Akute-Phase-Proteine

Die Labordiagnostik von Akute-Phase-Proteinen spielt eine zentrale Rolle bei der Identifizierung und Überwachung von Entzündungsprozessen und Infektionen. Diese Proteine werden in der Leber als Reaktion auf Entzündungen produziert und verändert. Diese Einleitung bietet einen Überblick über die wichtigsten Akute-Phase-Proteine und ihre Bedeutung in der klinischen Diagnostik.

  • Alpha-1-Antitrypsin und Alpha-2-Makroglobulin – Proteine, die bei Entzündungsreaktionen eine Rolle spielen und wichtige Marker für bestimmte Krankheitszustände wie Lebererkrankungen und entzündliche Prozesse sind.
  • C-reaktive Protein (CRP) – Wichtigster Marker für Entzündungen und wird häufig verwendet, um das Vorhandensein und das Ausmaß entzündlicher Prozesse zu beurteilen.
  • Coeruloplasmin – Akute-Phase-Protein mit Funktion im Kupferstoffwechsel; erhöht bei Entzündungen und Morbus Wilson differenzialdiagnostisch relevant.
  • Ferritin – Speicherform des Eisens; bei Entzündungen erhöht, unabhängig vom tatsächlichen Eisenspeicherstatus.
  • Fibrinogen – Akute-Phase-Protein mit zentraler Rolle in der Blutgerinnung; erhöht bei systemischen Entzündungen.
  • Haptoglobin – Bindet freies Hämoglobin und seine Konzentration ändert sich bei Entzündungen und einigen Formen von Hämolyse.
  • Komplementfaktoren C3 und C4 – Bestandteile des Komplementsystems; bei Entzündung und Autoimmunerkrankungen verändert.
  • Präalbumin (Transthyretin) – Negatives Akute-Phase-Protein, dessen Konzentration bei Entzündungen und systemischem Stress abnimmt. Aufgrund seiner kurzen Halbwertszeit ist es ein sensitiver Marker zur Verlaufsbeurteilung bei akuten Erkrankungen und spielt eine wichtige Rolle in der Ernährungsdiagnostik und beim Monitoring von Mangelernährung.
  • Procalcitonin – Marker zur Unterscheidung bakterieller und viraler Infektionen; besonders bedeutsam bei Sepsis und systemischer Entzündungsreaktion.
  • Transferrin – Negatives Akute-Phase-Protein und zentrales Eisentransportprotein, dessen Konzentration bei akuten Entzündungsprozessen abnimmt. Bei isoliertem Eisenmangel kann der Transferrinwert hingegen erhöht sein – daher ist die gleichzeitige Bestimmung von CRP oder Ferritin zur Interpretation essenziell.

Diese Akute-Phase-Proteine sind wichtige Marker in der Labordiagnostik und helfen, den Zustand des Immunsystems und das Vorhandensein von Entzündungen und Infektionen zu beurteilen.

Positive Akute-Phase-Proteine

Spiegel steigen bei akuten Entzündungen an – Marker für Entzündungsaktivität

  • C-reaktives Protein (CRP) – Früher und sensitiver Marker für akute Entzündungen.
  • Serum-Amyloid A (SAA) – Reagiert sehr rasch und stark auf Entzündungsreize.
  • Fibrinogen – Gerinnungsfaktor, erhöht bei systemischer Entzündung.
  • Haptoglobin – Bindet freies Hämoglobin, steigt bei Entzündung.
  • Coeruloplasmin – Kupfertransportprotein, erhöht bei Infektionen und chronischen Entzündungen.
  • Alpha-1-Antitrypsin – Proteaseinhibitor, erhöht bei Gewebeschädigung und Entzündung.
  • Alpha-2-Makroglobulin – Unspezifischer Marker, kann bei Entzündung erhöht sein.
  • Ferritin – Eisenspeicherprotein, steigt im Rahmen der Akute-Phase-Reaktion unabhängig vom Eisenstatus.
  • Komplementfaktoren (z. B. C3, C4) – Komplementaktivierung bei Infektion und Autoimmunreaktion.
  • Procalcitonin – Besonders bei bakteriellen Infektionen erhöht, diagnostisch relevant bei Sepsis.

Negative Akute-Phase-Proteine

Spiegel sinken bei akuten Entzündungen – oft Marker für chronische Prozesse oder Mangelernährung

  • Albumin – Haupttransportprotein, bei Entzündung und Lebererkrankung vermindert.
  • Transferrin – Eisentransportprotein, erniedrigt bei systemischer Entzündung.
  • Präalbumin (Transthyretin) – Kurzlebiges Transportprotein für Thyroxin und Retinol, sensitiver Marker für akuten Proteinmangel und systemische Entzündungsreaktionen.
  • Antithrombin – Gerinnungshemmendes Protein, bei Entzündung und Verbrauchskoagulopathien erniedrigt.
  • Retinol-Bindungsprotein – Träger von Vitamin A, erniedrigt bei Akute-Phase-Reaktion