Operative Therapie
Schulterarthrose (Omarthrose)

Folgende operative Maßnahmen kommen im Rahmen einer Omarthrose (Schulterarthrose) in Betracht:

  • Arthroskopie des Schultergelenks (Gelenkspiegelung) – Verfahren:
    • Débridement (Entfernung von infiziertem, geschädigtem oder nekrotischem (abgestorbenem) Gewebe/Knorpel)
    • partieller Oberflächenersatz bei Knorpeldefekten am Humeruskopf (Vorteile: Biomechanik und wichtige Strukturen bleiben bestmöglich erhalten)
      Indikationen: fokale chondrale avaskuläre Nekrosen (abgestorbenes Gewebe) des Humeruskopfes/oberes Ende des Oberarmknochens (Stadien 3-4 nach Cruess); Omarthrosen ohne wesentliche Glenoiddestruktion (Zerstörung der Gelenkpfanne des Schultergelenks, die mit dem Humerus in Kontakt steht) bei Einschränkung durch die Implantatgröße von aktuell 3,5 cm Durchmesser
  • Cup-Prothese – endoprothetischer Ersatz des Humeruskopfes (oberes Ende des Oberarmknochens)
  • Endoprothetischer Ersatz des Glenohumeralgelenkes (Schultergelenk)/Schulterendoprothese – Goldstandard
    • Hemiendoprothese (HEP) – Oberarmkopfprothese: die Gelenkfläche des Oberarmkopfes wird ersetzt
    • Totalendoprothese (TEP) – Schultertotalendoprothese (Schulter-TEP): sowohl die Gelenkfläche des Oberarmkopfes als auch die Schulterpfanne wird ersetzt
    Standard der endoprothetischen Versorgung der Omarthrosen bei erhaltener Rotatorenmanschette stellt bislang die anatomische Schulterprothese mit Schaftkomponente dar. Diese stellt im Falle einer Revision ein wesentliches Problem dar, da es zu einem deutlichen Knochenverlust bei der Schaftentfernung kommt.
    Die Verwendung schaftloser Schulterendoprothesen (schaftlose metaphysäre Schulterendoprothese) bei Arthrosen des Glenohumeralgelenks erhält dagegen die Anatomie und führt zu einer deutlichen Reduktion der Operationszeiten.
  • Inverse Schulterprothese (Delta-Prothese) – bei Defektarthropathien (Arthrose bei defekter Rotatorenmanschette): der Kopf wird durch eine epiphysäre Pfanne ersetzt und das Glenoid (Schultergelenkspfanne) durch eine glenospäre Pfanne
  • Arthrodese (Gelenkversteifung) – nur in Ausnahmefällen

Weitere Hinweise

  • Die elektive Endoprothese des Schultergelenks (Schulterendoprothese) weist für das Risiko einer Revisionsoperation geschlechts- und altersspezifische Unterschiede auf [1].
    • Frauen > 85 Jahren (eine von 37 musste sich nach einer Schulterprothese (Schulterersatz) erneut einem Eingriff unterziehen.)
    • Männer: 55 - 59 Jahre (jeder vierte musste sich einer Revisionsoperation unterziehen; Risiko war insb. während der ersten fünf Jahre erhöht)

Literatur

  1. Craig RS et al.: Serious adverse events and lifetime risk of reoperation after elective shoulder replacement: population based cohort study using hospital episode statistics for England. BMJ 2019;364 http://dx.doi.org/10.1136/bmj.l298
     
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