Ursachen
Hodenverdrehung (Hodentorsion)

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Das Auftreten einer Hodentorsion ist vermutlich durch die Kontraktion des Kremastermuskels bedingt [1]. Des Weiteren durch das Fehlen des Gubernaculums testis (Bandstruktur, die dem Hoden während seines Abstiegs in das Skrotum (Descensus testis) als Führungsstruktur dient), welches die Beweglichkeit des Hodens hemmt. Es kommt vor allem zu einer venösen Stauung mit starker Schwellung.

Der rechte Hoden dreht sich in der Regel im Uhrzeigersinn, der linke entgegen dem Uhrzeigersinn. Die Torsion erfolgt meist nach medial ("zur Körpermitte hin orientiert"): ca. 66 % (2/3) der Fälle [2].

Klassifikation der Hodentorsion: Man kann die extra- (supra-) von der intravaginalen Form unterscheiden, wobei die extravaginale in der Regel bei Säuglingen, die intravaginale eher bei Jugendlichen bis zum 20. Lebensjahr auftritt. Des Weiteren gibt es eine Hodentorsion gegen Nebenhoden bei Hoden-Nebenhodendissoziation (von lat. dissociare "trennen").

Prädisponierende Faktoren sind:

  • Kaltes Wetter – "winter syndrome" (Wechsel von warm zu kalt)
  • Lokale Kälte
  • Hodentrauma

Ätiologie (Ursachen)

 Biographische Ursachen

  • Entwicklungsanomalie ‒ Fehlen des Gubernakulums

Krankheitsbedingte Ursachen

Urogenitalsystem (Nieren, Harnwege ‒ Geschlechtsorgane) (N00-N99)

  • Retinierte Hoden/Hoden, die verspätet deszendieren (absteigen)

Literatur

  1. Gatti JM: Current management of the acute scrotum. Seminars in Pediatric Surgery 16: 58-63, 2007 
  2. Sessions AE: Testicular torsion: direction, degree, duration and disinformation. J Urol 2003;169:663-665
     
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