Sinusarrhythmie – Einleitung

Bei der Sinusarrhythmie handelt es sich um eine Herzrhythmusstörung, die zur Gruppe der Reizbildungsstörungen gehört.

Synonyme und ICD-10: Sinus arrhythmia; ICD-10-GM I49.8: Sonstige näher bezeichnete kardiale Arrhythmien

Der Sinusknoten (Nodus sinuatrialis; Synonyme: Sinuatrial-Knoten (SA-Knoten) oder Keith-Flack-Knoten) ist das primäre Schrittmacherzentrum des Herzens (= Sinusrhythmus). Er befindet sich im Bereich des rechten Herzohrs in der Nähe des Suclus terminalis (Vertiefung, die zwischen dem Ansatz der Vena cava superior und der Vena cava inferior verläuft). 

Im Ruhezustand beim erwachsenen Menschen erzeugt der Sinusknoten eine Frequenz von 60-80 Herzschlägen/min.

Formen der Sinusarrhythmie

  • Respiratorische Sinusarrhythmie (RSA) – physiologische Schwankung der Herzfrequenz, bedingt durch die Atmung (atemsynchrone Schwankung der Herzfrequenz):
    • Inspiration (Einatmung): inspiratorischer Herzfrequenzanstieg 
    • Exspiration (Ausatmung): exspiratorischer Herzfrequenzabfall (bes. bei jüngeren, "vegetativen" Personen)
    Die respiratorische Arrhythmie ist ein Normalbefund, der bei Kindern und Jugendlichen am ausgeprägtesten ist.
  • Nicht-respiratorische Sinusarrhythmie – hier liegt eine Schädigung des Sinusknotens vor; seltene Form; sie kann auf Herzerkrankungen wie die koronare Herzkrankheit (KHK; Herzkranzgefäßerkrankung) hinweisen oder tritt im Rahmen eines Sick-Sinus-Syndroms (Sinusknotenerkrankung) auf.

Verlauf und Prognose

Verlauf

Die Sinusarrhythmie, eine Herzrhythmusstörung, gehört zur Gruppe der Reizbildungsstörungen. Der Sinusknoten, das primäre Schrittmacherzentrum des Herzens, erzeugt im Ruhezustand eine Frequenz von 60-80 Herzschlägen pro Minute.

Im Rahmen der Sinusarrhythmie werden folgende Formen unterschieden (s. o):

Prognose

Die Prognose der Sinusarrhythmie hängt von der Art der Arrhythmie ab:

  • Respiratorische Sinusarrhythmie
    • Diese Form ist meist physiologisch und stellt keinen Krankheitswert dar. Sie ist bei jüngeren, "vegetativen" Personen am ausgeprägtesten und bedarf keiner spezifischen Therapie.
  • Nicht-respiratorische Sinusarrhythmie
    • Hier steht die Behandlung der zugrunde liegenden Herzerkrankung im Vordergrund. Die Prognose hängt von der erfolgreichen Behandlung dieser Grunderkrankung ab.
    • Bei Verdacht auf eine nicht-respiratorische Sinusarrhythmie sollten weiterführende diagnostische Maßnahmen ergriffen werden, um die genaue Ursache zu identifizieren und entsprechend zu behandeln.

Insgesamt ist die respiratorische Sinusarrhythmie harmlos und ein häufiges Phänomen bei gesunden Personen. Die nicht-respiratorische Sinusarrhythmie erfordert hingegen eine genaue Abklärung und Therapie der zugrunde liegenden Herzerkrankung.