Sinuatrialer Block – Einleitung

Der sinuatriale Block (SA-Block) ist eine Herzrhythmusstörung, die zur Gruppe der Reizleitungsstörungen gehört. Es handelt sich um eine Fehlfunktion des Sinusknotens, die zu einer Verzögerung oder Unterbrechung der Erregungsleitung vom Sinusknoten zur Vorhofmuskulatur führt.

Synonyme und ICD-10: SA-Block; ICD-10-GM I45.5: Sonstiger näher bezeichneter Herzblock

Formen der Erkrankung

Man kann drei Schweregrade des sinuatrialen Blocks unterscheiden:

  • SA-Block 1. Grades: Leitungsverzögerung von Sinusknoten auf Vorhofmyokard (Vorhofmuskulatur)
  • SA-Block 2. Grades: Intermittierende Blockierung, charakterisiert durch periodische Ausfälle der Erregungsleitung, die zu Pausen im Herzrhythmus führen; unterteilt in Wenckebach- und Mobitz-Typ
  • SA-Block 3. Grades: Komplette Blockierung der Erregungsleitung vom Sinusknoten zur Vorhofmuskulatur, wodurch keine Erregung im Vorhof ausgelöst wird

Pathogenese

  • SA-Block 1. Grades: Verzögerung der Erregungsleitung ohne sichtbare Pausen im EKG.
  • SA-Block 2. Grades:
    • Wenckebach-Typ: Progressive Verkürzung des PP-Intervalls bis zur Blockierung eines Impulses.
    • Mobitz-Typ: Plötzliche Blockierung eines Impulses ohne vorherige Verkürzung des PP-Intervalls.
  • SA-Block 3. Grades: Vollständige Blockierung der Impulsweiterleitung, was zu einem Ausfall der atrialen Erregung Vorhoferregung) führt.

Epidemiologie

  • Geschlechterverhältnis: Kein ausgeprägtes geschlechtsspezifisches Muster bekannt.
  • Häufigkeitsgipfel: Die Inzidenz des SA-Blocks nimmt mit dem Alter zu und tritt häufiger bei Patienten mit bestehenden Herzerkrankungen auf.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Initialer Verlauf: Bei herzgesunden Patienten sind SA-Blockierungen oft asymptomatisch und werden häufig zufällig im EKG entdeckt.
  • Symptomatischer Verlauf: Wenn die Blockierungen Symptome wie Schwindel, Synkopen (kurzzeitige Bewusstlosigkeit) oder Leistungsschwäche verursachen, bedarf es einer genauen Abklärung und Therapie.

Prognose

  • Herzgesunde Patienten: Bei Patienten ohne zugrunde liegende Herzerkrankung sind sinuatriale Blockierungen in der Regel harmlos und führen selten zu schwerwiegenden Komplikationen.
  • Patienten mit Herzerkrankungen: Bei Patienten mit strukturellen Herzerkrankungen oder anderen kardiovaskulären Problemen kann ein SA-Block zu einer Verschlechterung der Herzfunktion führen. Diese Patienten benötigen eine engmaschige Überwachung und möglicherweise eine therapeutische Intervention.
  • Langzeitprognose: Die langfristige Prognose hängt stark von der zugrunde liegenden Ursache und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab. In schweren Fällen kann die Implantation eines Herzschrittmachers erforderlich sein, um die Herzrhythmusstörung zu kontrollieren.

Therapie

  • Asymptomatische Patienten: Regelmäßige kardiologische Kontrollen und EKG-Überwachung.
  • Symptomatische Patienten: Abklärung der Ursache und spezifische Behandlung. In einigen Fällen ist die Implantation eines Herzschrittmachers notwendig, um die Herzfrequenz zu stabilisieren und Synkopen zu verhindern.