Labordiagnostik
Reizmagen (funktionelle Dyspepsie)

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung etc. – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Kleines Blutbild
  • Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) bzw. BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit)
  • Leberparameter – Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT), Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT), Glutamat-Dehydrogenase (GLDH) und Gamma-Glutamyl-Transferase (Gamma-GT, GGT); alkalische Phosphatase, Bilirubin
  • Nierenparameter – Harnstoff, Kreatinin, ggf. Cystatin C
  • Helicobacter pylori-Nachweis*
    • Invasive Methoden:
      • Kultur [Sensitivität 70-90 %, Spezifität 100 %]
      • Histologie (Goldstandard) nach endoskopischer Biopsie (Gewebeprobe) [Sensitivität 80-98 %, Spezifität 90-98 %]
      • Urease-Schnelltest (Synonym: Helicobacter-Urease-Test; Handelsname: CLO-Test) – Biopsie wird dabei in eine harnstoffhaltige Farbindikatorlösung gegeben (Bedside-Test) [Sensitivität 90-95 %, Spezifität 90-95 %]
        Beachte: Hemmung der Enzymaktivität (falsch negatives Testergebnis) durch Protonenpumpenhemmer (Protonenpumpeninhibitoren, PPI) und Antibiotika; falsch-positive Befunde durch eine bakterielle (nicht H. pylori) Überwucherung des Magens 
        Vorbereitung des Patienten: Keine Therapeutika vor Biopsie (PPI 1 Woche, Antibiotika 6 Wochen).
      • Erregernachweis mittels PCR (Polymerase-Kettenreaktion) [Sensitivität 90-95 %, Spezifität 90-95 %]
    • Nicht invasive Methoden:
      • 13C-Harnstoff-Atemtest – misst indirekt die Aktivität des Bakterienenzyms Urease [Sensitivität 85-95 %, Spezifität 85-95 %]
      • Stuhl-Antigentest mittels monoklonaler Antikörper [Sensitivität 85-95 %, Spezifität 85-95 %]
      • IgG-Antikörper im Serum [Sensitivität 70-90 %, Spezifität 70-90 %]
  • Zöliakie-Serologie: Transglutaminase-Antikörper (tTG) oder Endomysium-Antikörper (EMA)/ Endomysium-IgA und Transglutaminase-IgA
    • Transglutaminase-IgA-Antikörper (engl.: tissue transglutaminase, abgekürzt tTG- Ak): Sensitivität (Prozentsatz erkrankter Patienten, bei denen die Krankheit durch die Anwendung des Tests erkannt wird, d. h. ein positives Testresultat auftritt) 74-100 %, Spezifität (Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich Gesunde, die nicht an der betreffenden Erkrankung leiden, im Test auch als gesund erkannt werden) 78-100 %
    • Endomysium-Antikörper (EMA): Sensitivität 83-100 %, Spezifität 95-100 %; es besteht eine Assoziation zwischen der Titerhöhe und dem Grad der Zottenatrophie
    • ein selektiver IgA-Mangel (Bestimmung von Gesamt-IgA) muss vorher ausgeschlossen werden (Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) 2 %); weil bei Vorliegen eines IgA-Mangels Endomysium- und Transglutaminase-IgA-Antikörper nicht nachweisbar sein können
  • Stuhluntersuchung – zum Ausschluss einer Dysbiose (hier: Ausschluss einer bakteriellen Dünndarmfehlbesiedelung)

*Therapiekontrolle: 13C-Harnstoff-Atemtest mit Nachweis von markiertem CO2 aus dem H. pylori-Metabolismus; bei Kindern als nicht-invasive Diagnostik bzw. auch zur Therapiekontrolle des Erwachsenen: Helicobacter-pylori-Antigen-Nachweis im Stuhl (6 bis 8 Wochen nach Therapieende)

 


     
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