Einleitung
Vorhofflimmern

Das Vorhofflimmern (VHF) (Synonyme: Absolute Arrhythmie; Absolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern; Absolute Bradyarrhythmie; Absolute Tachyarrhythmie; Arrhythmia absoluta; Arrhythmia absoluta bei Vorhofflimmern; Atriale Fibrillationen; Atrial fibrillation; Aurikuläres Flimmern; Bradyarrhythmia absoluta (BAA); Chronisches Vorhofflimmern; Flimmerarrhythmie; Flimmerarrhythmie des Vorhofs; Intermittierende absolute Arrhythmie; Intermittierende Arrhythmia absoluta; Intermittierendes Vorhofflimmern; Paroxysmales Vorhofflimmern; TAA [Tachyarrhythmia absoluta]; Tachyarrhythmia absoluta; Tachyarrhythmie; Tachyarrhythmie bei Vorhofflimmern; Vfli; VoFli, VHF und VHFli; AF oder AFib (von englisch Atrial fibrillation); ICD-10 I48.1-: Vorhofflimmern) ist eine vorübergehende (paroxysmale oder intermittierende) oder permanente (dauerhafte) Herzrhythmusstörung mit ungeordneter Tätigkeit der Herzvorhöfe. Es handelt sich dabei um eine Reizbildungsstörung, die in den Herzvorhöfen entsteht (supraventrikuäre Herzrhythmusstörungen).

Vorhofflimmern ist die häufigste Form der supraventrikulären Tachyarrhythmie. 

Vorhofflimmern wird nach einem international anerkannten Standard der American Heart Association (AHA) und des American College of Cardiology (ACC) wie folgt eingeteilt:

  1. erstmals entdecktes Vorhofflimmern
  2. paroxysmales Vorhofflimmern
  3. persistierendes Vorhofflimmern
  4. langanhaltendes persistierendes Vorhofflimmern (neu aufgenommen in die ESC Leitlinien 2010) [bei diesen Patienten sollte der Therapieversuch zur Wiederherstellung des Sinusrhythmus vorgenommen werden]
  5. permanentes Vorhofflimmern

Vorhofflimmern gilt als paroxysmal, wenn es innerhalb von sieben Tagen nach vermutetem Beginn spontan endet.
Als persistierend wird es bezeichnet, wenn es länger als sieben Tage anhält oder durch medikamentöse oder elektrische Kardioversion beendet wird.
Beim langanhaltendem persistierendem Vorhofflimmern besteht es schon länger als ein Jahr, eine Wiederherstellung des Sinusrhythmus sollte jedoch versucht werden.
Als permanent wird Vorhofflimmern klassifiziert, wenn eine Kardioversion erfolglos blieb oder nicht erfolgreich erscheint. 

Je nach Pulsfrequenz wird Vorhofflimmern zudem eingeteilt in:

  • Bradyarrhythmia absoluta (Puls unter 50 Schläge pro Minute)
  • normfrequente absolute Arrhythmie (Puls 50 bis 100 Schläge pro Minute)
  • Tachyarrhythmia absoluta (TAA; Puls über 100 Schläge pro Minute)

Nur wenige Patienten mit Vorhofflimmern (ca. 10 %) leiden an dem als „Lone Atrial Fibrillation" bezeichneten idiopathischem Vorhofflimmern, d. h. diese sind Patienten ohne strukturelles Herzleiden und ohne vaskuläre Risikofaktoren, und das Alter der Patienten ist meist unter 65 Jahren.

Geschlechterverhältnis: Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung tritt mit zunehmendem Alter häufiger auf.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt bei 1-2 % bei den
über 40-jährigen, bei den über 50-jährigen bei 5 % und bei Patienten, die älter als 60 Jahre sind ca. 10 % (in Deutschland).

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) beträgt für Männer ca. 80 Erkrankungen und für Frauen ca. 60 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr.

Verlauf und Prognose: Vorhofflimmern ist nicht lebensbedrohlich. Annähernd 70 % der Attacken werden von den Betroffenen nicht bemerkt. Typische Symptome sind Müdigkeit, plötzlicher Leistungsabfall, Palpitationen (Herzstolpern) sowie Insomnie (Schlafstörungen). Trotzdem birgt Vorhofflimmern Gefahren. So ist das Risiko für einen Apoplex (Schlaganfall) erhöht. Die Therapie richtet sich nach der zu Grunde liegenden Erkrankung und kann eine Pharmakotherapie (medikamentöse Behandlung) mit Antiarrhythmika (Arzneistoffe, die zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden) oder invasive Therapie (z. B. elektrische Kardioversion; Katheterablation) beinhalten.


     
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