Nävus – Prävention
Zur Prävention der Nävi muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden. 
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- UV-Strahlung (Sonnenexposition)
- Übermäßige UV-Belastung, insbesondere in jungen Jahren, erhöht das Risiko für die Entstehung und bösartige Veränderung von Nävi.
 - Sonnenbrände sind ein signifikanter Risikofaktor, insbesondere während der Kindheit und Jugend.
 
 - Hautpflege und mechanische Reize
- Regelmäßiges Reiben oder Verletzungen an bestehenden Nävi (z. B. durch Kleidung oder Schmuck) können irritierende Veränderungen hervorrufen.
 
 
Biographische Ursachen
- Genetische Prädisposition
- Familiäre Häufung von atypischen Nävi oder malignem Melanom erhöht das individuelle Risiko.
 - Eine helle Haut, insbesondere Hauttyp I oder II nach Fitzpatrick, ist besonders gefährdet.
 
 - Angeborene Nävi
- Großflächige kongenitale Nävi (angeborene Pigmentmale) tragen ein höheres Risiko für maligne (bösartige) Entartung.
 
 - Ethnische Zugehörigkeit
 - Hauttyp – heller Hauttyp (Fitzpatrick I-II) (melanozytäre Nävi)
 - Berufe – Berufe mit hoher UV-Exposition
 
Krankheitsbedingte Risikofaktoren
- Immunsuppression
- Medikamente oder Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen, können das Risiko von malignen Veränderungen erhöhen.
 
 - Chronische Hauterkrankungen
- Hauterkrankungen, die die Barrierefunktion beeinträchtigen, können das Auftreten atypischer Nävi fördern.
 
 
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
UV-Schutz
- Sonnenschutzmittel
- Verwendung von Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF ≥ 50) und UVA/UVB-Schutz, insbesondere bei längeren Aufenthalten im Freien.
 
 - Kleidung und Schutzmaßnahmen
- Tragen von UV-dichter Kleidung, breitkrempigen Hüten und Sonnenbrillen, insbesondere für Kinder und Menschen mit hellem Hauttyp.
 
 - Meiden intensiver Sonnenstrahlung
- Vermeidung von direkter Sonneneinstrahlung während der Mittagszeit (11–15 Uhr).
 
 - Sonnenstudios meiden
- Keine Nutzung von Solarien, da die künstliche UV-Strahlung das Hautkrebsrisiko deutlich erhöht.
 
 
Regelmäßige Hautuntersuchung
- Selbstkontrolle nach der ABCDE-Regel
- Asymmetrie – Unsymmetrische Form des Nävus.
 - Begrenzung – Unregelmäßige, unscharfe oder gezackte Ränder.
 - Color (Farbe) – Uneinheitliche Farbverteilung, z. B. schwarze, braune oder rötliche Bereiche.
 - Durchmesser – Größer als 5 mm.
 - Entwicklung – Veränderung in Größe, Form, Farbe oder Symptomatik (z. B. Juckreiz oder Blutung).
 
 - Hautkrebsscreening durch den Dermatologen
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen, insbesondere bei Personen mit multiplen Nävi, familiärem Hautkrebsrisiko oder hellem Hauttyp.
 
 
Hautpflege und mechanische Reize
- Vermeidung mechanischer Reize
- Nävi nicht wiederholt reizen, z. B. durch enge Kleidung, Schmuck oder Rasuren.
 
 - Schutz verletzungsgefährdeter Nävi
- Pflaster oder andere Schutzmaßnahmen verwenden, um Verletzungen zu vermeiden.
 
 
Ernährung und Lebensstil
- Antioxidantienreiche Ernährung
- Ernährung mit hohem Gehalt an Vitaminen (z. B. Vitamin C und E), Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure) und Polyphenolen (z. B. Quercetin, Catechine, Anthocyane, Resveratrol) kann die Hautgesundheit fördern.
 
 - Verzicht auf Rauchen und Alkohol
- Diese Genussmittel können die Hautalterung fördern und das Immunsystem beeinträchtigen.
 
 
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention fokussiert sich auf die frühzeitige Erkennung und Behandlung auffälliger Nävi.
- Dermatoskopische Untersuchungen
- Einsatz von Aufsichtmikroskopie zur detaillierten Analyse verdächtiger Pigmentmale.
 
 - Photodokumentation
- Regelmäßige digitale Überwachung von Nävi, um subtile Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
 
 - Gezielte Entfernung verdächtiger Nävi
- Operative Entfernung von Nävi mit unklarer Dignität zur histologischen Untersuchung.
 
 
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen zu vermeiden und Patienten nach Hautkrebsbehandlungen langfristig zu betreuen.
- Nachsorgeuntersuchungen
- Regelmäßige Kontrollen durch einen Dermatologen, insbesondere nach operativen Eingriffen.
 
 - Langzeittherapie
- Bei malignen Veränderungen: Überwachung und Nachbehandlung zur Verhinderung von Rückfällen.
 
 - Lebensstilmodifikationen
- Förderung von UV-Schutzmaßnahmen und gesunder Lebensweise zur Reduktion von Rezidiven.