Einleitung
Extrasystolen

Unter Herzrhythmusstörungen versteht man Veränderungen in der normalen Abfolge des Herzschlags. Herzrhythmusstörungen kommen sehr häufig vor (fast jeder Mensch hat in seinem Leben einmal Herzrhythmusstörungen) und haben sehr unterschiedliche Auswirkungen. Viele Arten der Herzrhythmusstörungen sind harmlos.

Die Extrasystolen (Synonyme: atriale SVES; AV-junktionale SVES; Belastungsinduzierte Extrasystolie; Ektopische Systolen; Extrasystoles; Extrasystolie; Extrasystolische Arrhythmie; nodale SVES; Permature ventricular contractions;supraventrikuläre Extrasystolen (SVES); Supraventrikuläre Extrasystolie; SVES [Supraventrikuläre Extrasystolie]; ventrikuläre Extrasystolen (VES); ICD-10 I49.4: Sonstige und nicht näher bezeichnete Extrasystolie) gehören zur Gruppe der Reizbildungsstörungen.

Die Herzrhythmusstörungen können unterteilt werden in Reizbildungs- und Reizleitungsstörungen, die wiederum in mehrere Untergruppen eingeteilt werden können.

Zu den Reizbildungsstörungen zählen:

  • Sinusarrhythmie – unregelmäßiger Herzschlag, der physiologisch bedingt ist durch die Atmung; kann auch in seltenen Fällen Ausdruck einer Schädigung des Sinusknotens sein
  • Sinusbradykardie – zu langsamer Herzschlag (< 60 Schläge pro Minute)
  • Sinustachykardie – zu schneller Herzschlag (> 100 Schläge pro Minute)
  • Sick-Sinus-Syndrom (Sinusknotensyndrom) – Herzrhythmusstörungen aufgrund einer Störung des Sinusknotens
  • Supraventrikuläre Herzrhythmusstörungen – Herzrhythmusstörungen, die in den Herzvorhöfen entstehen; zu ihnen zählen das Vorhofflattern und das Vorhofflimmern
  • Ventrikuläre Herzrhythmusstörungen – Herzrhythmusstörungen, die in den Herzkammern entstehen; zu ihnen zählen die ventrikuläre Tachykardie, das Kammerflattern und Kammerflimmern
  • Extrasystolen supraventrikuläre Extrasystolen (SVES) oder ventrikuläre Extrasystolen (VES) – zusätzliche Herzschläge, die entweder in den Herzvorhöfen oder den Herzkammern entstehen – paarweise auftretende Extrasystolen werden als Couplets, drei oder mehr direkt aufeinander folgende Extrasystolen werden als Salven bezeichnet; folgt auf jede normale Erregung des Herzens eine VES, spricht man vom Bigeminus.

Zu den Reizleitungsstörungen zählen:

  • Sinuatrialer Block (SA-Block) – durch Überleitungsstörungen vom Sinusknoten zur Herzwand entstehende Störungen
  • Atrioventrikulärer Block (AV-Block) – durch Überleitungsstörungen vom Herzvorhof zur Herzkammer entstehende Störungen
  • Intraventrikulärer Block – durch Überleitungsstörungen im Muskelsystem der Herzkammern entstehende Störungen
  • Atrioventrikuläre Reentrytachykardie mit/ohne Präexzitation – kurzfristige Tachykardie (beschleunigter Puls) durch Erregungsleitung über Kurzschlussbahnen

Häufigkeitsgipfel: Supraventrikuläre Extrasystolen (SVES) nehmen an Häufigkeit mit fortschreitendem Alter zu.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) für ventrikuläre Extrasystolen (VES) bei Gesunden liegt bei 0,8 %. Nur von ca. 30 % wird eine Extrasystole als "Herzstolpern" (Palpitation) oder "Aussetzer" bemerkt.

Verlauf und Prognose: Treten ventrikuläre Extrasystolen bei ansonsten Gesunden auf, sind sie als harmlos einzustufen. Erst, wenn sich die Betroffenen krank fühlen, sollte eine Behandlung begonnen werden.
Treten Extrasystolen als Folge einer Erkrankung auf, steht die Therapie der ursächlichen Erkrankung im Vordergrund. Hatte der Patient beispielsweise einen Myokardinfarkt (Herzinfarkt), ist das vermehrte Auftreten von
ventrikulären Extrasystolen als Alarmsignal für Kammerflimmern zu deuten. 


     
Die auf unserer Homepage für Sie bereitgestellten Gesundheits- und Medizininformationen ersetzen nicht die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen approbierten Arzt.
DocMedicus Suche

 
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
ArztOnline.jpg
 
DocMedicus                          
Gesundheitsportal

Unsere Partner EUSANA - Ihr Gesundheitsportal für Prävention- und Anti-Aging-Medizin