Medizingerätediagnostik
Herzstillstand

Obligate Medizingerätediagnostik

  • Elektrokardiogramm (EKG; Aufzeichnung der elektrischen Aktivitäten des Herzmuskels) [Verlängertes QT-Intervall gleich Risikofaktor für den plötzlichen Herztod; Cave: QT-verlängernde Medikamente]
  • Point-of-care-Sonographie – Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand zur Einschätzung der Prognose [wenig Übereinstimmung bei der sonographischen Beurteilung eines Herz-Kreislauf-Stillstandes] [1]
  • Echokardiographie (Echo; Herzultraschall) ‒ bei Verdacht auf strukturelle Herzerkrankungen
  • Röntgenaufnahme des Thorax (Röntgen-Thorax/Brustkorb), in zwei Ebenen

Fakultative Medizingerätediagnostik ‒ in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und der obligaten Medizingerätediagnostik ‒ zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Abdomensonographie (Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane) – zur Basisdiagnostik
  • Computertomographie des Thorax/Brustkorb (Thorax-CT) ‒ zur weiterführenden Diagnostik
  • Herzkatheteruntersuchung (HKU) – bei wiederbelebten Herzstillstand-Patienten mit unklarer Ursache

Weitere Hinweise

  • In einer Studie hat das EKG im Vorfeld eines plötzlichen Herztodes bei fast allen betroffenen Personen einen abnormalen Befund gezeigt (78 %). Die häufigsten EKG-Befunde waren Sinustachykardie (39 %)negative T-Welle (30 %) und verlängertes QT-Intervall (26 %) [10].
  • Herzkatheteruntersuchung (HKU)
    • Nach Herzstillstand reanimierte Patienten ohne ST-Streckenhebung im EKG direkt einer frühen Herzkatheteruntersuchung (HKU) zuzuführen, hat im Vergleich zu einer späteren invasiven Abklärung kein Unterschied bei der 30-Tage-Mortalität (Sterberate) gezeigt. Als wesentliche Prädiktoren für die 30-Tage-Mortalität zeigten sich dagegen bestehende Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder chronische Niereninsuffizienz, eine Perkutane koronare Intervention (PCI) in der Anamnese (Krankengeschichte) sowie der Lactat-Serumspiegels [3].
    • TOMAHAWK-DZHK4 Studie: Bei Patienten mit reanimiertem außerklinischen Herzstillstand ohne ST-Strecken-Hebung bot eine Strategie der sofortigen Angiographie (rund drei Stunden, nachdem diese im Krankenhaus eingetroffen waren) keinen Vorteil gegenüber einer verzögerten oder selektiven Strategie (im Mittel zwei Tage) im Hinblick auf das 30-Tage-Risiko des Todes jeglicher Ursache [4].

Literatur

  1. Hu K et al.: Variability in Interpretation of Cardiac Standstill Among Physician Sonographers. Ann Emerg Med 2017, online 1. September doi: http://dx.doi.org/10.1016/j.annemergmed.2017.07.476 
  2. Jayaraman R Reinier K, Nair S et al.: Risk Factors of Sudden Cardiac Death in the Young; Multiple-Year Community-Wide Assessment Circulation. 2018;137:1561-1570. doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.117.031262
  3. Verma BR et al.: Coronary Angiography in Patients  With Out-of-Hospital Cardiac Arrest Without ST-Segment Elevation - A Systematic Review and Meta-Analysis. J Am Coll Cardiol Intv. 2020; 13: 2193-2205. doi: 10.1016/j.jcin.2020.07.018
  4. Desch S et al.: Angiography after Out-of-Hospital Cardiac Arrest without ST-Segment Elevation N Eng J Med. 2021 doi: 10.1056/NEJMoa2101909

 

     
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