Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom (SIRS) – Differentialdiagnosen

Erkrankungen, die ein SIRS bedingen können:

Infektiöse und parasitäre Krankheiten (A00-B99)

  • Blutungen, nicht näher bezeichnet
  • Ischämie, nicht näher bezeichnet ‒ Minderversorgung eines Organs mit Blut

Leber, Gallenblase und Gallenwege – Pankreas (Bauchspeicheldrüse) (K70-K77; K80-K87)

  • Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)

Mund, Ösophagus (Speiseröhre), Magen und Darm (K00-K67; K90-K93)

  • Ileus (Darmverschluss)

Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen (S00-T98)

  • Anaphylaxie (schwerste Form einer allergischen Reaktion, die schnell lebensbedrohlich werden kann)
  • Große Weichteilverletzung
  • Schweres Trauma (Verletzung), nicht näher bezeichnet
  • Verbrennungen

Erkrankungen, die zu einer Sepsis führen können:

Infektiöse und parasitäre Krankheiten (A00-B99)

  • Infektionen mit Erregern aller Art, vor allem Bakterien wie Staphylococcus aureus oder Escherichia coli

Häufig sind folgende Formen der Sepsis

  • Katheter-/Fremdkörper-assoziierte Sepsis ‒ Sepsis, die durch in den Körper eingebrachte Katheter oder andere Fremdkörper ausgelöst wird
  • Ventilator-assoziierte Pneumonie ‒ Lungenentzündung, die mit einer künstlichen Beatmung assoziiert ist

Fulminante Verlaufsformen sind

  • Meningokokkensepsis ‒ Sepsis durch Neisseria meningitidis
  • OPSI-Syndrome (overwhelming post splenectomy infection syndrome) ‒ Sepsis nach Splenektomie (Milzentfernung)
  • Toxisches Schock-Syndrom (TSS, engl. Toxic shock syndrome; Synonym: Tamponkrankheit); schweres Kreislauf- und Organversagen durch Bakterientoxine (meist Enterotoxin des Bakterium Staphylococcus aureus/Superantigenwirkung des Toxic-shock-syndrome-Toxins (TSST-1), seltener Streptokokken, dann als Streptokokken-induziertes Toxisches Schocksyndrom bezeichnet); für die Diagnosestellung "TSS" müssen drei oder mehr der folgenden Organsysteme beteiligt sein: Gastrointestinaltrakt/Magen-Darm-Trakt (Erbrechen, Übelkeit oder Diarrhoe/Durchfall), Muskulatur (ausgeprägte Myalgien/Muskelschmerzen mit Erhöhung des Serumkreatinins bzw. der Phosphokinase), Schleimhäute (vaginale, oropharyngeale oder konjunktivale Hyperämie)/vermehrter Ansammlung von Blut, Nieren (Erhöhung von Harnstoff oder Kreatinin im Serum, Pyurie/Ausscheidung von Eiter im Urin ohne Nachweis einer Harnwegsinfektion (HWI)), Leber (Erhöhung von Transaminasen, Bilirubin oder alkalischer Phosphatase), ZNS (Desorientiertheit, Bewusstseinsstörung)