Ernährungstherapie
Zollinger-Ellison-Syndrom

Als Folge des Zollinger-Ellison-Syndroms kommt es zu einer mangelhaften Neutralisation des in den Dünndarm gelangenden Mageninhalts, was zu einer verschlechterten Verdauung und Resorption (Aufnahme) der Nähr- und Vitalstoffe führt. In der Folge leiden Betroffene häufig unter Vitalstoff-Mangelsymptomen. Osmotisch wirksame Produkte des unvollständigen Nahrungsabbaus kommen in den Darm und verursachen eine Diarrhoe (Durchfall) [1]. Ständig wässrige Durchfälle verursachen hohe Verluste wasserlöslicher Vitamine – Vitamin C, B-Vitamine – sowie wichtiger Elektrolyte, wie Calcium, Magnesium, Kalium und Natrium [2].

Symptome und Komplikationen

  • Der erhöhte Säuregehalt verursacht eine Inaktivierung von fettspaltenden Enzymen sowie die Ausfällung von Gallensäuren, was zu einer Steatorrhoe (Fettstuhl) führt [1]. Vermehrt auftretende Fettdurchfälle stören die Resorption von Fetten sowie fettlöslichen Vitaminen, welche in erhöhten Mengen mit den Steatorrhöen verloren gehen [1].
  • Die verstärkte Säuresekretion beeinträchtigt die Magenschleimhaut, den für die Vitamin B12-Aufnahme nötigen Intrinsic-Faktor zu produzieren. Vitamin B12 kann nur mangelhaft resorbiert werden [1].
  • 60 % der Patienten haben mit Sodbrennen und daraus resultierenden Schluckstörungen zu kämpfen. Betroffene neigen unter diesen Umständen zu einer verringerten Nahrungsaufnahme, welche wiederum mit einer unzureichenden Nähr- und Vitalstoffaufnahme einhergeht [2].

Ernährungsmedizinische Empfehlungen

Zur Therapie muss der Tumor gezielt entfernt werden – wenn keine Metastasierung vorliegt, um die Gastrinproduktion zu normalisieren. Wenn eine Operabilität nicht gegeben ist, kann mit dem Einsatz von Protonenpumpenblockern die Säuresekretion und damit die Symptomatik effektiv unterdrückt werden [2].

Bedeutung sekundärer Pflanzenstoffe
Zur Vorbeugung von gastrinproduzierenden Tumoren sollten insbesondere bioaktive Substanzen, wie Karotinoide, Saponine, Polyphenole und Sulfide, in ausreichenden Mengen zugeführt werden [3.5.]. Diese sind in der Lage, das Wachstum von Krebszellen bei Magen- und Darmkrebs zu hemmen [3.1.].

  • Carotinoide – zum Beispiel in Aprikosen, Brokkoli, Erbsen und Grünkohl – können die für die Krebsentstehung verantwortlichen Phase-1-Enzyme blockieren.
  • Saponine – vor allem in Bohnen, grünen Bohnen, Kichererbsen sowie Sojabohnen – binden primäre Gallensäuren und tragen so dazu bei, dass die Bildung sekundärer Gallensäuren reduziert wird. In hohen Konzentrationen können sekundäre Gallensäuren als Tumorpromotoren wirken [3.1.]
  • Die zu den Polyphenolen gehörenden Flavonoide – vorrangig in Zitrusfrüchten, roten Trauben, Kirschen, Beeren sowie Pflaumen – weisen strukturelle Ähnlichkeiten mit Nukleotiden auf und können daher DNA-Bindungsstellen für aktive Kanzerogene (krebsauslösende Stoffe) maskieren. Zudem besitzen sie die Fähigkeit, das Wachstum DNA- geschädigter Zellen zu verhindern. Weiterhin wirken sich Flavonoide positiv auf den Vitalstoffstatus aus. Sie steigern die Wirkung von Vitamin C und Coenzym Q10 um den Faktor Zehn, haben einen stabilisierenden Einfluss auf den Vitamin C-Plasmaspiegel und verzögern den Verbrauch von Vitamin E [3.1.]. Phenolsäuren – insbesondere zu finden in verschiedenen Kohlsorten, Kaffee, Radieschen und Weizenvollkorn – sind stark antioxidativ wirksam und können deshalb zahlreiche krebsfördernde Stoffe aus der Umwelt, wie Nitrosamine und Mykotoxine, inaktivieren.
  • Sulfide – reichlich enthalten in Knoblauch, Zwiebeln, Schnittlauch, Spargel und Schalotten – weisen ähnliche krebshemmende Effekte wie Karotinoide, Saponine und Polyphenole auf. Sie wirken zusätzlich immunmodulatorisch, indem sie natürliche Killerzellen sowie zelltötende T-Lymphozyten aktivieren, um die Krebsentstehung aufzuhalten [3.1.].

Darüber hinaus besitzen sekundäre Pflanzenstoffe einen schützenden Effekt gegenüber Speiseröhren-, Magen-, Leber-, Lungen-, Blasen-, Brust-, Gebärmutterhals-, Prostata- sowie Hautkrebs [3.1.]. Neben der antikanzerogenen (krebshemmend) Wirkung, weisen Karotinoide, Saponine, Polyphenole und Sulfide auch antioxidative, antimikrobielle, antivirale, cholesterinsenkende und entzündungshemmende Effekte auf [3.1.]. Polyphenole – Flavonoide und Phenolsäuren – dienen insbesondere der Vorbeugung gegen Myokardinfarkt (Herzinfarkt).

Zollinger-Ellison-Syndrom und enterales Eiweißverlustsyndrom

Entzündungserscheinungen beziehungsweise Funktionseinschränkungen der Dünndarmwand führen zu einem vermehrten intestinalen Eiweißverlust, da der Austritt von Plasmaeiweißen durch die Darmschleimhaut ins Darminnere die Bildungsrate der Eiweiße überschreitet. Die Abnahme der zirkulierenden Plasmaeiweiße geht meist mit einer schwer wiegenden Mangelversorgung mit Eiweiß einher [2]. Zudem führt ein erhöhter intestinaler Eiweißverlust zur einer Verringerung des onkotischen Drucks und somit – je nach Ausmaß der verminderten Konzentration der Plasmaeiweiße – Hypoproteinämie – zur Ausbildung von Ödemen [2].

Bedeutung der MCT-Fette1 für die diätetische Behandlung der Steatorrhoe und des enteralen Eiweißverlustsyndroms

  • MCT werden unter dem Einfluss des Enzyms Lipase der Bauchspeicheldrüse schneller im Dünndarm gespalten als LCT-Fette2
  • Aufgrund ihrer besseren Wasserlöslichkeit kann der Dünndarm MCT-Fette leichter resorbieren
  • Für die Resorption von MCT ist die Gegenwart von Gallensalzen nicht erforderlich
  • MCT-Fette können sowohl bei einem Mangel beziehungsweise Fehlen von Lipase und Gallensalzen im Darminneren noch ausgenutzt werden
  • Der Dünndarm hat eine größere Resorptionskapazität für MCT als für LCT
  • Bindung der MCT-Fette an die Transportlipoproteine Chylomikronen ist nicht nötig, da mittelkettige Fettsäuren über das Pfortaderblut und nicht über die intestinale Lymphe abtransportiert werden
  • Durch den Abtransport mit dem Pfortaderblut steigt während der Resorption der MCT der Lymphdruck nicht an und kommt es zu einem geringeren Lymphaustritt ins Darminnere, wodurch der intestinale Eiweißverlust verringert wird – Anstieg der Plasmaeiweiße
  • Bei der Resorption langkettige Fettsäuren steigt hingegen der Lymphdruck und somit der Übertritt von Lymphe in das Darminnere – Lymphstauungen führen zu einem hohen Verlust von Plasmaeiweißen
  • MCT werden schneller im Gewebe oxidiert als LCT
  • Mittelkettige Triglyzeride vermindern den Wasserverlust mit dem Stuhl, indem sie die Gallenblasenkontraktion gering stimulieren und damit eine niedrige Gallensalzkonzentration im Darminneren bewirken – Reduzierung chologener Diarrhöen
  • MCT-Fette verbessern den allgemeinen Ernährungszustand [2]

Der Ersatz von LCT durch MCT führt in der Folge zur Verringerung der Fettausscheidung über den Stuhl – Linderung der Steatorrhoe – und des enteralen Eiweißverlustsyndroms.

MCT-Fettsäuren sind in Form von MCT-Margarine – eignet sich nicht zum Braten – sowie von MCT-Speiseölen – als Kochfett verwendbar – erhältlich. Der Übergang auf die mittelkettigen Triglyzeride (Nahrungsfette) sollte stufenweise erfolgen, da sonst Schmerzen im Bauchbereich, Erbrechen und Kopfschmerzen auftreten können – Ansteigen der Tagesmenge an MCT von Tag zu Tag um etwa 10 Gramm bis zum Erreichen der endgültigen Tagesmenge von 100-150 Gramm. MCT-Fette sind hitzelabil und sollten nicht zu lange und nie über 70 °C erhitzt werden [2].
Zusätzlich sollte auf die Deckung des Bedarfs an den fettlöslichen Vitaminen A, D, E sowie K und essentiellen Fettsäuren, wie Omega-3- und -6-Verbindungen, geachtet werden. Bei Gabe von MCT werden fettlösliche Vitamine ausreichend resorbiert [2].

Zollinger-Ellison-Syndrom – Vitalstoffmangel

Vitalstoff Mangelsymptome
Vitamin A
  • Müdigkeit, Appetitverlust
  • Verminderte Produktion von Antikörpern und geschwächtes Immunsystem
  • Verminderter antioxidativer Schutz
  • Gestörte Dunkelanpassung, Nachtblindheit
  • Erkrankungen der Atemwege, Atemwegsinfektionen durch Veränderung der Schleimhaut
  • Störungen der Spermatogenese
  • Anämie (Blutarmut)
Erhöhtes Risiko für
  • Lungen-, Blasen-, Prostata-, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Magen- und Darmtumoren
  • Nierensteinbildung
  • Eintrocknung bis Verhornung von Schleimhäuten – im Mundbereich, in der Speicheldrüsen-Ausführungsgänge
  • Verstärkung der Schleimhautatrophie
  • Begünstigt Gewebsumwandlung
  • Schwund an Zell- und Gewebemasse von Speicheldrüsen und Kehlkopf, Rückbildung der Organe
  • Trockene, spröde Nägel und Haare
  • Trockene, raue, juckende Haut mit Ausschlägen
  • Verringerten Geruchssinn, Tastsinn, Hörstörungen
Mangelsymptome bei Kindern
  • Wachstumsstörungen der Röhrenknochen
  • Störungen in der Bildung des Zahngewebes – Dentinstörungen
  • Fehlbildungen im Bereich des Hörorgans, des Verdauungs- und Urogenitaltrakts [3.2.]
Beta-Carotin
  • Verminderter antioxidativer Schutz, erhöhte Gefahr für Lipidperoxidation sowie oxidative DNA-Schäden
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Eintrocknung bis Verhornung von Schleimhäuten – im Mundbereich, in der Speicheldrüsen-Ausführungsgänge
  • Verstärkung der Schleimhautatrophie
  • Begünstigt Gewebsumwandlung
  • Erhöhtes Risiko für Haut-, Lungen-, Prostata-, Gebärmutterhals-, Brust-, Speiseröhren-, Magen- und Dickdarmkrebs
  • Reduzierter Haut- und Augenschutz [3.2.]
Vitamin D Verlust von Mineralstoffen aus den
Knochen – Wirbelsäule, Becken, Extremitäten –
führt zu
  • Hypokalzämie
  • Osteoporose – verminderte Knochendichte
  • Deformierungen
  • Muskelschwäche, besonders an Hüfte und Becken
  • Erhöhtem Risiko einer späteren Osteoporose
  • Ausbildung einer Osteomalazie
Symptome einer Osteomalazie
  • Knochenschmerzen – Schulter, Wirbelsäule, Becken, Beine
  • Spontanfrakturen, häufig im Beckenring
  • Trichterbrust
  • „Kartenherzform“ des weiblichen Beckens
  • Verlust des Gehörs, Ohrensausen
  • Gestörtes Immunsystem mit wiederholten Infektionen
  • Erhöhtes Risiko für Dickdarm- und Brustkrebs
Mangelsymptome bei Kindern
  • Beeinträchtigung der Entwicklung von Knochen und Zähnen
  • Verminderte Mineralisierung der Knochen mit Neigung zu Spontanfrakturen und Knochenverbiegungen – Ausbildung einer Rachitis
Symptome einer Rachitis
  • Störungen im Längenwachstum der Knochen
  • Verformtes Skelett – Schädel, Wirbelsäule, Beine
  • Atypisches herzförmiges Becken
  • Verzögerte Erhaltung der Milchzähne, Kieferdeformierung, Zahnfehlstellung [3.2.]
Vitamin E
  • Mangelnder Schutz gegen radikalische Angriffe und Lipidperoxidation
  • Vermindert die Immunreaktion
  • Hohe Infektanfälligkeit
  • Erkrankung der Muskelzellen infolge einer Entzündung des Muskelgewebes – Myopathien
  • Schrumpfung sowie Schwächung der Muskeln
  • Erkrankung des peripheren Nervensystems, neurologische Störungen, Störungen in der neuromuskulären Informationsübertragung – Neuropathien
  • Verringerte Zahl und Lebenszeit der roten Blutkörperchen
Mangelsymptome bei Kindern
  • Anämie (Blutarmut)
  • Beeinträchtigung der Blutgefäße führt zu Blutungen
  • Störungen in der neuromuskulären Informationsübertragung
  • Erkrankung der Netzhaut, Sehstörungen – Neugeborenenretinopathie
  • Chronische Lungenerkrankung, Atemnot – bronchopulmonale Dysplasie
  • Hirnblutungen [3.2.]
Vitamin K Blutgerinnungsstörungen, die zu
  • Einblutungen in Gewebe und Organe
  • Blutungen aus Körperöffnungen
  • Kleinen Blutmengen im Stuhl führen können
Verminderter Aktivität der Osteoblasten führt zu
  • Vermehrter Calciumausscheidung über den Harn
  • Schweren Knochendeformierungen [3.2.]
B-Vitamine, wie Vitamin
B1, B2, B3, B5, B6
Störungen im zentralen und peripheren
Nervensystem führen zu
  • Nervenerkrankung in den Extremitäten, Schmerzen oder Taubheit der Extremitäten
  • Muskelschmerzen, -schwund und -schwäche, unwillkürliche Muskelzuckungen
  • Überregbarkeit des Herzmuskels, Minderung des Herzminutenvolumens – Tachykardie
  • Gedächtnisverlust
  • Allgemeinem Schwächezustand
  • Gestörter Kollagen-Synthese mit Folge von schlechter Wundheilung
  • Schlaflosigkeit, nervöse Störungen, Sensibilitätsstörungen
  • Eingeschränkter Reaktion der weißen Blutkörperchen auf Entzündungen
  • Blutarmut aufgrund von verminderter Produktion von roten und weißen Blutkörperchen und Blutplättchen
  • Verminderter Produktion von Antikörpern
  • Beeinträchtigung der zellulären und humoralen Immunabwehr
  • Verwirrungszuständen, Kopfschmerzen
  • Magen-Darm-Störungen, Magenschmerzen, Erbrechen, Übelkeit
Mangelsymptome bei Kindern
  • Störungen der Proteinbiosynthese und Zellteilung
  • Störungen des Zentralnervensystems
  • Störung der Nervenfunktion und Herzschwäche – Beriberi
  • Skelettmuskelschwund
  • Erhöhtes Risiko für Herzfunktionsstörungen und -versagen [3.2.]
Folsäure Schleimhautveränderungen im Mund,
Darm und Urogenitaltrakt führen zu
  • Verdauungsstörungen – Durchfall
  • Reduzierter Aufnahme von Nähr- und Vitalstoffen
  • Gewichtsverlust
Blutbildstörungen
  • Blutarmut führt zu schneller Ermüdbarkeit, Kurzatmigkeit, verminderter Konzentrationsfähigkeit, allgemeiner Schwäche
Gestörte Bildung von weißen Blutkörperchen
führt zur
  • Verminderung der Immunreaktion auf Infektionen
  • Verminderter Antikörperbildung
  • Gefahr von Blutungen durch verminderter Produktion von Blutplättchen
Erhöhte Homocysteinwerte erhöhen das Risiko
für
  • Atherosklerose (Arteriosklerose, Arterienverkalkung)
  • Koronare Herzkrankheiten (KHK)
Neurologische und psychiatrische Störungen,
wie
  • Gedächtnisschwäche
  • Depressionen
  • Aggressivität
  • Reizbarkeit
Mangelsymptome bei Kindern
Störungen in der DNA-Synthese – eingeschränkte
Replikation – und verminderte Zellvermehrung
erhöhen das Risiko für
  • Missbildungen, Entwicklungsstörungen
  • Wachstumsverzögerung
  • Ausreifungsstörungen des Zentralnervensystems
  • Knochenmarksveränderung
  • Mangel an weißen Blutkörperchen sowie an Blutplättchen
  • Anämie (Blutarmut)
  • Verletzungen der Dünndarmschleimhaut
  • Störungen der Proteinbiosynthese und der Zellteilung [3.2.]
Vitamin B12
  • Verminderte Sehkraft und blinde Flecken
  • Funktioneller Folsäure-Mangel
  • Geschwächtes antioxidatives Schutzsystem
Blutbild – perniziöse Anämie
  • Anämie (Blutarmut) – vermindert die Konzentrationsfähigkeit, führt zur Müdigkeit, verminderten Leistungsfähigkeit, Gedächtnisschwäche, Kurzatmigkeit und einer gelblich verfärbten Haut
  • Reduzierung der roten Blutkörperchen, überdurchschnittlich groß und hämoglobinreich
  • Gestörtes Wachstum der weißen Blutkörperchen schwächt das Immunsystem
  • Gefahr von Blutungen durch verminderter Produktion von Blutplättchen
Magen-Darm-Trakt
  • Gewebsschwund und Entzündung der Schleimhäute
  • Raue, brennende Zunge
  • Verminderte Resorption von Nähr- und Vitalstoffen
  • Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
Neurologische Störungen
  • Taubheit und Kribbeln der Extremitäten, Verlust des Tast-, Vibrations- und Schmerzempfindens
  • Schlechte Koordination der Muskulatur, Muskelschwund
  • Unsicherer Gang
  • Rückenmarksschädigung
Psychiatrische Störungen
  • Gedächtnisstörungen, Verwirrtheit, Depression
  • Aggressivität, Erregungszustände, Psychosen [3.2.]
Vitamin C
  • Antioxidantienmangel
Schwäche der Blutgefäße führt zu
  • Abnormalen Blutungen
  • Schleimhautblutungen
  • Einblutungen in die Muskulatur verbunden mit Schwäche in stark beanspruchten Muskeln
  • Entzündetem sowie blutendem Zahnfleisch (Gingivitis)
  • Gelenksteife und -schmerzen
  • Schlechte Wundheilung
Carnitindefizit führt zu
  • Erschöpfungserscheinungen, Müdigkeit, Gleichgültigkeit, Reizbarkeit, Depressionen
  • Erhöhtem Schlafbedürfnis, verminderte Leistungsfähigkeit
  • Abwehrschwäche mit erhöhter Infektionsgefahr
  • Vermindertem Oxidationsschutz erhöht das Risiko für Herzerkrankungen, Apoplex (Schlaganfall)
Mangelsymptome bei Kindern
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Immer wieder auftretende Infekte der Atemwege, der Harnblase sowie der Tuba auditiva, die über die Paukenhöhle des Mittelohrs mit dem Nasenrachenraum verbunden ist
Erhöhtes Risiko für Vitamin C-Mangelerkrankung
– Möller-Barlow-Krankheit im Säuglingsalter
mit Symptomen wie
  • Große Blutergüsse (Hämatome)
  • Pathologische Knochenbrüche verbunden mit starken Schmerzen
  • Zusammenzucken nach jeder leichtesten Berührung – „Hampelmann-Phänomen“
  • Stillstand des Wachstums [3.2.]
Calcium Demineralisation des Skelettsystems erhöht
das Risiko für
  • Verminderte Knochendichte
  • Osteoporose, vor allem bei Frauen mit Östrogenmangel
  • Knochenerweichung sowie Knochendeformierungen – Osteomalazie
  • Neigung zu Stressfrakturen des Skelettsystems
  • Muskelkrämpfe, Krampfneigung, verstärkte Muskelkontraktion
  • Herzrhythmusstörungen
  • Blutgerinnungsstörungen mit erhöhter Blutungsneigung
  • Erhöhte Erregbarkeit des Nervensystems, Depressionen
Erhöhtes Risiko für
  • Hypertonie (Bluthochdruck)
Mangelsymptome bei Kindern
  • Beeinträchtigte Entwicklung von Knochen und Zähnen
  • Verminderte Knochendichte beim Neugeborenen
  • Verminderte Mineralisierung der Knochen mit Neigung zu Spontanfrakturen und Knochenverbiegungen – Ausbildung einer Rachitis
Symptome einer Rachitis
  • Störungen im Längenwachstum der Knochen
  • Verformtes Skelett – Schädel, Wirbelsäule, Beine
  • Atypisches herzförmiges Becken
  • Verzögerte Erhaltung der Milchzähne, Kieferdeformierung, Zahnfehlstellung
Zusätzlicher Vitamin D-Mangel führt zur
  • Überfunktion der Nebenschilddrüse – vergrößertes Nebenschilddrüsengewebe – und zu einer verstärkten Produktion von Parathormonen – Hyperparathyreoidismus
  • Hyperkalzämisches Koma [3.3.]
Magnesium
  • Gesteigerte Kontraktionswellen der glatten Muskulatur in den Hohlorganen
  • Erhöhter Spannungs- und Aktivitätszustand der glatten Muskulatur
  • Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfe, Durchfall sowie Obstipation [3.5.]
Erhöhte Erregbarkeit von Muskeln und Nerven
führt zu
  • Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen
  • Muskel- und Gefäßkrämpfen
  • Taubheitsgefühl sowie Kribbeln in den Extremitäten
  • Herzjagen und -rhythmusstörungen, Beklemmungsgefühl
Erhöhtes Risiko für
  • Verminderte Immunreaktion
  • Myokardinfarkt (Herzinfarkt)
  • Akuter Hörsturz
Mangelsymptome bei Kindern
  • Wachstumsverzögerung
  • Hyperaktivität
  • Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen
  • Muskelzittern, -krämpfe
  • Herzjagen und -rhythmusstörungen
  • Verminderte Immunreaktion [3.3.]
Natrium
  • Ermüdbarkeit, eventuelle Bewusstlosigkeit, Teilnahmslosigkeit, Verwirrtheit, fehlende Antriebskraft, verminderte Leistungsfähigkeit – Kurzzeitgedächtnis
  • Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, fehlender Durst
  • Hypertonie (Bluthochdruck); Kollapsneigung, Überregbarkeit des Herzmuskels, Minderung des Herzminutenvolumens – Tachykardie
  • Muskelkrämpfe
  • Verminderte Harnausscheidung [3.3.]
Kalium
  • Muskelschwäche, Muskellähmung
  • Müdigkeit, Teilnahmslosigkeit
  • Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit, Verstopfung, verminderte Darmtätigkeit bis zum Darmverschluss
  • Verminderte Sehnenreflexe
  • Herzrhythmusstörungen, Herzvergrößerung, Tachykardie, Atemnot [3.3.]
Eisen
  • Chronisches Müdigkeitssyndrom (CFS)
  • Appetitlosigkeit
  • Störungen der Wärmeregulation
  • Hohe Infektanfälligkeit der oberen Atemwege
  • Trockene Haut mit Juckreiz
  • Herabgesetzte Konzentrations- und Merkfähigkeit
  • Erhöhte Milchsäurebildung bei körperlicher Belastung verbunden mit Muskelkrämpfen
  • Vermehrte Aufnahme von Umweltgiften
  • Körpertemperaturregulation kann gestört sein
  • Blutarmut
Mangelsymptome bei Kindern
  • Störung der physischen, psychischen und motorischen Entwicklung
  • Verhaltensstörungen
  • Konzentrationsschwäche, Lernstörungen
  • Störungen in der kindlichen Intelligenzentwicklung
  • Appetitlosigkeit
  • Hohe Infektanfälligkeit der oberen Atemwege
  • Körpertemperaturregulation kann gestört sein [3.3.]
Selen
  • Gewichtsverlust, Darmträgheit, Verdauungsstörungen
  • Depressionen, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit
  • Gedächtnisverlust, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen
  • Immunschwäche
  • Chronisches Müdigkeitssyndrom (CFS)
  • Schilddrüsenfunktionsstörungen aufgrund des Mangels an selenabhängigen Dejodasen
  • Verminderte Aktivität der Glutathionperoxidasen führt zum Anstieg von Peroxiden und damit zur verstärkten Radikalbildung und zur vermehrten Bildung entzündungsfördernder Prostaglandine
  • Gelenkschmerzen aufgrund entzündungsfördernder Prozesse
  • Erhöhte Anfälligkeit der Mitochondrien
  • Infertilität des Mannes
Erhöhtes Risiko für
  • Leberschädigung
  • Muskelschmerzen und -verhärtung
  • Keshan-Krankheit – virale Infektionen, Erkrankung des Herzmuskels – Kardiomyopathie, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen
  • Kashin-Beck-Krankheit – degenerative Gelenkkrankheit mit Störungen des Knochen- und Gelenkstoffwechsels, die zu Arthrosen und schweren Gelenkdeformationen führen kann
Mangelsymptome bei Kindern
  • Immunschwäche
  • Schilddrüsenfunktionsstörungen
  • Verstärkte Radikalbildung
  • Erhöhte Anfälligkeit der Mitochondrien
  • Erhöhte Anfälligkeit auf Infektionen
  • Erhöht den Bedarf an Vitamin E [3.3.]
Qualitativ hochwertiges Protein
  • Störungen in der Verdauung und in der Aufnahme von Vitalstoffen und daraus resultierende Wasser- und Elektrolytverluste
  • Muskelschwund
  • Neigung zur Wasseransammlung in den Geweben – Ödeme [3.4.]
Aminosäuren, wie Leucin,
Isoleucin, Valin
, Tyrosin,
Histidin, Glutamin, Carnitin
  • Störungen in der Funktion von Nerven und Muskeln
  • Verminderte Leistungsfähigkeit
  • Eingeschränkte Energieproduktion und daraus resultierende Ermüdungserscheinungen und Muskelschwäche
  • Beeinträchtigung der Hämoglobinbildung
  • Starke Gelenkschmerzen und -versteifungen bei Arthritispatienten
  • Hoher Abbau von Muskelmasse und Proteinreserven
  • Ungenügender Schutz vor Freien Radikalen
  • Schwächung des Immunsystems, da Aminosäuren die Hauptenergiequellen für das Immunsystem darstellen
  • Störungen im Verdauungssystem
  • Schwankungen des Blutzuckerspiegels
  • Erhöhte Blutfett- und Cholesterinwerte
  • Herzrhythmusstörungen [3.4.]
Essentielle Fettsäuren –
Omega-3- und-6-Verbindungen
  • Geschwächtes Immunsystem, erhöhte Anfälligkeit auf Infektionen
  • Gestörter Herzrhythmus
  • Gestörte Sehkraft
  • Gestörte Wundheilung
  • Gestörte Blutgerinnung
  • Haarausfall
  • Hypertonie (Bluthochdruck)
  • Hyperlipidämie (Fettstoffwechselstörung)
  • Nierenschäden und Blut im Urin
  • Reduzierte Funktionstüchtigkeit der roten Blutkörperchen
  • Hautveränderungen – schuppige, rissige, verdickte Haut
  • Fertilitätsstörungen bei Frauen und Männern
  • Verminderte Leberfunktion
  • Verstärkung der Symptome von Arthritis, Allergien, Atherosklerose, Thrombose, Ekzemen, des prämenstruellen Syndroms – Ermüdung, Konzentrationsschwäche, deutliche Veränderung des Appetits, Kopf-, Gelenk- oder Muskelschmerzen
  • Erhöhtes Krebsrisiko
Mangelsymptome bei Kindern
  • Störungen im Ganzkörperwachstum
  • Ungenügende Entwicklung des Gehirns
  • Verringerung der Lernfähigkeit
  • Neurologische Störungen – Konzentrations- und Leistungsschwäche [3.4.]
Sekundäre Pflanzenstoffe, wie
Carotinoide, Saponine, Sulfide,
Polyphenole
  • Geschwächte Immunabwehr
  • Hoher LDL-Cholesterinspiegel
Ungenügender Schutz vor
  • Krankheitserregern – Bakterien, Viren
  • Entzündungsreaktionen
  • Freien Radikalen, wie hochreaktive aggressive Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle, welche DNA, Proteine sowie Lipide oxidativ schädigen können – oxidativer Stress
Freie Radikale führen zur
  • Peroxidation der im LDL-Cholesterin enthaltenden ungesättigten Fettsäuren
  • Ablagerung des oxidierten LDL-Cholesterins an den Gefäßinnenwänden
  • Verengung der Gefäße hat Arterienverkalkung zur Folge
Erhöhtes Risiko für
  • Atherosklerose und Herzerkrankungen
  • Thrombosen (Blutgefäßverschluss)
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Herz- und Gefäßerkrankungen (kardiovaskuläre Erkrankungen)
  • Myokardinfarkt (Herzinfarkt) – insbesondere bei niedrigem Plasmaspiegel von Polyphenolen
  • Hypertonie (Bluthochdruck) – vor allem wenn die Ernährung arm an Sulfiden ist
  • Speiseröhren-, Magen-, Darm-, Haut-, Lungen-, Leber-, Prostata-, Gebärmutterhals-, Blasen- und Brustkrebs [3.1.]

1
MCT = Fette mit mittelkettigen Fettsäuren; ihre Verdauung und Resorption erfolgt schneller und unabhängig von Gallensäuren, daher werden sie bevorzugt bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und des Darms eingesetzt.
2 LCT = Fette mit langkettigen Fettsäuren; sie werden ohne große Umwandlung direkt in die körpereigenen Fettdepots aufgenommen und daraus nur sehr langsam wieder abgegeben. Man kennt sie auch unter dem Begriff „versteckte Fette“.


Literatur

  1. Biesalski, H. K.; Köhrle, J.; Schümann, K.
    Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Kapitel 49
    Georg Thieme Verlag; Stuttgart/New York 2002
  2. Kasper, H.
    Ernährungsmedizin und Diätetik. Kapitel 3, 133-211
    Urban & Fischer Verlag; München/Jena 2000
  3. Schmidt, Dr. med. Edmund, Schmidt, Nathalie
    Leitfaden Mikronährstoffe. Kapitel 1, 48-82 (3.1.), 2, 96-228 (3.2.), 230-312 (3.3.),
    318-339 (3.4.), 5, 500-512 (3.5.)
    Urban & Fischer Verlag; München, Februar 2004
     
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