Ursachen
Flüssigkeitsmangel (Dehydratation)

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Isotone Dehydratation

Eine isotone Dehydratation entsteht durch einen Mangel an isotoner Extrazellulärflüssigkeit (Flüssigkeit außerhalb der Zellen), welche beispielsweise durch Erbrechen und/oder Diarrhoe (Durchfall) verloren geht. Der Körper verliert hier Wasser und Natrium in gleichen Mengen.

Hypotone Dehydratation

Im Rahmen dieser Form der Dehydratation kommt es zu einer Verminderung des extrazellulären (außerhalb der Zelle befindlichen) Volumens. Infolgedessen wird das antidiuretische Hormon (ADH) ausgeschüttet, was eine renale Wasserretention (Zurückhalten von Wasser) bewirkt. Die Hyponatriämie (erniedrigter Natriumspiegel) führt zu einer Zunahme des intrazellulären (innerhalb der Zelle befindlichen) Volumens (Flüssigkeitseinstrom in die Zellen). Die Folge sind zerebrale (das Gehirn betreffende) Symptome. Es besteht ein Risiko für ein Hirnödem (Hirnschwellung).

Hypertone Dehydratation

Es liegt ein intrazellulärer Wassermangel (intrazelluläre Dehydratation) mit geringen Hypovolämiesymptomen (Durst, Tachykardie (zu schneller Herzschlag: > 100 Schläge pro Minute), Kollapsneigung) vor. Besonders die Zellen verlieren Wasser, wodurch die Erythrozyten (rote Blutkörperchen) kleiner werden. Auch die Gehirnzellen dehydrieren. Es kommt zu zerebralen Symptomen. Der Kreislauf bleibt jedoch durch den Flüssigkeitsübertritt in den extrazellulären Raum relativ lange stabil.
Der Hämatokrit (Volumenanteil der zellulären Elemente im Blut) steigt nur relativ wenig an.

Ätiologie (Ursachen)

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Ernährung
    • Unzureichende Flüssigkeitsaufnahme
    • Inadäquater und nicht ausreichender Ersatz verlorengegangener Flüssigkeit durch Sport, Sauna, hohe Umgebungstemperaturen, Erkrankungen wie Erbrechen und Diarrhoe (Durchfall), Fieber

Isotone und hypotone Dehydratation

Renale (nierenbedingte) Natriumverluste

  • Primär-renale Verluste
    • Polyurische Phase des akuten und chronischen Nierenversagens (Wiederherstellung der Nierenfunktion; durch eine massive Ausscheidung von bis zu 10 l Harn pro Tag ist der Wasser- und Elektrolythaushalt starken Schwankungen unterworfen)
    • "Salt-losing-nephritis" (Salzverlustniere) – Fähigkeit der Natriumrückresorption ist der Niere verloren gegangen; große Mengen Natrium werden selbst bei salzloser Ernährung mit dem Urin ausgeschieden
  • Sekundär-renale Verluste
    • Diuretika-Therapie (Entwässerungstherapie)
    • Morbus Addison (Nebennierenrindeninsuffizienz)

Extrarenale Natriumverluste

  • Enterale (den Intestinaltrakt/Darmtrakt betreffende) Verluste durch starkes Erbrechen, Diarrhoe (Durchfall), Fisteln
  • Verluste in andere Flüssigkeitsräume im Rahmen einer Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung), Peritonitis (Entzündung des Peritoneums (Bauchfell)) oder Ileus (Darmverschluss)
  • Verluste über die Haut, z. B. bei Verbrennungen

Hypertone Dehydratation

  • Mangelnde Flüssigkeitsaufnahme
    • bei/nach körperlicher Anstrengung oder hohen Umgebungstemperaturen
    • vermindertes Durstempfinden im Alter
    • krankheitsbedingt (bei Dysphagie (Schluckstörung), Stomatitis (Mundschleimhautentzündung), Ösophagitis (Speiseröhrenentzündung), Ösophagusstenose (Einengung der Speiseröhre))
    • im Pflegefall oder bei Bewusstseinsstörungen
  • Iatrogen (durch ärztliche Maßnahmen verursacht): übermäßige Zufuhr osmotisch wirksamer Flüssigkeiten

Renale (nierenbedingte) Wasserverluste

  • Akutes Nierenversagen (polyurische Phase: Wiederherstellung der Nierenfunktion; durch eine massive Ausscheidung von bis zu 10 l Harn pro Tag ist der Wasser- und Elektrolythaushalt starken Schwankungen unterworfen. Diese Phase geht mit einer erhöhten Mortalität (Sterblichkeit) einher.)
  • Diabetisches Koma, Diabetes insipidus
  • Nephropathien (Nierenschädigungen) mit eingeschränkter Konzentrationsfähigkeit

Extrarenale Wasserverluste

  • Diarrhoe (Durchfall)
  • Drainagen
  • Fieber
  • Fisteln
  • Ileus (Darmverschluss)
  • Hyperventilation (beschleunigte Atmung)
  • Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
  • Sonden
  • Starker Blutverlust, Sepsis (Blutvergiftung), Verbrennungen
  • Starkes Erbrechen
  • Starkes Schwitzen (Sport, Sauna, hohe Umgebungstemperaturen)
  • Stomata (z. B. künstlicher Darmausgang)
     
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