Einleitung
Schenkelhalsbruch (Schenkelhalsfraktur)

Die Schenkelhalsfraktur (Thesaurussynonyma: Femurhalsfraktur; Femurkopffraktur; Fraktur der oberen Femurepiphyse; Fraktur des Caput femoris; Fraktur des Femurepiphysenkopfes; Hüftfraktur; Hüftkopfbruch; Hüftkopffraktur; Laterale Schenkelhalsfraktur; Mediale Schenkelhalsfraktur; Oberschenkelhalsfraktur; Offene Hüftfraktur; Offener transzervikaler Schenkelhalsbruch; Offene transzervikale Schenkelhalsfraktur; Pipkin-Fraktur; Schenkelhalsbruch; Schenkelhalsfraktur; Schenkelhalsfraktur im Femurkopf; Subkapitale Schenkelhalsfraktur; Transzervikale Femurfraktur; Transzervikaler Schenkelhalsbruch; Transzervikale Schenkelhalsfraktur; Zervikotrochantäre Schenkelhalsfraktur; ICD-10-GM S72.0: Schenkelhalsfraktur) bezeichnet den Bruch des Oberschenkelknochens (Femur) am proximalen (körpernahen) Ende zwischen Hüftkopf (Caput femoris) und Trochanter major (großer Rollbügel).
Man kann mediale von lateralen Schenkelhalsfrakturen unterscheiden.

Geschlechterverhältnis: Frauen sind deutlich häufiger als Männer betroffen (ca. 4 : 1).

Häufigkeitsgipfel: Das Risiko, einen Schenkelhalsbruch zu erleiden, steigt mit dem Lebensalter an.

Verlauf und Prognose: Patienten, die bereits binnen der ersten 24 Stunden nach Einlieferung operiert werden, haben eine geringere Mortalitätsrate (Sterberate) als Patienten, die erst nach 24 Stunden oder später operiert wurden.
Ein Fünftel der Betroffenen versterben im ersten Jahr nach der Fraktur.
Ein Viertel der Betroffenen benötigt eine längere Betreuung nach dem Krankenhausaufenthalt.
Es besteht das Risiko einer zweiten Schenkelhalsfraktur bei Überleben der ersten für mindestens 10 Jahre. Das Risiko ist dabei für Männer und Frauen ähnlich hoch [1].

Beachte: Die Prognose älterer Patienten mit Hüftfraktur verschlechtert sich mit der Wartezeit bis zur Operation. Gemäß einer Studie erhöhte sich das Risiko, innerhalb des nächsten Jahres zu sterben, pro zehn Stunden zusätzlicher Wartezeit um rund 5 % [2].
Ältere Patienten mit Hüftfraktur – unter Berücksichtigung der Risikofaktoren – sollten möglichst noch am selben Tag operiert werden. Patienten mit einem ASA-Score zwischen 3 und 5, also Patienten, die präoperativ bereits eine schwere systemische Erkrankung aufwiesen, hatten sowohl kurz- als auch langfristig die besten Überlebenschancen, wenn diese innerhalb von 12 Stunden operiert wurden [3].

Die Mortalitätsrate (Sterberate) nach einem Jahr beträgt 27 % nach Oberschenkelkopf- oder -halsfraktur. Eine Multivarianzanalyse konnte zeigen, dass zahlreiche Faktoren die Mortalität signifikant erhöhen [4]: 

  • Herzinsuffizienz (Herzschwäche) (+54 %),
  • COPD (+45 %),
  • chronische Nierenerkrankung (+29 %),
  • zerebrovaskuläre Erkrankung (+18 %),
  • Rauchen (+14 %) und
  • Diabetes mellitus (+5 %).

Literatur

  1. Sobolev B et al.: Risk of second hip fracture persists for years after initial trauma. Bone. 2015 Feb 12;75C:72-76. doi: 10.1016/j.bone.2015.02.003.
  2. Maheshwari K et al.: Early Surgery Confers One-Year Mortality Benefit in Hip-Fracture Patients. Journal of Orthopaedic Trauma: Post Acceptance: October 14, 2017 doi: 10.1097/BOT.0000000000001043
  3. Hongisto MT et al.: Delay to Surgery of Less Than 12 Hours Is Associated With Improved Short- and Long-Term Survival in Moderate- to High-Risk Hip Fracture Patients. Ger Orthop Surg 2019; https://doi.org/10.1177/2151459319853142
  4. Walter N et al.: Factors associated with mortality after proximal femoral fracture. J Orthopaedics Traumatol 2023; https://doi.org/10.1186/s10195-023-00715-5

Leitlinien

  1. S2e-Leitlinie: Schenkelhalsfraktur des Erwachsenen. (AWMF-Registernummer: 012-001), Oktober 2015 Langfassung

     
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