Impingement-Syndrom – Labordiagnostik

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Kleines Blutbild – Basisuntersuchung, Ausschluss hämatologischer Auffälligkeiten
  • Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) bzw. BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) – bei Verdacht auf entzündliche Begleitreaktionen
  • Nüchternglucose – Ausschluss metabolischer Begleiterkrankungen (z. B. Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) als Risikofaktor für Tendinopathien (Sehnenkrankheiten))
  • Leberparameter – Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT), Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT), Gamma-Glutamyl-Transferase (Gamma-GT, GGT), alkalische Phosphatase (AP), Bilirubin – Ausschluss systemischer Begleiterkrankungen
  • Nierenparameter – Harnstoff, Kreatinin, ggf. Cystatin C – zur Basisbeurteilung vor medikamentöser oder interventioneller Therapie
  • Gerinnungsparameter – Quick/INR, PTT – vor invasiven Maßnahmen (z. B. Infiltration, Operation)

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Rheumadiagnostik – CRP bzw. BSG; Rheumafaktor (RF), CCP-AK (cyclische Citrullin Peptid-Antikörper), ANA (antinukleäre Antikörper) – bei Verdacht auf entzündlich-rheumatische Grunderkrankung (Rheumaerkrankungen)
  • Harnsäure – bei Verdacht auf Gichtarthritis (Gicht) mit Schulterbeteiligung
  • Schilddrüsenparameter – TSH, fT3, fT4 – da endokrine Dysregulationen (hormonelle Störungen) mit muskulotendinösen Beschwerden (Muskel- und Sehnenbeschwerden) assoziiert sein können
  • Lipidprofil – Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin, Triglyceride – Fettstoffwechselstörungen als Risikofaktor für Tendinopathien (Sehnenkrankheiten)
  • Vitamin-D-Spiegel – Mangel kann mit gestörter Sehnenheilung und chronischen Beschwerden assoziiert sein
  • Calcium – bei Verdacht auf Hyperparathyreoidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüsen) oder Verkalkungstendenz in der Rotatorenmanschette (Schultersehnen)
  • Parathormon (PTH) – zur Abklärung von Hyperparathyreoidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüsen)
  • Tumorassoziierte Parameter – AP-Isoenzyme, Ostase, Calcium im Urin, PTHrP (Parathormon-related Protein; typische Konstellation: vermindertes Parathormon und erhöhtes PTHrP) – bei Verdacht auf ossäre Metastasen (Knochenmetastasen) oder tumorinduzierte Hypercalcämie (tumorbedingter Calciumüberschuss)

Red Flags (Warnzeichen) bei Impingement-Syndrom

  • Plötzlich auftretende, starke Schulterschmerzen mit Fieber – Hinweis auf septische Arthritis (Gelenkinfektion) oder Bursitis (Schleimbeutelentzündung)
  • Nachtschweiß, Gewichtsverlust, persistierende Schmerzen – Hinweis auf maligne (bösartige) oder systemische Erkrankungen
  • Neurologische Ausfälle (z. B. Lähmungen, Sensibilitätsstörungen) – Hinweis auf zervikale Radikulopathie (Nervenwurzelreizung in der Halswirbelsäule) oder andere neurologische Ursachen
  • Schwellung, Rötung, Überwärmung der Schulter – Hinweis auf Infektion oder entzündlich-rheumatische Erkrankung (Rheumaerkrankung)