Labordiagnostik
Schimmelpilzallergie

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Allergiediagnostik – Um festzustellen, ob eine Schimmelpilzallergie besteht, können verschiedene Allergietests durchgeführt werden:
    • Pricktest (Hauttest): dabei werden die in Frage kommenden Allergene in Tröpfchenform auf die Unterarme aufgebracht. Mit einer dünnen Nadel wird an diesen Stellen dann die Haut leicht eingeritzt, sodass die Testlösung ins Hautinnere gelangt. Dieses ist nur wenig schmerzhaft – es wird nur die oberste Hautschicht eingeritzt. Tritt nach etwa 15 bis 30 Minuten ein Erythem (flächenhafte Hautrötung) oder eine Quaddelbildung auf, so ist der Test positiv.
      Beachte: Ein positives Testergebnis sagt allerdings nur aus, dass eine Sensibilisierung gegen diesen Stoff stattgefunden hat. Der Stoff muss aber nicht das auslösende Allergen sein. Daher schließen sich meist andere Untersuchungen wie der Provokationstest an, um das Ergebnis zu bestätigen. [Korrelation zwischen Hauttest und spezifischen IgE ist schlecht]
    • Antikörpernachweis
      • Spezifische IgE-Antikörper gegen bestimmte Allergene (im Falle einer Typ I-Sensibilierung). [Der Nachweis von spezifischen IgE bedeutet, dass eine spezifische Sensibilisierung gegenüber entsprechenden Allergenen vorliegt. Dieses ist aber wie eine positive Reaktion im Hauttest genauso wenig gleichzusetzen mit einer klinisch-relevanten Allergie! [1]]
        Man nennt diese Methode RAST (Radio-Allergo-Sorbens-Test, RAST-Test). Dieser aufwendige Test kann allerdings nur von Speziallabors durchgeführt werden, wird aber von den Krankenkassen erstattet. 
      • Spezifische IgG-Antikörper – im Falle einer exogenen allergischen Alveolitis (sehr selten bei nicht-arbeitsplatzbezogener Innenraumexposition)
        Die Bestimmung spezifischer IgG-Antikörper im Zusammenhang mit der Diagnostik einer Schimmelpilzallergie vom Soforttyp (Typ 1-Allergie) hat keine diagnostische Bedeutung wird daher nicht empfohlen [1].
    • Provokationstest
      Als dritte Möglichkeit kann ein sogenannter Provokationstest durchgeführt werden. Hierbei werden beispielsweise Nasensprays, welche das Allergen enthalten, auf die Nasenschleimhaut gesprüht (= nasaler Provokationstest, NPT), um als Folge eine allergische Sofortreaktion (Typ I-Allergie) mit entsprechenden typischen Beschwerden unter kontrollierten Bedingungen zu provozieren.
      [Die klinische Relevanz einer Sensibilisierung mit Schimmelpilzen kann durch spezifische Expositionstestungen (konjunktivale/nasale/bronchiale Provokation mit Schimmelpilzallergenen) nachgewiesen werden.]

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung etc. – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Zytologie – Beurteilung der Zellen aus einem Abstrich
  • Histologie
  • Bakteriologie, Mykologie – Nachweis von Bakterien oder Pilzen
  • Raumluftanalysen auf Schadstoffe
  • Unspezifischer Provokationstest mit Histamin

Weitere Hinweise

  • "Schimmelpilzmessungen im Innenraum aus medizinischer Indikation sind selten sinnvoll. In der Regel kann bei sichtbarem Schimmelpilzbefall sowohl auf eine quantitative als auch auf eine qualitative Bestimmung der Schimmelpilzspezies verzichtet werden. Vielmehr sind die Ursachen des Befalls aufzuklären, anschließend sind Befall und primäre Ursachen zu beseitigen" [1].
  • Lymphozytentransformationstest (LTTE) auf Schimmelpilze ist als diagnostisches Verfahren nicht indiziert [1].

Literatur

  1. S2k-Leitlinie: Medizinisch klinische Diagnostik bei Schimmelpilzexposition in Innenräumen. (AWMF-Registernummer: 161-001), April 2016 Langfassung

     
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