Hyperventilation – Anamnese
Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik der Hyperventilation dar.
Familienanamnese
- Gibt es in Ihrer Familie gehäuft psychische Erkrankungen (z. B. Angststörungen, Depressionen, Panikstörungen)?
Sozialanamnese
- Beruf:
- Welchen Beruf üben Sie aus?
- Sind Sie in Ihrem Beruf erhöhtem Stress oder starker Verantwortung ausgesetzt?
- Haben Sie eine hohe emotionale oder soziale Belastung am Arbeitsplatz?
- Sind Sie momentan arbeitslos?
- Gibt es aktuell familiäre Belastungen (z. B. Trennung, Pflege von Angehörigen, familiäre Konflikte)?
- Leben Sie in stabilen sozialen Verhältnissen?
- Haben Sie in letzter Zeit bedeutende Veränderungen in Ihrem Leben erlebt (z. B. Umzug, Jobwechsel, Verlust einer nahestehenden Person)?
Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)
- In welchen Situationen tritt die Symptomatik auf (z. B. körperliche Belastung, emotionale Anspannung, Aufenthalt in Menschenmengen)?
- Leiden Sie unter:
- Atemnot oder Luftnot?*
- Herzklopfen oder Herzrasen?*
- Brustschmerzen oder Engegefühl in der Brust?*
- Kribbeln oder Taubheitsgefühlen in Händen, Füßen oder Gesicht?*
- Zittern oder Muskelverspannungen?
- Schwindel oder Benommenheit?*
- Übelkeit oder Magenbeschwerden?
- Schwäche, Gefühl der Ohnmacht?*
- Sehstörungen (z. B. Flimmern vor den Augen)?*
- Seit wann bestehen diese Symptome?
- Was tun Sie, wenn die Symptome auftreten (z. B. Atemtechniken, Rückzug, Hilfe suchen)?
- Haben Sie das Gefühl, zu schnell oder zu tief zu atmen?
- Wie häufig treten die Beschwerden auf (mehrmals täglich, wöchentlich etc.)?
- Besteht ein Zusammenhang mit konkreten Auslösern (z. B. Prüfungen, Menschenmengen, Konfliktsituationen)?
- Fühlen Sie sich häufig überfordert, nervös oder gereizt?
- Leiden Sie unter Ängsten oder Panikattacken?
- Haben Sie bereits psychotherapeutische Hilfe in Anspruch genommen?
Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese
- Hat sich Ihr Appetit verändert?
- Haben Sie Gewicht verloren oder zugenommen? Geben Sie bitte uns Ihr Körpergewicht (in kg) und Ihre Körpergröße (in cm) an.
- Ernähren Sie sich ausgewogen?
- Trinken Sie täglich ausreichend? Wie viel haben Sie heute bereits getrunken?
- Treiben Sie Sport? Wenn ja, welche Sportarten und wie oft pro Woche?
- Trinken Sie gerne Kaffee, schwarzen oder grünen Tee? Wenn ja, wie viele Tassen pro Tag
- Trinken Sie andere bzw. weitere koffeinhaltige Getränke? Wenn ja, wie viel jeweils davon?
- Rauchen Sie? Wenn ja, wie viele Zigaretten, Zigarren oder Pfeifen pro Tag?
- Trinken Sie Alkohol? Wenn ja, welches Getränk bzw. welche Getränke und wie viele Gläser pro Tag?
- Nehmen Sie Drogen? Wenn ja, welche Drogen und wie häufig pro Tag bzw. pro Woche?
Eigenanamnese
- Vorerkrankungen:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Herzrhythmusstörungen, koronare Herzkrankheit (KHK; Erkrankung der Herzkranzgefäße), Myokarditis (Herzmuskelentzündung))?
- Lungenerkrankungen (z. B. Asthma bronchiale, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Lungenfibrose)?
- Psychische Erkrankungen (z. B. Angststörungen, Depressionen, Panikstörung)?
- Schilddrüsenerkrankungen (z. B. Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion))?
- Stoffwechselstörungen?
- Hatten Sie in der Vergangenheit ähnliche Beschwerden?
- Gab es Notfalleinweisungen aufgrund der Symptomatik?
- Gab es Operationen, die Einfluss auf Ihre Atmung hatten (z. B. thorakale Eingriffe)?
Medikamentenanamnese
- Nehmen Sie aktuell Medikamente ein? Wenn ja, welche?
- Haben Sie in letzter Zeit Medikamente neu begonnen oder abgesetzt?
- Wurde bei Ihnen eine Salicylatvergiftung (z. B. durch Überdosierung von Acetylsalicylsäure) diagnostiziert oder vermutet?
- Nehmen Sie Medikamente gegen Angst, Depression, Hypertonie (Bluthochdruck), Asthma bronchiale oder chronische Schmerzen ein?
- Verwenden Sie Beruhigungsmittel, Schlafmittel oder andere Psychopharmaka?
* Falls diese Frage mit "Ja" beantwortet worden ist, ist ein sofortiger Arztbesuch erforderlich! (Angaben ohne Gewähr)
Unsere Empfehlung: Drucken Sie die Anamnese aus, markieren Sie alle mit „Ja“ beantworteten Fragen und nehmen Sie das Dokument mit zu Ihrem behandelnden Arzt.