Erkrankungen durch Hitze
Die folgenden Symptome/Erkrankungen können hitzebedingt auftreten:
| Symptom/Krankheit | Beschwerden, Ursachen, Folgen |
Prävention und Therapie |
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Kopfschmerzen |
Ursachen
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Prävention
Therapie
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Hitzepickel *Akutes Ekzem nach Dauerschweiß in den Tropen (Lichen tropicus) |
Beschwerden
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Prävention
Therapie
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Sonnenstich |
Beschwerden
Ursachen
Komplikationen
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Prävention
Therapie
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| Hitzekollaps (Synonyme: Hitzesynkope (Hitzeohnmacht)) |
Beschwerden
Ursachen
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Prävention
Therapie
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| Hitzekrampf |
Beschwerden
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Prävention
Therapie
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| Hydroprive (durch Flüssigkeitsmangel verursachte) Hitzeerschöpfung |
Beschwerden
Die Symptome entwickeln sich in der Regel innerhalb eines Tages.
Komplikationen
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Prävention
Therapie
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| Anhydrotische Hitzeerschöpfung (Hitzeerschöpfung ohne Schweißbildung) |
Beschwerden
Tritt gewöhnlich erst nach längerem Tropenaufenthalt auf. Ursachen
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Prävention
Therapie
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| Saloprive Hitzeerschöpfung (Hitzeerschöpfung, die durch Salzmangel (Natriumverlust) entsteht) |
Beschwerden
Ursachen
Komplikationen
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Prävention
Therapie
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Hitzschlag |
Risikofaktoren
Ursachen
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Prävention
Therapie
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Weitere Hinweise
- Steigen die Außentemperaturen von einem auf den nächsten Tag um mehr als fünf Grad, erhöht sich das Myokardinfarktrisiko (Herzinfarktrisiko) für Menschen mit Hypertonie (Bluthochdruck) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen um rund 60 % wegen möglicher Herzrhythmusstörungen.
- Bei hohen Temperaturen über längere Zeit sinkt der Blutdruck, da es zu einer Vasodilatation (Gefäßerweiterung) kommt. Bei Patienten mit blutdrucksenkender Therapie kann dieser Effekt noch verstärkt werden. Die Folgen sind Schwindel, Schwächeanfälle und im schlimmsten Fall ein Kreislaufkollaps.
Sinkt bei länger anhaltenden Temperaturen über 25 Grad der systolische Blutdruckwert dauerhaft auf 110 mmHg oder sogar darunter, sollte eventuell eine vorübergehende Dosisreduktion erfolgen. Allerdings sollte der Patient den Blutdruck weiterhin mehrfach täglich kontrollieren, um bei einem Anstieg rechtzeitig nach Anweisung des behandelnden Arztes gegenregulieren zu können. Sollte die Hitze nur für wenige Tage bestehen, ist eine Anpassung der Medikamente meist nicht notwendig. - Hitzebedingt kann es zu einer Dehydratation (Austrocknung) kommen. Durch einen veränderten Wasser- und Elektrolythaushalt und daraus resultierender Reduzierung des effektiven Kreislaufvolumens im intravaskulären Raum und Hyperosmolarität erhöht sich das Risiko für eine Steinbildung (v. a. in den Nieren und ableitenden Harnwegen).
- Anstieg der Herzfrequenz kann Hitzestress ankündigen: Man spricht von einem "kardiovaskulären Drift", wenn der Anstieg ohne Anlass etwa durch körperliche Bewegung erfolgt. Laut einer Studie setzt der kardiovaskuläre Drift etwa 20 Minuten vor der Zunahme der Körperkerntemperatur ein [5].
- Hohe Temperaturen sind mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse verbunden. Dieses gilt insbesondere für Menschen mit bereits vorbestehenden Herz- und Gefäßkrankheiten.
- Heiße Sommernächte gehen mit einem erhöhten kardiovaskulären Mortalitätsrisiko (Sterberisiko für Herz- und Gefäßkrankheiten) einher. Davon betroffen sind Männer zwischen 60 und 64 Jahren. Dieses wurde nicht beobachtet bei älteren Männern oder Frauen [4].
Literatur
- CRM: CRM Handbuch Reisemedizin 2017. Thieme Verlag Stuttgart 2017
- Jelinek T: Kursbuch Reisemedizin: Beratung, Prophylaxe, Reisen mit Erkrankungen. Thieme Verlag Stuttgart 2012
- Löscher T, Burchard GD: Tropenmedizin in Klinik und Praxis: mit Reise- und Migrationsmedizin. Thieme Verlag Stuttgart 2010
- Majeed H et al.: Warmer summer nocturnal surface air temperatures and cardiovascular disease death risk: a population-based study BMJ Open 2022;12:e056806. doi: 10.1136/bmjopen-2021-056806
- Cottle RM et al.: Onset of Cardiovascular Drift during Progressive Heat Stress in Young Adults (PSU HEAT Project) Journal of Applied Physiology 22 JUN 2023 https://doi.org/10.1152/japplphysiol.00222.2023