Hydrozele (Wasserbruch), Spermatozele – Anamnese

Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik der Hydrozele (Wasserbruch) bzw. Spermatozele dar.

Familienanamnese

  • Gibt es in Ihrer Familie häufig Erkrankungen des Urogenitaltrakts (z. B. Maldeszensus testis (Hodenhochstand), Hernia inguinalis (Leistenbruch), Varikozele (Krampfaderbruch), Tumorerkrankungen der Hoden oder Nebenhoden)?
  • Bestehen in Ihrer Familie bekannte Bindegewebsschwächen oder genetisch bedingte Erkrankungen des Lymphsystems (z. B. Marfan-Syndrom, Ehlers-Danlos-Syndrom, Osteogenesis imperfecta (Glasknochenkrankheit))?

Sozialanamnese

  • Beruf:
    • Welchen Beruf üben Sie aus?
    • Geht dieser mit körperlicher Belastung oder häufigem Heben schwerer Lasten einher?
    • Sind Sie schädigenden Arbeitsstoffen oder chronischer Wärmeeinwirkung (z. B. Sauna, Hitzeberufe) ausgesetzt?
  • Gibt es psychosoziale Belastungen, die Ihre Lebensqualität beeinflussen (z. B. Partnerschaftsprobleme, Stress)?
  • Gibt es Einschränkungen im Sexualleben oder bei der Familienplanung aufgrund der Beschwerden?

Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)

  • Haben Sie Schmerzen? Wenn ja:
    • Wann treten die Schmerzen auf (z. B. beim Gehen, Sitzen, Geschlechtsverkehr)?
    • Wo genau sind die Schmerzen lokalisiert?
    • Sind die Schmerzen stechend, dumpf, ziehend oder drückend?
    • Haben die Schmerzen plötzlich eingesetzt?*
  • Seit wann bestehen die Beschwerden?
  • Ist eine Schwellung oder Vergrößerung des Hodens aufgetreten?
    • Ist die Vergrößerung einseitig oder beidseitig?
    • Verändert sich die Größe der Schwellung im Tagesverlauf oder bei körperlicher Aktivität?
    • Ist die Schwellung druckschmerzhaft oder eher spannungsbedingt?
  • Haben Sie bemerkt, ob die Schwellung bei Lageveränderung oder Hochlagern des Hodens zurückgeht?
  • Gibt es Auffälligkeiten im Bereich der Haut des Hodensacks (z. B. Rötung, Überwärmung, Hautveränderungen)?*
  • Bestehen Beschwerden beim Wasserlassen (z. B. Brennen, häufiger Harndrang, abgeschwächter Harnstrahl)?*
  • Haben Sie psychische Belastung durch die Schwellung (z. B. Scham, soziale Unsicherheit)?*

Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese

  • Haben Sie Gewicht verloren oder zugenommen? Geben Sie bitte uns Ihr Körpergewicht (in kg) und Ihre Körpergröße (in cm) an.
  • Haben Sie Appetitverlust oder übermäßigen Appetit bemerkt?
  • Wie ist Ihr Trinkverhalten? Wie viel trinken Sie täglich?

Eigenanamnese inkl. Medikamentenanamnese

  • Vorerkrankungen:
    • Haben oder hatten Sie Erkrankungen des Urogenitaltrakts? (z. B. Orchitis (Hodenentzündung), Epididymitis (Nebenhodenentzündung), Hernia inguinalis (Leistenbruch), Varikozele (Krampfaderbruch), Tumoren)
    • Bestehen chronische Erkrankungen wie Leberzirrhose (Leberschrumpfung), Herzinsuffizienz (Herzschwäche) oder Lymphabflussstörungen?
    • Gab es frühere Verletzungen im Leisten- oder Genitalbereich?
    • Gab es in der Vergangenheit Schwellungen am Hoden, die sich spontan zurückgebildet haben?
  • Medikamentenanamnese:
    • Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein? Wenn ja, welche?

* Falls diese Frage mit "Ja" beantwortet worden ist, ist ein sofortiger Arztbesuch erforderlich! (Angaben ohne Gewähr)

Unsere Empfehlung: Drucken Sie die Anamnese aus, markieren Sie alle mit „Ja“ beantworteten Fragen und nehmen Sie das Dokument mit zu Ihrem behandelnden Arzt.