Osteoblastom – Labordiagnostik

Beim Osteoblastom (gutartiger Knochengewebstumor) sind Laborwerte nicht diagnostisch; die Labordiagnostik dient primär zur Abklärung anderer Ursachen einer unklaren ossären Läsion (Knochenveränderung), zur Erfassung systemischer Komplikationen, zur perioperativen Abklärung sowie zur Abgrenzung gutartiger von malignen (bösartigen) Knochentumoren; ggf. ist eine Biopsie (Gewebeprobe) zur Absicherung der Diagnose erforderlich.

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Kleines Blutbild
  • Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) bzw. BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit)
  • Elektrolyte – Calcium, Natrium, Kalium, Magnesium, Phosphat
  • Nierenparameter – Harnstoff, Kreatinin
  • Leberparameter – ALT, AST, Gamma-GT, Bilirubin
  • Blutzucker (Nüchternglucose)
  • Gerinnungsparameter – Quick/INR, PTT
  • Alkalische Phosphatase (AP)
  • Laktatdehydrogenase (LDH)

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese (Vorgeschichte), der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • PTH (Parathormon) – bei Hypercalcämie (erhöhtem Calcium im Blut) zur Differenzierung primärer Hyperparathyreoidismus (Nebenschilddrüsenüberfunktion) vs. maligne (bösartige) Ursache
  • Vitamin D (25-OH-Vitamin D)
  • Procalcitonin (PCT), Blutkulturen – bei Verdacht auf Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung) bzw. systemische Infektion
  • Myelomdiagnostik – Serum-Elektrophorese, Immunfixation, freie Leichtketten im Serum, Urin-Eiweißdiagnostik – bei Verdacht auf multiples Myelom (bösartige Plasmazellerkrankung)
  • Tumorassoziierte Parameter – LDH, AP-Isoenzyme/Ostase – bei Verdacht auf maligne Knochentumoren (z. B. Osteosarkom (bösartiger Knochentumor))

Biopsie (Gewebeprobe) – zur Absicherung der Diagnose, insbesondere bei atypischer Bildgebung, aggressivem Wachstum oder Verdacht auf Malignität; bevorzugt CT- oder MRT-gezielte Stanzbiopsie.

Red Flags (Warnzeichen) bei Osteoblastom

  • Rasch progrediente Schmerzen, insbesondere nächtliche Schmerzen
  • Neurologische Ausfälle (Funktionsstörungen des Nervensystems) bei spinaler Lokalisation (Wirbelsäulenbefall)
  • Weichteilkomponente oder schnelles Wachstum in der Bildgebung – Verdacht auf Malignität (Bösartigkeit)
  • Laborchemische Zeichen schwerer systemischer Entzündung
  • Anhaltende oder ausgeprägte Hypercalcämie (erhöhter Calciumspiegel im Blut)