Masern (Morbilli) – Prävention

Zur Prävention der Morbilli (Masern) muss des Weiteren auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden. 

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Kontakt zu Erkrankten in der Phase der Ansteckung vermeiden – Die Dauer der Ansteckungsfähigkeit reicht von fünf Tagen vor Ausbilden des Exanthems* bis zu vier Tagen nach Erscheinen des Exanthems. Die Infektion erfolgt über Tröpfcheninfektion.

*Fleckiger, mit kleinen Knötchen auftretender Hautausschlag; breitet sich vom Kopf bis auf die Gliedmaßen aus; tritt etwa ab dem dritten Tag auf.

Beachte: Eine Postexpositionsprophylaxe (PEP) ist möglich (s. u. Medikamentöser Therapie).

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Impfung
    • Die Masernimpfung als Kombinationsimpfung Mumps-Masern-Röteln (MMR) bzw. Mumps-Masern-Röteln-Varizellen (im Kindesalter) ist die wichtigste und wirksamste präventive Maßnahme.
  • Ernährung
    • Mikronährstoffe – Förderung eines starken Immunsystems durch eine ausgewogene Ernährung mit hohem Gehalt an Vitamin A und C, Zink, Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure) und Probiotika.
  • Genussmittelkonsum
    • Rauchen – Verzicht auf Rauchen reduziert die Anfälligkeit für Atemwegsinfektionen.
    • Alkoholkonsum – Moderater Alkoholkonsum, da übermäßiger Konsum die Immunfunktion schwächt.
    • Körperliche Aktivität
      • Moderate Bewegung – Regelmäßige Bewegung unterstützt die Immunfunktion und reduziert Stress, der das Infektionsrisiko erhöhen kann.
  • Hygienegewohnheiten
    • Händehygiene – Regelmäßiges und gründliches Händewaschen senkt die Übertragungswahrscheinlichkeit von Krankheitserregern.
    • Atemhygiene – Nutzung von Taschentüchern oder Ellenbeugen beim Husten/Niesen, um Tröpfcheninfektionen zu vermeiden.
  • Umwelt- und Kontaktfaktoren
    • Desinfektion von Oberflächen – Regelmäßige Reinigung von Gemeinschaftsflächen wie Türgriffen oder Spielzeug.
    • Vermeidung enger Kontakte – Abstandhalten bei akuten Infektionswellen, z. B. Grippe.
  • Schlafqualität und Stressbewältigung
    • Guter Schlaf – Ausreichender Schlaf stärkt die Immunabwehr.
    • Stressmanagement – Chronischer Stress beeinträchtigt die Immunfunktion und erhöht das Infektionsrisiko.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, Masern frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten, um deren Fortschreiten zu verhindern.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Symptombeobachtung – Überwachung auf typische Anzeichen wie hohes Fieber, Husten und Exanthem (Hautausschlag: s. o,).
    • Labordiagnostik – Serologische Tests zum Nachweis von Masern-spezifischen Antikörpern.
      • IgM-Antikörper – Frühmarker für eine akute Masern-Infektion.
      • IgG-Antikörper – Hinweis auf eine durchgemachte Infektion oder Immunität nach Impfung.
      • RT-PCR (Reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion) – Hochsensitive Methode zum Nachweis des Masernvirus in Blut oder Nasopharyngealabstrichen.
  • Schutzmaßnahmen bei Verdacht
    • Isolierung erkrankter Personen – Reduktion der Ausbreitung in Gemeinschaftseinrichtungen.
    • Nachverfolgung von Kontaktpersonen – Identifikation und Betreuung von Personen, die mit einem Erkrankten in Kontakt waren.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, wiederkehrende Infektionen und mögliche Komplikationen langfristig zu minimieren.

  • Langzeittherapie
    • Behandlung von Komplikationen – Behandlung von Folgeerkrankungen wie Pneumonie (Lungenentzündung), Otitis media (Mittelohrentzündung) oder Enzephalitis (Gehirnentzündung).
  • Rehabilitation und Nachsorge
    • Physiotherapie und Logopädie – Unterstützung bei bleibenden Beeinträchtigungen nach schwerem Krankheitsverlauf.
    • Psychologische Unterstützung – Begleitung bei der Verarbeitung psychischer Belastungen durch schwere Infektionsverläufe.
  • Maßnahmen zur Verhinderung von Langzeitfolgen
    • Ernährungsberatung – Stärkung des Immunsystems zur besseren Krankheitsabwehr.
    • Aufklärung über Hygienemaßnahmen – Förderung von Präventionswissen zur Vermeidung von Neuinfektionen.