Rotavirusinfektion – Labordiagnostik
Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen
- Erregernachweis aus Stuhlproben mittels Enzymimmunoassay (EIA), Latexagglutinationstest oder RT-PCR
- Antigennachweis im Stuhl
- Bei schwerem Verlauf: Elektrolyte – Natrium, Kalium, Calcium, Chlorid; Blutgasanalyse (BGA)
Meldepflicht: Der direkte oder indirekte Nachweis von Rotaviren ist nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) namentlich meldepflichtig, soweit der Nachweis auf eine akute Infektion hinweist.
Typische laborchemische Begleitbefunde bei schwerem Verlauf
- Hyponatriämie (Natriummangel) oder Hypernatriämie (zu hoher Natriumwert)
- Hypokaliämie (Kaliummangel)
- Metabolische Azidose (Übersäuerung des Blutes)
- Prärenale Azotämie (erhöhte stickstoffhaltige Substanzen im Blut) – Anstieg von Harnstoff und Kreatinin (Nierenfunktionswerte)
- Hämokonzentration (erhöhte Konzentration der Blutzellen) – erhöhter Hämatokrit (Anteil der festen Blutbestandteile)
Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese (medizinische Vorgeschichte), der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung
- Blutkulturen – bei Verdacht auf bakterielle Superinfektion oder Sepsis (Blutvergiftung)
- Weitere virologische Stuhldiagnostik – z. B. Norovirus-PCR
- Stuhlkultur – bei Verdacht auf bakterielle Durchfallerkrankung (z. B. Salmonella, Shigella, Campylobacter)
- Parasitologische Stuhldiagnostik – bei länger anhaltender Diarrhö (Durchfall) oder entsprechender Reiseanamnese