Einleitung
Bauchaortenaneurysma (Abdominales Aortenaneurysma)

Ein Bauchaortenaneurysma (BAA) (Synonym: Abdominales Aortenaneurysma (AAA); Aneurysma der Aorta abdominalis; Aneurysma der Aorta abdominalis descendens; gedeckt perforiertes Bauchaortenaneurysma; infrarenales Aortenaneurysma; infrarenales Bauchaortenaneurysma; perforiertes Bauchaortenaneurysma; Ruptur der Aorta abdominalis; Ruptur der Aorta descendens abdominalis; rupturiertes Aneurysma der Aorta abdominalis; rupturiertes Aneurysma der Aorta descendens abdominalis; rupturiertes infrarenales Aortenaneurysma; ICD-10-GM 2019 I71.3: Aneurysma der Aorta abdominalis, rupturiert; ICD-10-GM I71.4: Aneurysma der Aorta abdominalis, ohne Angabe einer Ruptur) bezeichnet eine umschriebene pathologische (krankhafte) Ausbuchtung der Arterienwand der infrarenalen oder suprarenalen Aorta von ≥ 30 mm, entweder in der anteroposterioren ("von vorne nach hinten") oder transversalen ("quer verlaufend") Ebene, was 150 % des "normalen" Gefäßdurchmessers entspricht.

Geringere Ausbuchtungen werden als Ektasie bezeichnet.

Aneurysmen können an allen Arterien des Körpers auftreten. 55 % aller Aneurysmen befinden sich in der Aorta abdominalis.

Definitionen des Bauchaortenaneurysmas (AAA) nach der Position zu den Nierenarterienabgängen:

  • infrarenales AAA: Vorhandensein einer normalen Aorta zwischen der oberen Ausdehnung des Aneurysmas und dem Abgang der Nierenarterien
  • juxtarenales AAA: liegt vor, wenn das Aneurysma sich bis zu den Nierenarterienabgängen ausdehnt, aber diese nicht einschließt.
  • pararenales AAA: reicht bis zur juxtarenalen Aorta oder der Basis der A. mesenterica superior heran und schließt die Abgänge der Nierenarterien ein.
  • suprarenales AAA: involvieren einen Nierenarterienabgang, aber dehnen sich zudem oberhalb des Nierenarterienabgangs bis zur Basis der A. mesenterica superior aus

Geschlechterverhältnis: Männer zu Frauen beträgt 5-6 : 1.

Häufigkeitsgipfel: Das abdominelle Aortenaneurysma tritt bei Rauchern und bei Patienten mit Hypertonie (Bluthochdruck), Hyperlipidämie (Fettstoffwechselstörung) und Diabetes mellitus deutlich vor dem 65. Lebensjahr auf.
Bis zu 10 % der männlichen Hypertonie-Patienten über 70 Jahre sind vom abdominellen Aortenaneurysma betroffen.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) der abdominalen Aneurysma liegt bei 1-7 % der Bevölkerung über 50 Jahre [1, 2].

Die Krankenhausinzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) aller abdominalen Aortenaneurysma lag für Männer und Frauen bei 27,9 bzw. 3,3 pro 100 000 Einwohner.

Verlauf und Prognose: Die Prognose ist abhängig von der Lokalisation, Größe und Wachstumsrate des Aneurysmas.
Bei einem abdominellen Aortenanaeurysma > 5 cm (Männer) bzw. > 4,5 cm (Frauen) steigt das Rupturrisiko innerhalb des darauffolgenden Jahres von 3 % auf 5 %.

Die Letalität (Sterblichkeit bezogen auf die Gesamtzahl der an der Krankheit Erkrankten) des rupturierten abdominellen Aortenaneurysmas beträgt circa 80 %. 
50 % der Patienten mit einer Ruptur sterben, bevor sie das Krankenhaus erreichen!
Die Krankenhausletalität bei operativ therapierten rupturierten AAA betrug 39 % bei Männern und 48 % bei Frauen [3].

Literatur

  1. LeFevre ML: Screening for abdominal aortic aneurysm: U.S. Preventive Services Task Force recommendation statement. Ann Intern Med 2014; 161: 281-90 doi: 10.7326/M14-1204
  2. Diehm C, Diehm N: Das Bauchaortenaneurysma: Die Bombe tickt im Bauch. Gefäß Report 2010: 4-15
  3. Kühnl A et al.: Inzidenz, Therapie und Letalität abdominaler Aortenaneurysmen. Sekundärdatenanalyse der deutschen DRG-Statistik von 2005-2014. Dtsch Arztebl Int 2017; 114(22-23): 391-8; doi: 10.3238/arztebl.2017.0391

Leitlinien

  1. S1-Leitlinie: Unruptierte intrakranielle Aneurysmen. (AWMF-Registernummer: 030-030), September 2012 Langfassung
  2. S3-Leitlinie: Screening, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Bauchaortenaneurysmas. (AWMF-Registernummer: 004 - 014), Juli 2018 Langfassung

     
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