Weitere Therapie
Mycosis fungoides

Allgemeine Maßnahmen

  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Begrenzter Alkoholkonsum (Männer: max. 25 g Alkohol pro Tag; Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag)

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • PUVA-Therapie – Dieser Begriff steht für den kombinierten Einsatz von UVA-Licht (UV-A-Phototherapie) und Psoralen. Psoralen sind Stoffe die einen photosensibilisierenden Einfluss auf die Haut haben, sodass die Wirksamkeit des UVA-Lichtes gesteigert wird. In Deutschland wird die Substanz 8-Methoxypsoralen (8-MOP) eingesetzt. Die Applikation dieser Substanz kann über orale Therapie (orale PUVA-Therapie/orale Puva) erfolgen, allerdings stehen heute auch eine Bade-PUVA-Behandlung sowie eine Creme-PUVA-Behandlung zur Verfügung. Dieses Verfahren wird auch als Photochemotherapie bezeichnet.
    Durch die Therapie kann eine Langzeitremission in 25 % der Fälle erreicht werden!
    In einem Methodenvergleich wurden Patienten mit früher Mycosis fungoides mit PUVA oder Schmalband-UV-B-Bestrahlung (NBUVB) behandelt. Dabei zeigten sich mehr Komplettremissonen durch PUVA: Unter PUVA sprachen 73,8 %, unter NBUVB 62,2 % der Patienten vollständig an. Daraus resultierte ein um 68 % höheres Verhältnis des vollständigen zum nicht vollständigen Ansprechen zugunsten der PUVA (Odds Ratio [OR] 1,68; Konfidenzintervall 1,02-2,76) [1].
  • Extrakorporale Photopherese (ECP) – "Blutwäsche"; Psoralengabe kombiniert mit einer Bestrahlung (UVA-Licht) der Leukozyten (weiße Blutkörperchen) außerhalb des Körpers (extrakorporal); Vorteil: Die eigentliche Behandlung findet außerhalb des Körpers, in einer ECP-Maschine statt

Impfungen

Die nachfolgenden Impfungen sind vor Therapiebeginn angeraten:

  • COVID-19-Impfung
  • Grippe-Impfung (saisonaler quadrivalenter Totimpfstoff)
  • Herpes zoster-Impfung (nur mit Totimpfstoff)
  • Meningokokken-Impfung (ACWY und B)
  • Pneumokokken-Impfung: Immunsupprimierte sollten sequentiell mit dem 13-valenten Konjugatimpfstoff PCV13 und sechs bis zwölf Monate später mit dem 23-valenten Polysaccharidimpfstoff PPSV23 gegen Pneumokokken geimpft werden.
  • Bei Bedarf Auffrischimpfung gegen Diphtherie, Haemophilus influenzae Kapseltyp b (Hib), Pertussis und Tetanus

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der allgemeinen Erkenntnisse über die Ernährung bei einer Tumorerkrankung. Das bedeutet:
    • nur begrenzt energiereiche Lebensmittel verzehren
    • moderate Gesamtfettaufnahme
    • wenig rotes Fleisch (Schwein, Rind, Lamm, Kalb) und Wurstwaren
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • Verzehr von geräucherten und gepökelten Nahrungsmitteln reduzieren, denn diese enthalten Nitrat oder Nitrit als Bestandteil des Pökelsalzes. Bei deren Zubereitung entstehen Verbindungen (Nitrosamine), die Risikofaktor für verschiedene Tumorerkrankungen sind.
    • auf schadstoffbelastete Lebensmittel wie Innereien und Wildpilze verzichten
    • keine angeschimmelten Lebensmittel essen
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Ernährung reich an:
      • Vitaminen (A, C, D, E, Folsäure)
      • Mineralstoffen
      • Spurenelementen (Selen, Zink)
      • Omega-3-Fettsäuren
      • Sekundären Pflanzenstoffen (z. B. Carotinoide, Polyphenole)
    • Da die Erkrankung mit Entzündungsprozessen einhergeht, sollten Erkenntnisse in Bezug auf eine antiinflammatorische (entzündungshemmende) Ernährung auch Grundlage der Ernährung bei Mycosis fungoides sein. Siehe unter Ernährung bei „Subklinische Inflammation“.
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns

Sportmedizin

  • Ausdauertraining (Cardiotraining) und Krafttraining (Muskeltraining)
    • Generell kann ein Ausdauertraining auf einem Fahrradergometer empfohlen werden, das nach dem Prinzip des Intervalltrainings durchgeführt wird. Das heißt, dass sich Belastungsphasen von 1 bis 3 Minuten Dauer mit Ruhephasen von ebenfalls 1 bis 3 Minuten Dauer abwechseln. Das Training sollte bei etwa 80 % der maximalen Herzfrequenz insgesamt 30 Minuten durchgeführt werden; Trainingshäufigkeit 5-mal pro Woche.
    • Während und nach der Behandlung sollte der Patient sportlich aktiv sein (Empfehlungsgrad. B)
  • Erstellung eines Fitness- bzw. Trainingsplans mit geeigneten Sportdisziplinen auf der Grundlage eines medizinischen Checks (Gesundheitscheck bzw. Sportlercheck)
  • Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.

Psychotherapie

  • Psychosoziale Betreuung
  • Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300, E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • Deutsche Leukämie- und Lymphom-Hilfe e.V.
    Thomas-Mann-Straße 40, 53111 Bonn
    Telefon: 0228-33889215, Fax: 0228-33889222, E-Mail: info@leukaemie-hilfe.de, Internet: Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe e.V. (DLH e.V.)

Literatur

  1. Phan K et al.: Comparison of Narrowband UV-B With Psoralen-UV-A Phototherapy for Patients With Early-Stage Mycosis Fungoides – A Systematic Review and Meta-analysis. JAMA Dermatol. Published online January 30, 2019. doi:10.1001/jamadermatol.2018.5204
     
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