Knötchen (Papel) – Medizingerätediagnostik

Obligate Medizingerätediagnostik

  • Dermatoskopie (Auflichtmikroskopie, spezielle Lupe zur Hautbeurteilung) – Standardverfahren zur Beurteilung der Oberflächenmorphologie (Oberflächenstruktur), Gefäßstruktur (Anordnung der Blutgefäße) und Farbverteilung; ermöglicht die Unterscheidung entzündlicher (entzündungsbedingter), infektiöser (durch Erreger verursachter) und neoplastischer (tumorartiger) Ursachen von Papeln.
  • Digitale Fotodokumentation mit standardisierter Beleuchtung (gleichbleibende Lichtverhältnisse) – zur Verlaufskontrolle bei chronischen (lang andauernden) oder progredienten (fortschreitenden) Papelerkrankungen (z. B. Lichen ruber planus (Knötchenflechte), Lupus erythematodes cutaneus (Hautlupus)).
  • Hochfrequenzsonographie der Haut (15–20 MHz, hochauflösender Ultraschall) – zur Messung der Papeldicke, Beurteilung der Dermis (Lederhaut) und Subkutis (Unterhaut) (z. B. Abgrenzung solider gegenüber flüssigkeitsgefüllter Läsionen (Gewebeveränderungen)).

Fakultative Medizingerätediagnostik – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese (Krankengeschichte), der körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und der obligaten Medizingerätediagnostik – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Reflektionsspektroskopie (Raman- oder Diffuse-Reflectance-Spektroskopie, Lichtanalyseverfahren) – zur Analyse des chromophoren Profils (Farbstoffmusters) bei pigmentierten Papeln; hilfreich bei der Differenzierung von Melanomen (schwarzer Hautkrebs), seborrhoischen Keratosen (Alterswarzen) und Naevi (Muttermalen).
  • Konfokale Lasermikroskopie (Mikroskopieverfahren mit Laserlicht) – nichtinvasives Verfahren zur Darstellung zellulärer Strukturen in vivo (am lebenden Gewebe); geeignet zur Abklärung pigmentierter oder atypischer Papeln vor Exzision (Entfernung).
  • Optische Kohärenztomographie (OCT, Schichtbildverfahren mit Infrarotlicht) – hochauflösende Schichtbildgebung bis 2 mm Tiefe; hilfreich bei der Abgrenzung entzündlicher gegenüber neoplastischer (tumorartiger) Veränderungen.
  • Fluoreszenzdiagnostik (z. B. Photodynamische Diagnostik, PDD, Lichtfluoreszenzverfahren) – zur Identifikation dysplastischer (gewebsveränderter) Areale bei aktinischen Keratosen (Frühform des weißen Hautkrebses) oder oberflächlichen Basalzellkarzinomen (Basaliomen).
  • Dopplersonographie der Haut (Ultraschall zur Blutflussmessung) – Beurteilung der Gefäßarchitektur (Gefäßanordnung) und Perfusion (Durchblutung) bei entzündlichen oder vaskulären (gefäßbedingten) Papeln (z. B. Naevus araneus (Gefäßspinne), Angiome (Blutschwämmchen)).
  • Hautbiopsie unter lokaler Leitungs- oder Infiltrationsanästhesie (örtlicher Betäubung) – obligat bei unklaren, therapieresistenten (behandlungsresistenten) oder malignitätsverdächtigen (krebsverdächtigen) Papeln zur histopathologischen Untersuchung (feingeweblichen Analyse) (Goldstandard).

Hinweise zur diagnostischen Priorisierung

  • Erstdiagnostik – Dermatoskopie und ggf. hochfrequente Sonographie.
  • Bei pigmentierten oder atypischen Papeln – konfokale Lasermikroskopie oder OCT vor invasiver Biopsie.
  • Bei vaskulären Läsionen (Gefäßveränderungen) – Dopplersonographie.
  • Bei Verdacht auf maligne Entartung (bösartige Veränderung) oder unklare Histogenese (Gewebeherkunft) – Exzisionsbiopsie (Entnahme der gesamten Veränderung) mit histopathologischer Sicherung (feingeweblicher Bestätigung) (Referenzstandard).