Beim Dexamethason handelt es sich um einen Wirkstoff aus der Gruppe der Glucocorticoide.
Dexamethason besitzt einen geringen Anteil an Mineralocorticoid-Eigenschaften.
Es zählt zu den stark wirksamen Glucocorticoiden.
Der Dexamethason-Langtest (Hochdosistest) beschreibt ein Testverfahren (Dexamethason-Hemmtest; Dexamethasonsuppressiontest), bei dem bestimmt werden soll, ob es nach Einnahme von Glucocorticoiden zu einem Abfall der endogenen Cortisol-Konzentration kommt.
Das Verfahren
Benötigtes Material
- Blutserum
Vorbereitung des Patienten
Der Test dauert vier Tage und wird am Montag oder Dienstag begonnen.
- Um 8 Uhr morgens Nüchtern-Blutentnahme zur Bestimmung des Cortisol-Basalwertes
- Um 23 Uhr Einnahme von 2 mg Dexamethason oral
- Um 8 Uhr des zweiten Tages Nüchtern-Blutentnahme zur Bestimmung des ersten Suppressionswertes
- Um 23 Uhr Einnahme von 4 mg Dexamethason oral
- Um 8 Uhr des dritten Tages Nüchtern-Blutentnahme zur Bestimmung des zweiten Suppressionswertes
- Um 23 Uhr Einnahme von 6 mg Dexamethason oral
- Um 8 Uhr des vierten Tages Nüchtern-Blutentnahme zur Bestimmung des dritten Suppressionswertes
Störfaktoren
- Nüchtern-Blutentnahme
Normwerte
| Normwert basal | 4-22 μg/dl |
| Normwert ab zweitem Tag | < 3 μg/dl |
Ein regelrechter Abfall der Cortisol-Konzentration schließt ein Cushing-Syndrom zu 99 % aus.
Indikationen
- Bei nachgewiesenem Hyperkortisolismus (Überangebot an Cortisol) zur Klärung der Ätiologie (Ursache) – hypophysärer (Hirnanhangsdrüse) oder adrenaler (Nebenniere) Hypercortisolismus
Interpretation
Interpretation ‒ verspäteter Abfall der Cortisol-Konzentration (3. Suppressionswert)
- Cushing-Syndrom, hypothalamisch-hypophysär bedingt – hypophysärer Hypercortisolismus, der durch eine Störung im Bereich Zwischenhirn/Hirnanhangsdrüse bedingt ist
Interpretation ‒ ungenügender Abfall der Cortisol-Konzentration (3. Suppressionswert)
- Cushing-Syndrom, adrenal bedingt – adrenaler Hypercortisolismus, der durch eine Neubildung wie Adenom/Karzinom der Nebennierenrinde bedingt ist
- Ektoper Hyperkortisolismus – Vorliegen einer Neubildung, die ACTH produziert
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