Conn-Syndrom – Anamnese

Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik des Conn-Syndroms dar.

Familienanamnese

  • Gibt es in Ihrer Familie Fälle von Hypertonie (Bluthochdruck), der schon in jungen Jahren aufgetreten ist?
  • Sind Ihnen in Ihrer Familie hormonelle Erkrankungen der Nebenniere oder genetische Syndrome bekannt (z. B. MEN-Syndrome, familiäre Hyperaldosteronismen)?
  • Gibt es in Ihrer Familie vermehrt Apoplexe (Schlaganfälle), Myokardinfarkte (Herzinfarkte) oder andere kardiovaskuläre (das Herz-Kreislauf-/Gefäßsystem betreffende) Ereignisse vor dem 50. Lebensjahr?

Sozialanamnese

  • Beruf:
    • Welchen Beruf üben Sie aus?
    • Arbeiten Sie in einem stressreichen Umfeld oder Schichtdienst?
  • Haben Sie in letzter Zeit besondere psychische Belastungen oder private Konflikte erlebt?
  • Wie ist Ihre Wohnsituation – gibt es soziale Unterstützung oder sind Sie oft auf sich allein gestellt?

Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)

  • Leiden Sie unter häufigen oder therapieresistenten Kopfschmerzen?
  • Haben Sie einen bekannten Bluthochdruck – wenn ja, seit wann und mit welchen Werten?
  • Fühlen Sie sich häufig müde oder antriebslos, auch ohne körperliche Belastung?
  • Haben Sie eine ausgeprägte Muskelschwäche bemerkt – z. B. beim Treppensteigen, Gehen oder Aufstehen vom Stuhl?
  • Neigen Sie zu Muskelkrämpfen oder Muskelzuckungen?
  • Haben Sie ein Gefühl von Herzstolpern, Herzklopfen oder einen beschleunigten Herzschlag festgestellt?*
  • Bestehen gelegentlich Lähmungserscheinungen oder Gefühlsstörungen?*
  • Kam es in der Vergangenheit zu unerklärlichen Stürzen oder Ohnmachtsanfällen?
  • Seit wann bestehen diese Veränderungen? Haben sich die Symptome verstärkt oder verändert?
  • Haben Sie übermäßigen Durst, der Sie auch nachts weckt?
  • Haben Sie den Eindruck, dass Sie ungewöhnlich viel Wasser lassen müssen?*
  • Müssen Sie nachts häufig zur Toilette?

Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese

  • Hat sich Ihr Appetit verändert – z. B. weniger Hunger, Heißhungerattacken oder Ekelgefühle?
  • Haben Sie in letzter Zeit eine Gewichtszunahme oder -abnahme bemerkt?
  • Ernähren Sie sich ausgewogen?
  • Treiben Sie regelmäßig Sport? Wenn ja, wie häufig pro Woche und in welcher Intensität?

Eigenanamnese

  • Vorerkrankungen:
    • Bestehen bekannte hormonelle Vorerkrankungen (z. B. Schilddrüsenerkrankungen, Morbus Cushing, polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom), Diabetes mellitus)?
    • Haben Sie früher unter Nierensteinen oder Elektrolytstörungen gelitten?
    • Gab es in der Vergangenheit eine Hypokaliämie (niedriger Kaliumwert)?
    • Bestehen bekannte Herzerkrankungen (z. B. Vorhofflimmern, Herzinsuffizienz (Herzschwäche))?
    • Haben Sie bereits eine Schlaganfall- oder Thromboseerkrankung durchgemacht?
    • Gab es Auffälligkeiten bei früheren Blut- oder Hormonuntersuchungen?
  • Wurden bei Ihnen in der Vergangenheit Operationen durchgeführt (z. B. Entfernung eines Nebennierentumors, andere abdominale Eingriffe)?

* Falls diese Frage mit "Ja" beantwortet worden ist, ist ein sofortiger Arztbesuch erforderlich! (Angaben ohne Gewähr)

Unsere Empfehlung: Drucken Sie die Anamnese aus, markieren Sie alle mit „Ja“ beantworteten Fragen und nehmen Sie das Dokument mit zu Ihrem behandelnden Arzt.