Einleitung
Legionellose

Bei der Legionellose (Synonyme: Infektion durch Legionella pneumophila; Infektion durch Legionella pneumophila ohne Pneumonie; Legionellose; Legionellose mit Pneumonie; Legionellose ohne Pneumonie; Legionärskrankheit; Legionärspneumonie; Pontiac-Fieber; ICD-10-GM A48.1: Legionellose mit Pneumonie; ICD-10-GM A48.2: Legionellose ohne Pneumonie [Pontiac-Fieber]) handelt es sich um eine Infektionserkrankung, die überwiegend durch das Bakterium Legionella pneumophila verursacht wird. 

Die Spezies Legionella pneumophila ist für ca. 90 % der Legionellen-Pneumonien verantwortlich.

Legionellen kommen in Wasser führenden Systemen vor. Ideale Bedingungen finden sie bei Temperaturen zwischen 25 und 45 °C. Sie vermehren sich allerdings auch bei Temperaturen zwischen 50 und 60 °C, dabei ist insbesondere in diesem Temperatur­bereich von einem Wachstum von Legionella pneumophila auszugehen ist [1]. Temperaturen, die dauerhaft über 60 °C liegen oder kurzweilig über 70 °C überleben sie hingegen nicht.

Man kann mehrere Formen der Legionellosen unterscheiden:

  • Legionärskrankheit (Legionellose mit Pneumonie/Lungenentzündung) – Die Legionellose bezeichnet einen Komplex aus grippeähnlichen Symptomen mit einer Pneumonie.
  • Pontiac-Fieber (Legionellose ohne Pneumonie) – Beim Pontiac-Fieber handelt es sich um eine akute Atemwegsinfektion mit Fieber, Husten und Muskelschmerzen ohne Pneumonie.
  • Pittsburgh-Fieber (durch Legionella micdadei) – Die Pittsburgh-Pneumonie tritt überwiegend bei immunsupprimierten Personen auf.

Des Weiteren kann man eine ambulant erworbene von einer nosokomialen (im Krankenhaus erworbenen) Legionellose unterscheiden.

Saisonale Häufung der Erkrankung: Die Legionellose tritt gehäuft im Sommer (aufgrund der vermehrten Reiseaktivität steigt das Infektionsrisiko) und Herbst auf.

Die Übertragung des Erregers (Infektionsweg) erfolgt durch Inhalation des erregerhaltigen Wassers (als Aerosol) durch häusliche oder öffentliche Wassersysteme wie z. B. Duschen, Whirlpools etc.

Mensch-zu-Mensch-Übertragung: sehr wahrscheinlich möglich [2]

Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung) beträgt in der Regel: 

  • Legionärskrankheit (Legionellose mit Pneumonie): ca. 2 bis 10 Tage (Median: 6 bis 7 Tage)
  • Pontiac-Fieber (Legionellose ohne Pneumonie): ca. 5 bis 66 Stunden (im Durchschnitt: 24 bis 48 Stunden).

Geschlechterverhältnis: Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung tritt vorwiegend ab dem mittleren Lebensalter (50-70 Jahre) auf. Betroffen sind vor allem immungeschwächte Personen, Ältere, Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Niereninsuffizienz (Nierenschwäche) sowie Raucher.

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) beträgt ca. 0,8 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr.

Verlauf und Prognose: Der Verlauf der Legionärskrankheit ist schwerer als der des Pontiac-Fiebers und kann lebensgefährlich werden.

Die Letalität (Sterblichkeit bezogen auf die Gesamtzahl der an der Krankheit Erkrankten) für die Legionärskrankheit beträgt bei vorher Gesunden, unbehandelt, zwischen 5 und 15 %. Bei immungeschwächten Personen oder Menschen mit chronischen Erkrankungen kann die Letalität bei bis zu 70 % liegen.

In Deutschland ist der direkte oder indirekte Nachweis des Erregers nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) meldepflichtig, soweit die Nachweise auf eine akute Infektion hinweisen.

Literatur

  1. Lesnik R et al.: Legionella species diversity and dynamics from surface reservoir to tap water: from cold adaptation to thermophily. The ISME Journal , (3 November 2015) | doi:10.1038/ismej.2015.199
  2. Correia AM et al.: Probable Person-to-Person Transmission of Legionnaires’ Disease. N Engl J Med 2016; 374: 487-498

     
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