Einleitung
Fersensporn

Der Fersensporn (Kalkaneussporn, Calcaneussporn, Fasziitis plantaris/Fasciitis plantaris; ICD-10-GM M77.3: Kalkaneussporn) bezeichnet eine dornartige Exostose (Knochenauswuchs, zehenwärts ausgerichtet) des Fersenbeins (Calcaneus).

Der Fersensporn ist zwar namensgebend, ist aber nicht ursächlich für die begleitenden Fersenschmerzen. Der Fersenschmerz ist meist durch eine entzündliche Grunderkrankung der Plantarsehne bzw. des Achillessehnenansatzes bedingt.

Je nach Ort des Fersensporns kann man zwei Formen unterscheiden:

  • Unterer (plantarer) Fersensporn (= plantare Kalkaneussporn) ‒ Verknöcherung im Ansatzbereich der kleinen Fußmuskeln an der Unterseite des Fersenbeins (Plantaraponeurose → Plantaraponeuritis bzw. Plantarfasziitis (PF): Entzündung der Sehnenplatte der Fußsohle); häufigste Form
  • Oberer bzw. hinterer (dorsaler) Fersensporn (= Haglund-Ferse bzw. Haglund-Exostose) ‒ Verknöcherung am Felsenbeinansatzes der Achillessehne 

Der Fersensporn zählt zu den häufigen Fußerkrankungen.

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung tritt vorwiegend zwischen dem 40. und 60. Lebensjahrzehnt auf.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt bei ca. 10 % (in Deutschland). Bei aktiven Läufern wurde eine Prävalenz von 5,2-17,5 % ermittelt [2].

Verlauf und Prognose: Ein Fersensporn kann auch über längere Zeit bestehen, ohne Beschwerden zu verursachen. Durch Reizung kommt es zur Entzündung der Plantarfaszie (Plantarfasziitis) und dadurch bedingten Schmerzen. Unbehandelt führen die Entzündungen zu einer Verstärkung der Verknöcherung, wodurch sich der Zustand weiter verschlechtert und chronisch werden kann. Ein normales Abrollen beim Gehen ist dann nicht mehr möglich.
Die Prognose ist umso besser, je frühzeitiger mit der Therapie begonnen wird. Eine frühzeitige Therapie verhindert, dass der Patient schmerzbedingt wochen- oder gar monatelang körperlich inaktiv bliebt. So kann bei über 90 % der Patienten innerhalb der ersten sechs Monate eine Schmerzlinderung erreicht werden [1].

Die Erkrankung gilt als selbstlimitierend: In 80 bis 90 % der Fälle gehen die Beschwerden therapieunabhängig innerhalb eines Jahres zurück.
Der Fersensporn kann rezidivierend (wiederkehrend) auftreten.

Literatur

  1. Goff JD, Crawford R: Diagnosis and treatment of plantar fasciitis. Am Fam Physician 2011; 84: 676-82
  2. Lopes AD, Hespanhol Júnior LC, Yeung SS, Costa LOP: What are the main running-related musculoskeletal injuries? A systematic review. Sports Med 2012; 42: 891-905

     
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