Einleitung
Adrenopause

Die Adrenopause (Synonyme: DHEA(S)-Insuffizienz, partiell; DHEA-Mangel; ICD-10-GM E88.9: Stoffwechselstörung, nicht näher bezeichnet) beschreibt vornehmlich einen exponentiell zunehmenden Rückgang der adrenalen (von der Nebennierenrinde ausgehend) DHEA(S)-Produktion bei Erwachsenen, der in den mittleren Lebensjahren in einer zumindest partiellen DHEA(S)-Insuffizienz klinisch zum Ausdruck kommt.

Endokrinologisch zeigt sich die Adrenopause mit erniedrigtem Serumspiegel von Dehydroepiandrosteron (DHEA) und DHEA-Sulfat bei unverändertem Cortisol-Serumspiegel. Letzterer steigt sogar im Alter noch an.

In diesem Zusammenhang ist die Adrenopause pathophysiologisch auch mit der sogenannten "Altersnebennierenschwäche" bzw. einer partiellen Nebenniereninsuffizienz assoziiert. Wenngleich sowohl bei der Andropause als auch bei der Adrenopause nicht von einer klassischen „Pause“ gesprochen werden kann, wie sie im Falle der Menopause der Frau im Sinne eines endgültigen Erlöschens der Ovarialfunktion (Eierstockfunktion) bezüglich der Reproduktionsfähigkeit zu beobachten ist, so kann jedoch nach heutigen Erkenntnissen davon ausgegangen werden, dass das männliche Klimakterium virile (männliche Wechseljahre) seinen Beginn in der Adrenopause findet.

Die Adrenopause als solche betrifft sowohl den Mann als auch die Frau mittleren Alters.

Häufigkeitsgipfel: Die Adrenopause findet ihren Ursprung in dem exponentiellen Abfall der DHEA-Produktion der Nebennierenrinde über den gesamten Verlauf des Erwachsenenalters, bei weitgehend normalem ACTH-Serumspiegel.
Der zeitliche Ausgangspunkt dieses progredienten Abfalls ist die Mitte des 4. Lebensjahrzehntes, etwa ab dem 35. Lebensjahr.

Bei Frauen ist der Eintritt der Adrenopause mit einer deutlichen zeitlichen Zäsur zu beobachten, und zwar in etwa 5 Jahre nach der Menopause.
Da der beobachtete gesundheitliche Abbau des Mannes als Ausdruck des Klimakterium virile (Lebensabschnitt des Mannes, in dem sein Testosteronspiegel rasch abnimmt) in zeitlicher Übereinstimmung mit dem Eintreten der Adrenopause der Frau, das heißt in der zweiten Hälfte des 6. Lebensjahrzehntes beginnt, kann davon ausgegangen werden, dass auch beim Manne der Beginn der Adrenopause im Sinne eines klinischen Defizits von DHEA(S) in etwa um das 56. Lebensjahr liegt.

Verlauf und Prognose: Der Diagnose der Adrenopause im Rahmen des gesundheitlichen Abbaus des alternden Mannes kommt eine zunehmend bedeutende Rolle in der Diagnostik und Therapie der männlichen Andropause, dem Klimakterium virile, zu. Gleiches gilt nach aktuellem Wissen für die Frau im Klimakterium.

Eine DHEA-Hormonersatztherapie kann bei gesicherten DHEA-spezifischen Indikationen bei gleichzeitig gesicherten DHEA-S-Werten unterhalb der altersentsprechend geschlechtsspezifischen DHEA-S-Serumspiegel für Männer bzw. Frauen erfolgen.

Literatur

  1. Papierska L: Adrenopause – does it really exist? Prz Menopauzalny. 2017 Jun; 16(2): 57-60 doi: 10.5114/pm.2017.68593

     
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