Ursachen
Weißfleckenkrankheit (Vitiligo)

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Die Vitiligo ist gekennzeichnet durch einen meist in der Jugend einsetzenden schleichenden Pigmentmangel, der zu scharf begrenzten weißen Flecken der Haut, vor allem im Gesicht, am Hals, den Händen und im Anogenitalbereich, führt.

Die Ätiopathogenese der Vitiligo wird als multifaktoriell angesehen.

Die Erkrankung gilt als eine T-Zell-vermittelte Autoimmunerkrankung.

Die Vitiligo ist bedingt durch eine autoimmune Zerstörung von Melanozyten (pigmentbildende Zellen der Haut). Die Ursache ist unklar, erbliche Faktoren sind möglich.
Häufig ist eine weitere Autoimmunerkrankung zu finden.

Durch mechanische Reize wie Verletzungen und Stress soll die Vitiligo getriggert werden können.

Ätiologie (Ursachen) 

Biographische Ursachen

  • Genetische Belastung durch Eltern, Großeltern wird vermutet: 
    • 25 % der Patienten haben Verwandte, die ebenfalls an Vitiligo erkrankt sind [2]
    • Häufigkeit der Vitiligo unter Geschwistern liegt bei 6,1 %; sie ist also 18-mal höher als in der Gesamtpopulation [1]
    • in monozygotischen Zwillingen (= eineiige Zwillinge) liegt die Konkordanz (Auftreten eines Merkmals oder einer Krankheit bei beiden Zwillingen (ein- oder zweieiig)) bei "nur" 23 %; dieses weist auf zusätzliche nicht genetische Trigger hin [1]

Verhaltensbedingte Faktoren, die die Vitiligo triggern können:

  • Stress
  • Mechanische Reize, Verletzungen

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Malignes Melanom – zwischen 2 % und 16 % aller Melanom-Patienten entwickeln eine Vitiligo (Weißfleckenkrankheit; Melanom-assoziierte Vitiligo, MAV); dreiviertel der Fälle entstehen spontan, aber es gibt auch Fälle, die nach einer Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren auftreten [3].

Medikamente

  • Anti-TNF-Biologika – verdoppeln das Risiko an einer Vitiligo zu erkranken [S1-Leitlinie]

Weitere Ursachen

  • Therapie mit Laser und Intense Pulse Light (IPL) – Empfehlungen zur Therapie mit diesen Verfahren [4]

Literatur

  1. Alkhateeb A et al.: Epidemiology of vitiligo and associated autoimmune diseases in Caucasian probands and their families. Pigment Cell Res. 2003; 16: 208-14
  2. Bleuel R, Eberlein B: Therapeutisches Management bei Vitiligo. J Dtsch Dermatol Ges. 2018 Nov;16(11):1309-1314. doi: 10.1111/ddg.13680_g.
  3. Cohen BE, Manga P, Lin K, Elbuluk N: Vitiligo and Melanoma-Associated Vitiligo: Understanding Their Similarities and Differences. Am J Clin Dermatol. 020 Oct;21(5):669-680. doi: 10.1007/s40257-020-00524-0.
  4. Post NF et al.: Consensus on the safety and risks of laser and intense pulse light treatments in patients with vitiligo: An e-Delphi study JAAD March 24, 2023 doi:https://doi.org/10.1016/j.jaad.2023.03.015

Leitlinien

  1. S1-Leitlinie: Diagnostik und Therapie der Vitiligo. (AWMF-Registernummer: 013-093), April 2021 Langfassung
     
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