Einleitung
Morbus Basedow

Beim Morbus Basedow (Synonyme: Basedow-Krankheit; Basedow-Struma; Basedow-Syndrom; Basedow-Syndrom mit Exophthalmus; Endokrine Ophthalmopathie; Endokrine Orbitopathie (EO); Exophthalmischer Kropf; Exophthalmus bei Kropf; Exophthalmus bei Thyreotoxikose; Flajani-Krankheit; Graves-Krankheit; Hyperthyreose bei Kropf; Hyperthyreose bei Struma; Hyperthyreose mit diffuser Struma; Hyperthyreose vom Typ Basedow; Immunogene Hyperthyreose; Latent hyperthyreote Struma; Morbus Basedow; Morbus Basedow mit endokriner Orbitopathie; Morbus Basedow mit endokriner Orbitopathie und Esotropie; Morbus Basedow mit endokriner Orbitopathie und Hypotropie; Morbus Basedow mit endokriner Orbitopathie und Lidretraktion; Thyreotoxikose mit Kropf; Thyreotoxischer Exophthalmus; Thyreotroper Exophthalmus; Toxische diffuse Struma; Toxischer Kropf; Toxische Struma; Toxische Struma diffusa; Von-Basedow-Syndrom; engl. Graves´ disease; ICD-10-GM E05.0: Hyperthyreose mit diffuser Struma) handelt es sich um eine Form der Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion), die durch eine Autoimmunerkrankung bedingt ist (= Immunhyperthyreose). Es handelt sich dabei um eine durch stimulierende Autoantikörper gegen den TSH-Rezeptor (TRAK) induzierte Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion).

Der Morbus Basedow ist neben der Schilddrüsenautonomie (unabhängige Schilddrüsenhormonproduktion) die häufigste Ursache einer Hyperthyreose.

Morbus Basedow geht häufig einher einer Struma (Schilddrüsenvergrößerung) und/oder einer Beteiligung der Augen (endokrine Orbitopathie; dieses ist bei ca. 50 % der an Morbus Basedow-Erkrankten der Fall; > 90 % der endokrinen Orbitopathien sind mit einem Morbus Basedow assoziiert). Bei ca. 20-30 % der Betroffenen mit endokriner Orbitopathie kommt es zu einem Exophthalmus, d. h. die Augäpfel treten hervor. Je nach Ausmaß kann dieser zu psychischen Belastungen führen.

Geschlechterverhältnis: Männer zu Frauen beträgt 1 : 5-8.

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung tritt vorwiegend im 2. (3.) und 4. Lebensjahrzehnt auf. Ca. ein Drittel der Erkrankten ist jünger als 35 Jahre.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt für Länder mit ausreichender Jodversorgung für Frauen bei 2-3 %.

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) beträgt ca. 10-40 Erkrankung pro 100.000 Einwohner pro Jahr (in Deutschland).

Verlauf und Prognose: Die Prognose des M. Basedow ist individuell unterschiedlich. Es kann sogar sein, dass die Krankheitssymptome temporär oder dauerhaft nachlassen (Remission: 50 % der Fälle). In diesen Fällen kann es nach mehreren Jahren zu einem Rezidiv (Wiederauftreten) kommen.
Während der Schwangerschaft erreichen 70 % der Patienten mit vorbestehenden Morbus Basedow eine Remission durch die erhöhte Immuntoleranz.
Zunächst erfolgt die Therapie meist konservativ in Form einer ein- bis eineinhalbjährigen thyreostatischen Therapie (Hemmung der Schilddrüsenfunktion). Dieses führt in ca. 50 % der Fälle zu einer Ausheilung, d. h. jeder zweite Patient entwickelt ein Rezidiv (Wiederauftreten der Erkrankung).
Mittels Radiojodtherapie (RJT) oder Thyreoidektomie (operative Entfernung der gesamten Schilddrüse) ist eine definitive Behandlung der Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) möglich. In beiden Fällen müssen die Betroffenen im Anschluss ein Leben lang täglich Schilddrüsenhormone einnehmen, um normale Hormonkonzentrationen zu erreichen. 

Leitlinien

  1. S1-Leitlinie: Radioiodtherapie bei benignen Schilddrüsenerkrankungen. (AWMF-Registernummer: 031 - 003), Oktober 2015 Langfassung
     
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