Wellness-Empfehlungen – Whirlpool, Sauna, Bad, Dusche

Immer häufiger ist Wellness ein fester Bestandteil des Urlaubs. Um Infektionen, Kreislaufbelastungen und andere Risiken zu vermeiden, sollten einige grundsätzliche Maßnahmen beachtet werden.

Regeln für Whirlpools, Jacuzzis und Hot Tubs

  • Ungepflegte oder schlecht gewartete Anlagen meiden.
    Besonders in Hotels oder Ferienanlagen ist nicht sicher, ob Filter, Chlorung oder Temperatur regelmäßig kontrolliert werden. Schlechte Hygiene erhöht das Risiko für Pseudomonas-Infektionen (Whirlpool-Dermatitis) und Legionella-Infektionen.
  • Nicht mit offenen Wunden ins Wasser gehen.
    Über kleine Hautverletzungen können Keime leichter eindringen.
  • Vorher duschen und die Toilette aufsuchen.
    Dadurch sinkt die Keimbelastung im Wasser.
  • Aufenthalt auf maximal 10-15 Minuten begrenzen.
    Die Kombination aus warmem Wasser (meist 37-40 °C) und Massagedüsen erhöht Puls und Kreislaufbelastung.
  • Nicht tauchen und kein Wasser schlucken.
    Im Wasser können Pseudomonas, Staphylokokken, Hefepilze oder Parasiten vorkommen.
  • Bei Durchfall mindestens 1 Woche warten.
    Auch nach Ende der Symptome besteht noch ein Infektionsrisiko (z. B. Cryptosporidium).
  • Kein enger Kontakt zu Personen mit Warzen oder Pilzinfektionen.
    Diese Erreger verbreiten sich bevorzugt in warm-feuchter Umgebung. Nach dem Baden Haut gründlich reinigen und Füße sorgfältig trocknen.
  • Wasserkontakt mit den Augen vermeiden.
    Whirlpool-Wasser kann eine Konjunktivitis (Bindehautentzündung) auslösen.
  • Ältere und immungeschwächte Personen sollten öffentliche Whirlpools meiden.
    Das Risiko für Legionellen-Pneumonie ist deutlich erhöht.

Sauna – zusätzliche Empfehlungen für Herzpatienten

Saunagänge belasten das Herz-Kreislauf-System. Für Personen mit Herzerkrankungen gelten deshalb besondere Vorsichtsmaßnahmen.

Koronare Herzkrankheit (KHK; Erkrankung der Herzkranzgefäße)/Zustand nach Myokardinfarkt (Herzinfarkt)

  • Teilnahme an Sauna nur, wenn im Belastungs-EKG mindestens 75 Watt problemlos erreicht werden.
  • Wichtig ist eine stabile Situation ohne akute Beschwerden.

Herzinsuffizienz (Herzschwäche)

  • Mindestens 50 Watt (besser 75 Watt) Belastbarkeit im Belastungs-EKG.
  • In der Eingewöhnungsphase Saunatemperaturen von maximal 60-70 °C einhalten.
  • Auf regelmäßige Flüssigkeitszufuhr achten, da die Hitze zu starkem Flüssigkeitsverlust führt.

Herzrhythmusstörungen

  • Bei stabilen Rhythmusstörungen ist ein vorsichtiger Saunabesuch möglich, sofern vorab ärztlich freigegeben.
  • Dehydration, große Hitze und rasche Temperaturwechsel können Arrhythmien begünstigen.

Für alle Herz-Kreislauf-Patienten

  • Keine Aufgüsse – Der plötzliche Dampfschwall führt zu massivem Temperaturanstieg und schnellem Blutdruckabfall.
  • Kein abruptes Abkühlen (z. B. Schwalldusche, Eisbecken, Kaltbad) – der starke Temperaturwechsel kann Herzrhythmusstörungen auslösen und ist absolute Kontraindikation.

Literatur

  1. Leoni E et al.: Legionellosis Associated with Recreational Waters: A Systematic Review of Cases and Outbreaks in Swimming Pools, Spa Pools, and Similar Environments. Int. J. Environ. Res. Public Health. 2018;15(8):1612. doi: 10.3390/ijerph15081612.
  2. Donovan CV et al.: Legionnaires’ Disease Outbreak Associated With a Hot Tub Display at the North Carolina Mountain State Fair, September 2019. Public Health Reports. 2024. doi: 10.1177/00333549231159159.
  3. Källström M, Soveri I, Oldgren J et al.: Effects of sauna bath on heart failure: A systematic review and meta-analysis. Clin Cardiol. 2018;41(11):1491-1501. doi: 10.1002/clc.23077.
  4. Laukkanen JA, Laukkanen T, Setor K Kunutsor: Cardiovascular and other health benefits of sauna bathing: A Review of the Evidence. Mayo Clin Proc. 2018;93:1111-1121. doi: 10.1016/j.mayocp.2018.04.008.