Phlebitis migrans – Einleitung

Bei der Phlebitis migrans handelt es sich um eine schubweise verlaufende Thrombophlebitis (oberflächliche Entzündung von oberflächlichen Venen), die zeitlich verzögert benachbarte Abschnitte befällt (wandernde Venenentzündung).

Synonyme und ICD-10: Thrombophlebitis migrans, Phlebitis saltans, Thrombophlebitis saltans; ICD-10-GM I82.1: Thrombophlebitis migrans

Pathophysiologie

Die Phlebitis migrans kann Symptom vieler schwerwiegender Erkrankungen sein, wie z. B. eines Bronchialkarzinoms (Lungenkrebs), Pankreaskarzinoms (Bauchspeicheldrüsenkrebs) oder einer Leukämie (Blutkrebs). Sie kann auch Begleiterscheinung viraler oder bakterieller Infektionen sein.

Oft findet man diese Form der Thrombophlebitis bei der Thrombangiitis obliterans (Synonyme: Endarteriitis obliterans, Morbus Winiwarter-Buerger, Von-Winiwarter-Buerger-Krankheit), einer Vaskulitis (Gefäßerkrankung), die mit rezidivierenden arteriellen und venösen Thrombosen einhergeht. Bis zu 62 % der Patienten mit Thrombangiitis obliterans leiden an der Phlebitis migrans.

Die Ursache ist oft nicht erkennbar (idiopathisch).

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Männer sind häufiger als Frauen betroffen.

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung tritt vorwiegend im mittleren Lebensalter auf.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Die Phlebitis migrans tritt bevorzugt an der Außenseite der Beine auf, seltener an den Armen oder dem Stamm.
  • Die Entzündungen betreffen kurze Bereiche der Venen und klingen nach wenigen Tagen wieder ab, um an einer anderen Stelle in gleicher Form wieder aufzutreten.
  • Sie breitet sich kontinuierlich aus.

Prognose

  • Die Prognose der Phlebitis migrans ist stark von der zugrunde liegenden Erkrankung abhängig.
  • Die Therapie der Grunderkrankung steht im Vordergrund, um die Phlebitis migrans effektiv zu behandeln.
  • Eine erfolgreiche Behandlung der Grunderkrankung kann die Symptome der Phlebitis migrans lindern oder zum Verschwinden bringen.
  • Eine chronische und wiederkehrende Phlebitis migrans kann zu Komplikationen wie chronischer Venenschwäche oder Ulzera (Geschwüren) führen.