Medikamentöse Therapie
Flüssigkeitsmangel (Dehydratation)

Therapieziele

  • Liegt der Dehydratation (Flüssigkeitsmangel) eine Erkrankung zugrunde, steht deren Therapie im Vordergrund (kausale Therapie).
  • Rehydratation (Flüssigkeitsausgleich)
  • Ggf. Korrektur des Natriumhaushaltes

Therapieempfehlungen

  • Rehydratation (Flüssigkeitsausgleich): Bei schwereren Fällen von Dehydratation in Form einer parenteralen Rehydratation (Infusionen) – basierend auf einer Schätzung des Wasserverlustes (folgendes Beispiel: Erwachsener, 70 kg) und anhand von Symptomen:
    • nur Durst: 2 Liter ersetzen
    • zusätzlich trockene Haut/Schleimhäute: 2-4 Liter ersetzen
    • zusätzlich Kreislaufsymptome (am frühesten bei hypotoner Dehydratation) (Puls ↑, Blutdruck ↓, zentraler Venendruck (ZVD) ↓): > 4 Liter ersetzen
    • Cave (Achtung):
      • Bei Exsikkose (Austrocknung) keine Plasmaexpander (kolloidale ("sehr fein verteilte") Lösungen, deren osmotischer Druck größer ist als der des Blutplasmas) verabreichen! Sie würden das extravasale (außerhalb des Blutgefäßes befindliche) Flüssigkeitsdefizit verstärken.
      • Vorsichtige Wassersubstitution bei Herz- oder Niereninsuffizienz (Herz- oder Nierenschwäche) → ZVD und Körpergewicht kontrollieren (Lungenödem (Wassereinlagerung in der Lunge)!)
  • Ggf. Korrektur des Natriumhaushaltes
    • Bei leichten Abweichungen des Serumnatriums von der Norm (125-150 mmol/l) treten in der Regel noch keine Symptome auf. Die auslösende Ursache muss trotzdem beseitigt werden (z. B. Absetzen einer Diuretikatherapie).
    • Isotone Dehydratation
      • Zufuhr isotonischer bzw. isoionischer Flüssigkeit (z. B. Ringer-Lösung: isotone Elektrolytlösung zur intravenösen Infusion)
    • Hypotone Dehydratation ("Austrocknung")
      • Substitution von Natrium
      • Cave: Besteht eine Hyponatriämie (zu niedriger Blut-Natrium-Spiegel) über längere Zeit (> 48 Stunden), kann es zu Liquorveränderungen (Liquor ("Nervenwasser")) kommen. Diese dürfen nur langsam ausgeglichen werden, da es sonst zu lebensgefährlichen osmotischen Gradienten zwischen Liquor und extrazellulärer Flüssigkeit kommen kann! Die Folge kann eine Hirnzelldehydratation mit Demyelinisierung sein → zentrale pontine Myelinolyse (Delir (Verwirrtheit), Dysarthrie (Sprechstörung), Dysphagie (Schluckstörung), Paraplegie (Querschnittlähmung), Quadriplegie (Querschnittslähmung aller vier Gliedmaßen))
        Faustregel: Der Gesamtanstieg des Serumnatriums sollte 6 mmol/l in 24 Stunden nicht überschreiten. Das Serumnatrium darf auf maximal 125-130 mmol/l angehoben werden.
    • Hypertone Dehydratation
      • Zufuhr von osmotisch freiem Wasser (5 %ige-Glucoselösung; nach Metabolisierung (Verstoffwechselung) der Glucose bleibt nur freies Wasser über) und Ersatz eines Drittels des Flüssigkeitsdefizit durch isotonische bzw. isoionische Elektrolytflüssigkeit
      • Cave: Bei einer chronischen Hypernatriämie (zu hoher Blut-Natrium-Spiegel über einen Zeitraum von mindestens 4 Tagen) hat sich das Gehirn der Hyperosmolalität im extrazellulären Raum angepasst. Eine zu schnelle Korrektur kann zu einer zerebralen Überwässerung mit einem Hirnödem (Hirnschwellung) führen.
        Faustregel: Natriumkonzentration über einen Zeitraum von 48 Stunden um etwa 0,5 mmol/l/Stunde normalisieren.
  • Bei ausgeprägter Exsikkose (Austrocknung): Infusion einer isotonen Elektrolytlösung

Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)

Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für den Säure-Basen-Haushalt sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:

  • Vitamine (D3)
  • Mineralstoffe (Calcium, Kalium, Magnesium)
  • Spurenelemente (Zink)
  • Weitere Vitalstoffe (Fruchtsäuren – Citrat (gebunden in Magnesium-, Kalium- und Calciumcitrat))

Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.

Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.

Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.

     
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