbus Basedow sind Autoantikörper, die gegen den TSH-Rezeptor (TRAK) des TSH (Thyroidea-stimulierendes Hormon) gebildet werden. Dadurch werden die Rezeptoren dauerhaft stimuliert (angeregt), was zu einer Imitation der Wirkung des Schilddrüsenhormons TSH führt. Das wiederum führt zu einer vermehrten Produktion der Schilddrüsenhormone T3 und T4, gleichzeitig kommt es zu einem Wachstumsreiz auf die Schilddrüse (→ indolente ("schmerzlose"), diffuse Struma). 

Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Genetische Belastung durch Eltern, Großeltern
    • Genetisches Risiko abhängig von Genpolymorphismen:
      • Gene/SNPs (Einzelnukleotid-Polymorphismus; engl.: single nucleotide polymorphism):
        • Gene: IL23R
        • SNP: rs10889677 im Gen IL23R
          • Allel-Konstellation: AC (2,0-fach)
          • Allel-Konstellation: CC (2,3-fach)
  • Hormonelle Faktoren –.postpartale Phase (Zeit nach der Geburt eines Kindes)

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Ernährung
    • Hohe Jodzufuhr
  • Genussmittelkonsum
    • Tabak (Rauchen)
  • Psycho-soziale Situation
    • Stress

Medikamente

  • Alemtuzumab (selten; Auftreten eines Morbus Basedow bei Behandlung einer multiplen Sklerose)
  • Jodhaltiges Kontrastmittel: Patienten mit Morbus Basedow gehören zur Risikogruppe für eine kontrastmittelinduzierte Hyperthyreose