Labordiagnostik
Calciumüberschuss (Hypercalcämie)

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Elektrolyte – Calcium im Serum/Albumin oder alternativ ionisiertes Calcium

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung etc. – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Parathormon [↑], anorganisches Phosphat [im Serum ↓; im Urin ↑], alkalische Phosphatase [↑ bei Knochenbeteiligung] – Verdacht auf Hyperparathyreoidismus, primärer (pHPT; Nebenschilddrüsenüberfunktion)
  • Nierenparameter – Harnstoff, Kreatinin, ggf. Cystatin C
  • Parathormon related peptide (PTHrP)/Parathormon-related Protein – Verdacht auf paraneoplastisches Syndrom (verursachend kommen Blasen‑, Nieren‑, Mamma- und Plattenepithelzelltumoren der Lunge und des Ösophagus infrage) [seltene Ursache einer Hypercalcämie] 
  • Schilddrüsenparameter (TSH) – Verdacht auf eine Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
  • Cortisol, ACTH, evtl. ACTH-Kurtest (Synacten-Test) – Verdacht auf Morbus Addison (primäre Nebennierenrindeninsuffizienz/Nebennierenrindenschwäche)
  • Vitamin-D-Serumspiegel (25-Hydroxy-Vitamin D) – Verdacht auf Vitamin-D-Intoxikation
  • Calcium-Ausscheidung im 24-h-Urin – Verdacht auf familiäre benigne hypocalciurische Hypercalcämie (FBHH) [niedrige Ausscheidung von Calcium mit dem Urin]

Weitere Hinweise

Die wichtigste Laboruntersuchung zur Differentialdiagnostik (DD) der Hypercalcämie ist die Bestimmung des intaktem Parathormons (iPTH):

  1. iPHT ↑ oder inadäquat im oberen Normbereich → Verdacht auf primärer Hyperparathyreoidismus (pHPT; Nebenschilddrüsenüberfunktion)
    DD familiäre benigne hypocalciurische Hypercalcämie (FBHH) (selten), zur DD Bestimmung der Calciumausscheidung im 24h-Urin und Berechnung der Calcium-Clearance/Kreatinin-Clearance: Quotient < 0,01 FHH; Quotient > 0,01 pHPT
  2. iPTH keine pHPT bis zum Beweis des Gegenteils Verdacht auf Tumorhypercalcämie
    Beachte: Auch geringgradige (mehrfach belegte) Hypercalcämien sind weiter abklärungsbedürftig!
  3. 1,25-Dihydroxy-Vitamin D – Bestimmung falls kein Tumor vorliegt
    1. normal: z. B. Paget, Immobilisation
    2. erhöht: z. B. Sarkoidose, Tuberkulose

     
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