Osteoblastom – Anamnese
Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik der Osteoblastome dar.
Familienanamnese
- Gibt es in Ihrer Familie gut- oder bösartige Tumorerkrankungen, insbesondere des Skelettsystems?
 - Sind in Ihrer Familie genetische Erkrankungen oder Syndrome bekannt, die mit einer erhöhten Tumoranfälligkeit einhergehen (z. B. Li-Fraumeni-Syndrom, multiple Enchondrome)?
 
Sozialanamnese
- Beruf:
- Welchen Beruf üben Sie aus?
 - Geht dieser mit körperlicher Belastung oder einseitiger Beanspruchung des Bewegungsapparats einher?
 - Sind oder waren Sie beruflich ionisierender Strahlung ausgesetzt (z. B. in der Radiologie, Nukleartechnik, Industrie)?
 
 - Gibt es in Ihrem Umfeld psychosoziale Belastungen, die Ihre körperliche und psychische Gesundheit beeinflussen könnten?
 
Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)
- Leiden Sie unter anhaltenden oder zunehmenden Schmerzen im Bereich des Skeletts, insbesondere im Rücken, Becken, Oberschenkel oder der Wirbelsäule, ohne erkennbare äußere Ursache?*
 - Sind diese Schmerzen eher nachts oder in Ruhephasen stärker ausgeprägt?*
 - Haben Sie Knochenschwellungen, tastbare Verhärtungen oder sichtbare Verformungen bemerkt?*
 - Ist Ihre Beweglichkeit eingeschränkt – entweder lokal (z. B. in einem Gelenk) oder generalisiert?
 - Ist Ihnen eine Fehlhaltung oder asymmetrische Körperhaltung aufgefallen?
 - Haben Sie Sensibilitätsstörungen wie Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Lähmungen festgestellt?* Wenn ja, in welchen Körperregionen?
 - Haben Sie Probleme mit der Blasen- oder Darmentleerung, z. B. Harnverhalt oder Inkontinenz?*
 - Hatten Sie Knochenbrüche ohne erkennbares Trauma oder bei alltäglicher Belastung?*
 - Seit wann bestehen die Beschwerden? Wie haben sie sich entwickelt (plötzlich oder schleichend)? Treten sie dauerhaft oder in bestimmten Situationen (z. B. bei Belastung) auf?
 - Wie stark sind die Schmerzen auf einer Skala von 1 bis 10?
- 0-2: kein/kaum Schmerz
 - 3-4: bei Ablenkung ist der Schmerz nicht mehr im Mittelpunkt*
 - 5-6: Schmerz behindert Gehen, Ein- und Durchschlafen*
 - 7-8: Bedürfnis sich hinzulegen, Ablenkung nicht mehr möglich, gesamtes Denken kreist um den Schmerz*
 - 9-10: unaushaltbare, fürchterliche Schmerzen, der Patient "möchte schreien" oder schreit tatsächlich*
 
 - Wie schätzen Sie Ihre derzeitige körperliche Leistungsfähigkeit ein?
 - Sind Ihnen weitere körperliche oder psychische Beschwerden aufgefallen?
 
Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese
- Haben Sie in letzter Zeit ungewollt Gewicht verloren?* Geben Sie uns bitte Ihr Körpergewicht (in kg) und Ihre Körpergröße (in cm) an.
 - Hat sich Ihr Appetit verändert?
 - Ernähren Sie sich ausgewogen?
 - Wie ist Ihre Trinkmenge? Wie viel haben Sie heute getrunken?
 - Treiben Sie Sport? Wenn ja, welche Disziplinen und wie oft pro Woche?
 
Eigenanamnese
- Haben Sie bereits Erkrankungen des Bewegungsapparates oder Tumorerkrankungen in der Vergangenheit durchgemacht?
 - Sind bei Ihnen gutartige Knochenveränderungen (z. B. Osteoidosteom, Enchondrom) bekannt?
 - Wurden bei Ihnen bereits Knochenoperationen oder Eingriffe am Skelettsystem durchgeführt?
 - Wurde bei Ihnen jemals eine Strahlentherapie durchgeführt?
 - Bestehen bekannte Allergien (z. B. gegen Kontrastmittel, Medikamente, Metalle)?
 
Medikamentenanamnese
- Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein? Wenn ja, welche?
 - Wurden Ihnen in der Vergangenheit Medikamente verordnet, die den Knochenstoffwechsel beeinflussen (z. B. Bisphosphonate, Kortikosteroide)?
 - Haben Sie in letzter Zeit Schmerzmittel (z. B. nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen, Diclofenac) häufiger eingenommen?
 
Umweltanamnese
- Wurden Sie wiederholt Röntgenuntersuchungen unterzogen (z. B. Computertomographie (CT), digitale Volumentomographie (DVT), Skelettaufnahmen)?
 - Gab es eine berufliche oder private Exposition gegenüber ionisierender Strahlung, radioaktiven Stoffen oder toxischen Chemikalien?
 
* Falls diese Frage mit "Ja" beantwortet worden ist, ist ein sofortiger Arztbesuch erforderlich! (Angaben ohne Gewähr)
Unsere Empfehlung: Drucken Sie die Anamnese aus, markieren Sie alle mit „Ja“ beantworteten Fragen und nehmen Sie das Dokument mit zu Ihrem behandelnden Arzt.