Fersensporn – Weitere Therapie

Allgemeine Maßnahmen

  • Kühlen und schonen.
  • Vermeiden von überwiegenden Tätigkeiten im Stehen!
  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Normalgewicht anstreben! 
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse
    • BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Schmerzbehandlung durch Röntgenreizbehandlung (Orthovolt-Therapie)/lokale Radiotherapie (örtliche Strahlentherapie) – zur Schmerztherapie bei Patienten ab mittlerem Alter; zweimal pro Woche mit einer Standarddosis von 6 Gray (Gy); Ansprechraten: 70-100 %; Indikation: wenn die konventionelle Therapie und auch die Gabe von Analgetika (Schmerzmittel) nicht ausreichend geholfen hat; effektive Alternative zur ESWT bei chronischer, therapierefraktärer Plantarfasziitis (schmerzhafte Reizung der Plantarfaszie (Sehnenplatte) an der Fußsohle
  • Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) – insbesondere bei chronischer Insertionstendopathie (Reizungen am Übergang zwischen Sehnen und Knochen (= Insertion), die in der Regel durch Überbelastung bedingt sind, sehr effektiv.

Medizinische Hilfsmittel

  • Einlagenversorgung
    • Druckentlastung durch orthopädische Einlagen: "Locheinlage", d. h. Ausmuldung der Schuheinlage; Stoßabsorber; Ferseneinlagen 
    • Korrektur vorhandener Fehlstellungen des Fußes (z. B. Senk-/Spreizfuß): Längsgewölbeunterstützung durch orthopädische Einlagen; ggf. auch Pufferabsatz
  • Orthesen (medizinisches Hilfsmittel, das zur Stabilisierung, Entlastung, Ruhigstellung, Führung oder Korrektur von Gliedmaßen oder des Rumpfs dient): individuell angepasste Fußorthesen/Nachtschienen (Nachtlagerungsschienen) – mit mittelgradiger Evidenz zur kurzfristigen Schmerzlinderung [1]

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Ernährung reich an:
      • Sekundären Pflanzenstoffen (Curcumin, Bromelain aus Ananas-Extrakt)
      • Weiteren Vitalstoffen (Chondroitinsulfat, Glucosaminsulfat, Kollagene)
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns

 

Sportmedizin

  • Ausdauertraining (Cardiotraining) und Krafttraining (Muskeltraining)
  • Konsequentes Stretching der Wadenmuskulatur (gezieltes Dehnen des Musculus gastrocnemius ("zweibäuchiger Wadenmuskel" oder "Zwillingswadenmuskel") sowie des Musculus soleus (Schollenmuskel; Skelettmuskel des Unterschenkels; dieser arbeitet eng mit dem Wadenmuskel zusammen; diese sind Synergisten (Muskel, der die Bewegung eines anderen Muskels unterstützt) und werden auch als Musculus triceps surae zusammengefasst), mehrmals täglich über mindestens drei Monate), ggf. Beginn im Rahmen einer Krankengymnastik zur Anweisung des Patienten
  • Erstellung eines Fitness- bzw. Trainingsplans mit geeigneten Sportdisziplinen auf der Grundlage eines medizinischen Checks (Gesundheitscheck bzw. Sportlercheck)
  • Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.

Physikalische Therapie (inkl. Physiotherapie)

  • Kältetherapie (Kryotherapie) – wirkt analgesierend (schmerzlindernd), antiinflammatorisch (entzündungshemmend) und abschwellend; zeigt häufig nach ca. 2 Wochen positive Effekte
  • Ultraschalltherapie – diese Therapieform wird vor allem bei chronisch degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates angewendet
  • Faszientraining des oberen Sprunggelenkes – bewegungstherapeutische Methode zur gezielten Förderung der Eigenschaften des muskulären Bindegewebes, d. h. der Faszien.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de

Literatur

  1. Lourenço BM et al.: Efficacy of pharmacological and non-pharmacological therapies on pain intensity and disability for plantar fasciitis: a systematic review and meta-analysis. Br J Sports Med 2023; https://doi.org/10.1136/bjsports-2022-106403