Optisches Kohärenz-Pachymeter (OCP)

Das optische Kohärenz-Pachymeter (OCP) ist ein hochmodernes Gerät zur Bestimmung der Dicke der Kornea (Hornhaut des Auges). Das Verfahren wird unterstützend zur Berechnung des Augeninnendrucks hinzugezogen, der besonders in der Glaukomdiagnostik von Bedeutung ist. Das Glaukom ist eine Erkrankung, die durch einen erhöhten Augeninnendruck entsteht. Dieser Druck schädigt im weiteren Verlauf vor allem den Sehnerv und kann bis zur Erblindung führen.

Zielsetzung des optischen Kohärenz-Pachymeters (OCP)

Das Hauptziel des optischen Kohärenz-Pachymeters ist es, durch die präzise und nicht-invasive Messung der Hornhautdicke eine genauere Berechnung des Augeninnendrucks zu ermöglichen. Dies ist besonders in der Glaukomdiagnostik von entscheidender Bedeutung, um frühzeitig eine potenzielle Schädigung des Sehnervs erkennen und behandeln zu können.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Verdacht auf Glaukom (grüner Star)
  • erhöhtem Augeninnendruck – ohne weitere Anzeichen eines Glaukoms
  • normalem Augeninnendruck – aber mit auffälligem Sehnervenbefund

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

Es gibt keine spezifischen Kontraindikationen für die Verwendung des optischen Kohärenz-Pachymeters. Die Untersuchung ist nicht-invasiv und damit für fast alle Patienten geeignet. Allerdings sollten Patienten mit Hornhauterkrankungen oder -veränderungen, die die Messung beeinflussen könnten, vor der Untersuchung ärztlich beraten werden.

Vor der Untersuchung

  • Patientenaufklärung: Eine ausführliche Aufklärung über den Ablauf der Untersuchung und den Nutzen der Messung der Hornhautdicke für die Glaukomdiagnostik.
  • Keine spezielle Vorbereitung: Da das Verfahren nicht-invasiv ist und das Auge nicht berührt, sind keine speziellen Vorbereitungen oder Betäubungen notwendig.

Das Verfahren

Bei der Glaukom-Vorsorgeuntersuchung wird der Augeninnendruck mit der sogenannten Tonometrie gemessen. Speziell das Verfahren der Applanationstonometrie beruht auf der Messung der Kraft, die nötig ist, um die Hornhaut mit einer planen Oberfläche (ausgestattet mit Sensoren) 3 mm abzuplatten. Grundlage dieser Bestimmung des Augeninnendrucks ist die Annahme, dass die Hornhaut eine durchschnittliche Dicke von 0,550 mm hat. Die individuelle Hornhautdicke variiert jedoch und kann das Ergebnis verfälschen. Ist die Hornhaut dünner als angenommen, so wird ein zu niedriger Druck bei der Tonometrie gemessen. Der tatsächliche Druck ist höher. Umgekehrt führt eine dickere Hornhaut zu erhöhten Werten, während der richtige Augeninnendruck niedriger ist.

Das optische Kohärenz-Pachymeter ermöglicht die exakte Messung der tatsächlichen Hornhautdicke.  Der Augeninnendruck kann auf Grundlage der berechneten Daten korrekt ermittelt werden. Das Pachymeter erzielt durch Verwendung von unsichtbarem Laserlicht eine sehr hohe Messgenauigkeit. Die Hornhautdicke kann bis auf einen Tausendstel-Millimeter erfasst werden.

Im Gegensatz zur Ultraschall-Pachymetrie berührt das optische Kohärenz-Pachymeter das Auge während der Behandlung nicht. Deswegen ist auch keine Lokalanästhesie (örtliche Betäubung) notwendig.
Das Verfahren ist in der Gesamtheit schmerzfrei und der Patient kann direkt wieder am Straßenverkehr teilnehmen. Die Untersuchungszeit ist sehr kurz und für den Patienten mit wenig Aufwand verbunden. 

Mögliche Befunde

  • Normalbefund: Eine Hornhautdicke, die innerhalb des normalen Bereichs liegt und keine Anpassung des gemessenen Augeninnendrucks erfordert.
  • Pathologischer Befund: Abweichungen in der Hornhautdicke, die eine Korrektur des gemessenen Augeninnendrucks notwendig machen, um eine präzise Diagnose und Behandlung des Glaukoms zu gewährleisten.

Nach der Untersuchung

  • Beratung und Planung: Basierend auf den Ergebnissen der Hornhautdickenmessung kann eine angepasste Bewertung des Augeninnendrucks erfolgen. Der Augenarzt kann weitere Untersuchungen empfehlen oder eine angepasste Therapie planen.
  • Weiterführende Diagnostik: Falls erforderlich, können weitere diagnostische Schritte eingeleitet werden, um die Ursachen für ungewöhnliche Hornhautdicken oder andere Auffälligkeiten zu klären.

Mögliche Komplikationen

Da das optische Kohärenz-Pachymeter eine nicht-invasive Methode ist, sind Komplikationen äußerst selten. Mögliche leichte Unannehmlichkeiten könnten durch die Helligkeit des Lasers oder eine kurze Unbehaglichkeit durch das Fixieren des Blicks während der Messung entstehen.

Das optische Kohärenz-Pachymeter stellt ein hochpräzises Verfahren zur Bestimmung der Hornhautdicke dar. Es ist für die Diagnostik des Glaukoms und den anschließenden Therapieverlauf von Bedeutung.


     
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