Weitere Therapie
Koronare Herzkrankheit

Allgemeine Maßnahmen

  • Wenn pektanginöse Beschwerden ("Brustenge", Brustschmerzen) länger als 20 Minuten andauern bzw. die Beschwerden plötzlich intensiver und in kürzeren Abständen auftreten, dann muss der Patient umgehend in Begleitung eines Notarztes stationär eingewiesen werden (wg. Verdacht auf akutes Koronarsyndrom = instabile Angina pectoris bzw. akuter Myokardinfarkt/Herzinfarkt)
  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum) – vollständige Beendigung des Rauchens (Abstinenz) ist die wichtigste therapeutische Einzelmaßnahme bei Patienten mit Gefäßerkrankungen
  • Vermeiden von Passivrauchen
  • Begrenzter Alkoholkonsum (Männer: < 30 g Alkohol pro Tag; Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag)
  • Normalgewicht anstreben! (regelmäßige Gewichtskontrolle)
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse 
    • BMI 25-35 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm; Gewichtsreduktion innerhalb der nächsten 6 Monate um 5-10 %
    • BMI > 35 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm; Gewichtsreduktion innerhalb der nächsten 6 Monate um 10 %
    • BMI-Rechner – ermitteln Sie Ihren gesunden Gewichtsbereich! (Anzeige)
  • Mittagsschlaf: Machen Sie ein Nickerchen tagsüber der kontrollierte 30-Minuten-Schlaf durch einen Wecker – mindestens dreimal in der Woche – reduziert das Risiko um 37 %, an einer Koronaren Herzkrankheit (KHK; Herzkranzgefäßerkrankung) und deren Folgen (z. B. Myokardinfarkt/Herzinfarkt), zu sterben [1]; gleiches gilt wahrscheinlich auch für den Apoplex (Schlaganfall).
  • Freizeitaktivitäten und Intimleben
    • Sauna: Ein finnisches Sprichwort besagt: "Die Sauna ist die Apotheke der Armen". Sie reduziert das Risiko eines plötzlichen Herztodes (PHT), hat einen günstigen Effekt auf ventrikuläre Arrhythmien (Herzrhythmusstörungen, die von der Herzkammer ausgehen/potentiell lebensbedrohlich; Rate an ventrikuläre Tachykardien ↓), und verbessert ein NYHA-Stadium (Schema zur Einteilung der Herzinsuffizienz/Herzschwäche; BNP-Werte ↓). Des Weiteren hat Sauna einen positiven Einfluss auf den systolischen und diastolischen Blutdruck. Die Häufigkeit an Angina-pectoris-Anfällen ("Brustenge"; plötzlich auftretender Schmerz in der Herzgegend) sinkt.
      Fazit: Für Patienten nach einem Myokardinfarkt (Herzinfarkt) scheint Sauna nicht gefährlich zu sein.
    • Sport: s. u. Sportmedizin
    • Intimleben: Der Blutdruck steigt beim Sexualakt nur auf 160/90 mmHg, die Pulsfrequenz auf 120/min  – anschließend dauert es lediglich zwei bis drei Minuten, bis sich Herzfrequenz und Blutdruck wieder erholt haben. 
      Für Patienten, die eine moderate körperliche Aktivität (Energieverbrauch von 3 bis 5 METs*verrichten können, ohne Angina pectoris, Dyspnoe (Atemnot), Zyanose (Blauverfärbung der Haut), Arrhythmien oder ST-Streckensenkungen (kann auf eine insuffiziente Durchblutung des Myokards/Herzmuskels hinweisen) zu erleiden, können lustvoll Sex haben. Gleiches gilt für Patienten mit NYHA-Stadium I und II sowie für Träger von implantierbaren Kardioverter-Defibrillatoren (ICD; Herzschrittmacher).
  • Blutdruckselbstmessung sowie optimale Blutdruckkontrolle
  • Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
  • Körperliche Aktivität kann das Risiko für das Auftreten von Herzerkrankungen und die Mortalität (Sterblichkeit) vermindern (positiver Einfluss auf Entzündungsparameter und Parameter der Herz- und Nierenfunktion: CRP, Troponin T, NT-proBNP, Kreatinin, Cystatin C)
  • Vermeidung psychosozialer Belastungen:
    • Stress
  • Vermeidung von Umweltbelastungen:
    • Dieselstaub
  • Reiseempfehlungen:
    • Teilnahme an einer reisemedizinischen Beratung erforderlich!
    • Beachte: Akute Koronarsyndrome treten am häufigsten während der ersten beiden Reisetage auf. In den ersten Tagen sollten deshalb komfortable Reisebedingungen vorliegen.

*Metabolisches Äquivalent (engl. metabolic equivalent of task; MET); 1 MET ≡ Energieverbrauch von 4,2 kJ (1 kcal) je Kilogramm Körpergewicht pro Stunde

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Perkutane koronare Intervention (PCI) – Verfahren zur Dilatation (Erweiterung) verengter Koronargefäßbereich (s. u. Perkutane koronare Intervention (PCI))
  • "Reducer" – System zur Koronarsinus-Verengung: Dabei wird ein Implantat via Katheter im Koronarsinus platziert, das zur fokalen Verengung des Koronarsinus dient. Dadurch erhöht sich der Druck im Koronarsinus, was in der Folge für eine verstärkte Umverteilung vom Blut in Richtung der ischämischen Myokardareale führen soll.
    Indikation: Patienten mit häufigen belastenden pektanginösen Schmerzen, die eine schwere diffuse Koronarsklerose (Herzkranzgefäßerkrankung) aufweisen, für die eine Revaskularisation (Wiederherstellung einer ausreichenden Blutversorgung, z. B. durch Bypass-Operation) keine Therapieoption mehr ist und die medikamentös therapieresistent sind.
    In einer ersten Studie bei 104 KHK-Patienten hat sich dieser neue interventionelle Therapieansatz als wirksam erwiesen [1].

Impfungen

Die nachfolgenden Impfungen sind angeraten:

  • COVID-19-Impfung
  • Grippe-Impfung
  • Pneumokokken-Impfung (> 65 Jahre und Hoch-Risiko-Patienten mit kardiovaskulärer Erkrankung)

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • reduzierte Zuckeraufnahme
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Anchovies, Hering, Lachs, Makrele, Sardinen, Thunfisch – Ein regelmäßiger Fischverzehr kann das Risiko für eine koronare Herzkrankheit senken [5].
    • ballaststoffreiche Ernährung (Getreide und Getreideprodukte (Hafer- und Gerstenerzeugnisse), Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, pektinreiche Obstsorten wie Äpfel, Birnen und Beeren)
    • ungesalzene Nüsse
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Vermeidung von:
      • zu hoher Kalorienzufuhr
      • zu fettreicher Ernährung (hohe Aufnahme von gesättigten Fettsäuren, Trans-Fettsäuren – kommen besonders in Fertigprodukten, Tiefkühlkost, Fast Food, Snacks vor – und Cholesterin)
      • zu hoher Aufnahme von tierischem Protein (Eiweiß), besonders auch  von verarbeitetem Fleisch
      • geringer Aufnahme von Obst und Gemüse
      • ballaststoffarmer Ernährung 
      • zu geringer Aufnahme an ungesättigten Fettsäuren (einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren (Meeresfische)); KHK ist ebenso invers mit der Aufnahme von Linolsäure assoziiert (verbunden)
    • Ernährung reich an:
      • Vitaminen (B6, B12, Folsäure, C)
      • Mineralstoffen (Magnesium)
      • Spurenelementen (Selen)
      • Omega-3-Fettsäuren (Meeresfisch)
      • Sekundären Pflanzenstoffen (z. B. Lycopin, Naringenin, Hesperitin, Genistein, Daidzein* Glycitein, Trauben-Polyphenole)
      • Weitere Mikronährstoffe (L-Carnitin)
  • Für die mediterrane Ernährung in der Primärprävention gibt es eine gute Evidenz. Eine Studie zur mediterrane Diät in der Sekundärprävention konnte nachweisen, dass im Vergleich eine mediterrane Diät mit einer fettreduzierten Ernährungsintervention die mediterrane Diät zur stärksten kardiovaskulären Risikoreduktion (ca. 26 %) führte. Dabei war der primäre Endpunkt der Studie ein Komposit aus schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignissen inkl. Myokardinfarkte (Herzinfarkte), notwendiger Revaskularisationen, ischämischer Schlaganfälle und periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) sowie kardiovaskulär bedingten Todesfällen [12].
    Hinweis: In der mediterranen Ernährung war der Fettanteil in der Ernährung gar nicht gering (40,5 %), allerdings bestand dieser aus mehr Olivenöl, Nüsse und mehr Fisch.
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns. 

Sportmedizin

  • Ausdauertraining (Cardiotraining) und Krafttraining (Muskeltraining)
    • Aerobes Ausdauertraining 3- bis 7-mal pro Woche, je 15-30-60 Minuten, unter Pulskontrolle bei einer Ausschöpfung der Herzfrequenzreserve von 40-60 % (= Intensität der Belastung) der maximalen Leistungsfähigkeit unterhalb der Angina-pectoris-Schwelle, d. h. im ischämiefreien Bereich 
      Herzfrequenzreserve (nach Karvonen) = (Maximale Herzfrequenz – Ruhe-Herzfrequenz) x Intensität der Belastung + Herzfrequenz in Ruhe 
      Maximale Herzfrequenz (MHF, HFmax) = 220
      – Lebensalter
    • Hochintensives Intervalltraining (HIT): Vergleich moderates aerobes Ausdauertraining (MCT: moderate-intensity continuous training) und HIT (Hier: 4x4-Minuten-Protokoll):  VO2 max nach 4 Wochen (HIT. Verbesserung 10 % versus 4 % MCT); nach 12 Monaten (10 % versus 7 %) [11]
      Fazit: 
      HIT ist möglicherweise ein Ergänzung oder Alternative zum klassischen Ausdauertraining.
    • Beachte: Bei hohem und sehr hohem Risiko (SCORE ≥ 5 Prozent), anderen Risikofaktoren oder bis dato geringer körperlicher Aktivität ist zuvor ein Belastungstest obligat (ggf. inkl. CT-Angiographie (CCTA)).
      Vom Wettkampfsport (außer in Einzelfällen von Geschicklichkeitssportarten zum Beispiel Golf oder Schießen) wird bei Personen mit hohem Risiko für trainingsinduzierte Komplikationen und solchen mit vorhandener Restischämie (verbleibende Minderdurchblutung) abgeraten (III C).
  • Geeignete Sportarten sind schnelles Gehen oder Wandern, Nordic Walking (Ausdauersportart, bei der das schnelle Gehen durch den Einsatz von zwei Stöcken im Rhythmus der Schritte unterstützt wird), langsames Laufen, Radfahren, Skilanglauf und Schwimmen.
  • Krafttraining (dynamische Kraftbelastungen) 2- bis 3-mal pro Woche sollte zusätzlich durchgeführt werden; dabei sollten hohe isometrische Komponenten vermieden werden.
  • Patienten, die alle entweder einen Myokardinfarkt (Herzinfarkt) oder eine kardiale Revaskularisierung hinter sich sowie koronare Ischämien (Minderdurchblutung der Herzkranzgefäße) oder angiographisch gesicherte Koronarverengungen (Herzkranzgefäßverengungen) mit einem Stenosegrad über 50 % hatten, profitierten maximal von einer ein- bis zweimal pro Woche stattfindenden mindestens 20 Minuten lang andauernden körperlichen Aktivität, die bis hin zu Kurzatmigkeit und erhöhter Herzfrequenz führte. Die Mortalitätsrate (Sterberate) dieser Gruppe in einer Nachbeobachtungszeit von 5 Jahren lag rund 20 % unter der, der Teilnehmer der Gruppen der Patienten, die sich nach eigenen Angaben kaum bewegten (Gruppe 1) bzw. körperlich leicht und ohne Anstrengung (Gruppe 2) bewegten; in der Gruppe 1 war die Sterberate am höchsten (HR 1,32). Wenn Teilnehmer dreimal oder noch öfters pro Woche Sport hatten, brachte dieses denen keinen weiteren Vorteil [9].
  • Eine trainingsbasierte kardiologische Rehabilitation ist im Vergleich zu Patienten ohne Training mit einer Reduktion der kardiovaskulären Mortalität/Sterberate (RR 0,74; 95 % Konfidenzintervall 0,64-0,86) und der Krankenhausaufnahmen (RR 0,82; 95 % Konfidenzintervall 0,70-0,96) verbunden. Des Weiteren führte sie zu einer Verbesserung der Lebensqualität [4].
  • Zurück zum Sport ("Return to Sports"): für jede Sportpause gilt – moderat anfangen, langsam steigern.
    • Patienten mit koronaren Herzerkrankungen bzw. nach einem akuten Koronarsyndrom: Trainingsbeginn zügig beginnen
      • Ohne Trainingserfahrungen → Zunächst öfters, dann länger und dann erst intensiver trainieren (ÖLI-Regel)
      • Mit Trainingserfahrung/Leistungssportler → Freizeitsport von höherer Intensität bei gut trainierten KHK-Patienten; Voraussetzung: Durchführung eines maximalen Belastungstest (s. a. "Hinweise für KHK-Patienten die Wettkampfsport betreiben möchten")
  • Hinweise für KHK-Patienten die Wettkampfsport betreiben möchten [6]:
    • Teilnahme an Wettkampfsport bedeutet, dass sich Patienten kardiozirkulatorisch maximal ausbelasten können müssen, ohne dass das Risiko für kardiale Ereignisse erhöht ist. Dieses setzt eine umfangreiche kardiovaskuläre Untersuchung voraus: z. B. maximale Auslastung in einem Belastungs-EKG; ergometrische Dokumentation der maximalen Leistungsfähigkeit inkl. Detektion von ggf. ischämietypischen Veränderungen, Rhythmusstörungen; Untersuchung des Blutdruckverhaltens unter Belastung
      Beachte: Bei nicht eindeutigen Ergebnissen der Ergometrie (z. B. ST-Senkung von 0,15 mV oder untypische aszendierende ST-Senkungen) oder bei nicht interpretierbaren EKGs bei Patienten mit vorbekannten Blockbildern wird eine weitere kardiale Abklärung mittels Stresstestung empfohlen (Stress-Echo/-MRI/PET/SPECT). Bei Vorliegen einer auffälligen Ergometrie wird die Durchführung einer Koronar-CT oder die Koronarangiographie empfohlen
    • Nachfolgend eine Checkliste zur Bestimmung der Wahrscheinlichkeit für kardiale Ereignisse; eine niedrige Wahrscheinlichkeit für kardiale Ereignisse liegt vor, wenn alle Punkte erfüllt sind:
      • Keine kritischen Koronarstenosen (< 70 %) der großen Koronararterien (Arterien, die kranzförmig das Herz umgeben und den Herzmuskel mit Blut versorgen) oder < 50 % des linken Hauptstammes.
      • Normale linksventrikuläre, systolische Funktion (≥ 50 %) und keine nachweisbaren Wandbewegungsstörungen (Echokardiographie, MRT oder Angiographie)
      • Ausschluss einer Ischämie in der Ergometrie
      • Ausschluss von ventrikulären, tachykarden Rhythmusstörungen in Ruhe und während der Belastung
      • Altersbezogene Leistungsfähigkeit im Normbereich
    Bei einer dualen antithrombotischen Therapie sind Kontaktsportarten zu vermeiden!
  • Entstehung atherosklerotische Plaques (krankhafte Ablagerungen an den Gefäßwänden) bei Leistungssportlern in Abhängigkeit von der Sportart [7]:
    • Marathonläufer entwickeln mit der Zeit mehr Koronarveränderungen (Herzkranzgefäßveränderungen) als sportlich weniger aktive Personen
    • Radsportlern entwickeln signifikant seltener atherosklerotische Plaques (adjustierte Odds Ratio 0,41)
      • Prävalenz von Koronarkalk (CAC, coronary artery calcification) war bei den Radsportlern im Vergleich mit den Läufern niedriger. 
      • Wahrscheinlichkeit für kalzifizierte und damit stabilere Plaques war bei den Radsportlern deutlich höher als bei Läufern (aOR 3,59).
  • Erstellung eines Fitness- bzw. Trainingsplans mit geeigneten Sportdisziplinen auf der Grundlage eines medizinischen Checks (Gesundheitscheck bzw. Sportlercheck)
  • Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.

Psychotherapie

  • Patienten mit Depression, fehlendem sozialem und emotionalem Rückhalt sollten ggf. geeignete unterstützende, psychotherapeutische Maßnahmen angeboten werden.
  • Stressreduktion/Entspannungstechniken (progressive Muskelentspannung nach Jacobson; Autogenes Training)
  • Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.

Komplementäre Behandlungsmethoden

  • Akupunktur – führte bei chronischer stabiler Angina pectoris (CSA) zur deutlichen Abnahme der pektanginösen Beschwerden [10].
  • Elektroakupunktur nach TCM-Regeln (Akupunkturpunkte LU9 und LU6) – konnte die Zahl der Schmerzattacken bei chinesischen Patienten mit stabiler Angina, aber ohne Myokardinfarkt (Herzinfarkt) oder Herzrhythmusstörungen in der Vorgeschichte, signifikant senken [8]
    Hinweis: Die chinesische Studie mit 404 Teilnehmern belegt die Wirkung der Elektroakupunktur als adjunktive Therapie der stabilen Angina pectoris.

Rehabilitation

Patienten nach ST-Hebungsinfarkt (STEMI), Nicht-ST-Hebungsinfarkt (NSTEMI) und koronarer Bypass-Operation wird eine Rehabilitation empfohlen. Dabei sollte der Übergang in die Reha-Einrichtung bei unkompliziertem Verlauf bereits nach wenigen Tagen erfolgen.

Die Rehabilitationstherapie setzt sich aus folgenden drei Phasen zusammen:

Phase I

  • Frühe Mobilisation der Patienten, Beginn im Krankenhaus

Phase II

  • Rehabilitation (ambulant oder stationär), die unmittelbar nach Abschluss der stationären Akutbehandlung erfolgt (Anschlussheilbehandlung (AHB), Anschlussrehabilitation (AR))
  • Somatische Rehabilitation – medizinische Kontrolle, Mobilisation, Sekundärprävention
  • Edukative Rehabilitation Aufklärung, Beratung, Schulung über KHK
  • Psychologische Rehabilitation bei Depression, Angstzuständen
  • Sozialmedizinische Rehabilitation Beratung zur sozialen und beruflichen Wiedereingliederung

Phase III

  • Langzeitbehandlung – Stabilisierung des Therapieerfolges, Verbesserung des Krankheitsverlaufes

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • Deutsche Herzstiftung e. V.
    Vogtstraße 50, D-60322 Frankfurt am Main
    Telefon: 069-955128-0, Fax: 069-955128313, E-Mail: info@herzstiftung.de, Internet: www.herzstiftung.de
  • Deutsche Hochdruckliga e. V. DHL
    Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention
    Berliner Straße 46, D-69120 Heidelberg
    Telefon: 06221-588550, Fax: 06221-5885525, E-Mail: info@hochdruckliga.de, Internet: www.hochdruckliga.de
  • Deutsche Gefäßliga e. V.
    Postfach 4038, D-69254 Malsch b. Heidelberg
    Telefon: 07253-26228, Fax: 07253-278160, E-Mail: info@deutsche-gefaessliga.de Internet: www.deutsche-gefaessliga.de
  • Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen (DGFF)
    Waldklausenweg 20, D-81377 München
    Telefon: 089-7191001, Fax: 089-7142687, E-Mail: info@lipid-liga.de, Internet: www.lipid-liga.de
  • Deutsche Schlaganfall-Hilfe
    Carl-Miele-Str. 210, Postfach 104, D-33311 Gütersloh
    Telefon: 01805-093093, Fax: 01805-094094, E-Mail: info@schlaganfall-hilfe.de, Internet: www.schlaganfall-hilfe.de
  • Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e. V.
    Friedrich-Ebert-Ring 38, D-56068 Koblenz
    Telefon: 0261-309231, Fax: 0261-309232, E-Mail: info@dgpr.de Internet: www.dgpr.de

Literatur

  1. Naska A, Oikonomou E, Trichopoulou A, Psaltopoulou T, Trichopoulos D: Siesta in healthy adults and coronary mortality in the general population. Arch Intern Med. 2007 Feb 12;167(3):296-301.
  2. S3-Leitlinie: Nationale VersorgungsLeitlinie Chronische KHK. (AWMF-Registernummer: nvl-004), September 2022 Langfassung
  3. Verhaye S et al.: Efficacy of a Device to Narrow the Coronary Sinus in Refractory Angina. N Engl J Med 2015; 372:519-527February 5, 2015 doi: 10.1056/NEJMoa1402556
  4. Anderson L, Oldridge N, Thompson DR, Zwisler AD, Rees K, Martin N, Taylor RS (2016) Exercise-based cardiac rehabilitation for coronary heart disease: Cochrane systematic review and meta-analysis. J Am Coll Cardiol 67:1-12
  5. Rimm E, Appel L, Chiuve S et al.: Seafood Long-Chain n-3 Polyunsaturated Fatty Acids and Cardiovascular Disease: A Science Advisory From the American Heart Association. Circulation. 2018; CIR.0000000000000574, originally published May 17, 2018; doi.org/10.1161/CIR.0000000000000574
  6. Borjesson M, Dellborg M, Niebauer J et al.: Recommendations for participation in leisure time or competitive sports in athletes-patients with coronary artery disease: a position statement from the Sports Cardiology Section of the European Association of Preventive Cardiology (EAPC), European Heart Journal, Published:19 July 2018, ehy408, https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehy408
  7. DeFina LF et al.: Association of All-Cause and Cardiovascular Mortality With High Levels of Physical Activity and Concurrent Coronary Artery Calcification. JAMA Cardiol. 2019;4(2):174-181. doi:10.1001/jamacardio.2018.4628
  8. Zhao L et al.: Acupuncture as Adjunctive Therapy for Chronic Stable Angina A Randomized Clinical Trial Author Affiliations Article Information JAMA Intern Med. Published online July 29, 2019. doi:10.1001/jamainternmed.2019.2407
  9. Biscaglia S et al.: Relationship between physical activity and long-term outcomes in patients with stable coronary artery disease Eur J Prev Cardiol. 2019 Sep 26:2047487319871217. doi: 10.1177/2047487319871217.
  10. Zhao L et al.: Acupuncture as Adjunctive Therapy for Chronic Stable Angina: ARandomized Clinical Trail. JAMA Intern Med. 2019 Jul 29. doi: 10.1001/jamainternmed.2019.2407.
  11. Taylor JL et al.: Short-term and Long-term Feasibility, Safety, and Efficacy of High-Intensity Interval Training in Cardiac Rehabilitation The FITR Heart Study Randomized Clinical Trial. JAMA Cardiol. 2020. Online 2. September. doi:10.1001/jamacardio.2020.3511
  12. Delgado-Lista J et al.: Long-term secondary prevention of cardiovascular disease with a Mediterranean diet and a low-fat diet (CORDIOPREV): a randomised controlled trial, The Lancet 2022; https://doi.org/10.1016/S0140-6736(22)00122-2

Leitlinien

  1. Borjesson M, Dellborg M, Niebauer J et al.: Recommendations for participation in leisure time or competitive sports in athletes-patients with coronary artery disease: a position statement from the Sports Cardiology Section of the European Association of Preventive Cardiology (EAPC), European Heart Journal, Published:19 July 2018, ehy408, https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehy408
  2. 2020 ESC Guidelines on sports cardiology and exercise in patients with cardiovascular disease The Task Force on sports cardiology and exercise in patients with cardiovascular disease of the European Society of Cardiology (ESC) Literaturnachweis: European Heart Journal (2020); doi:10.1093/eurheartj/ehaa605
  3. S3-Leitlinie: Nationale VersorgungsLeitlinie Chronische KHK. (AWMF-Registernummer: nvl-004), September 2022 Langfassung
     
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